Für Ole von Beust hat sich am Sonntag ein Kreis
geschlossen. Seine Zeit als Erster Bürgermeister der Hansestadt
Hamburg begann 2001 damit, dass keine der in der Bürgerschaft
vertretenen Parteien in der Lage war, Probleme angemessen
aufzugreifen, die vielen Bürgern der Stadt wichtig waren. Damals ging
es um die Innere Sicherheit, um Verwahrlosung, Drogen, Kriminalität.
Es war die Stunde des Rechtspopulisten Ronald Schill, der aus dem
politischen Nichts kommend mit fast 20 Prozent der Wählerstimmen ins
Parlament gestürmt war und Ole von Beust, dessen CDU noch gerade eben
26 Prozent erreicht hatte, mitriss in den Senat, in die Regierung.
Auch jetzt, neun Jahre später, war keine der im Parlament vertretenen
Parteien willens oder fähig, den Unmut eines großen Teils der Bürger
aufzugreifen. Diesmal ging es um die Bildungspolitik, diesmal stand
kein Populist mit passenden Parolen parat, diesmal nahmen die Bürger
die Sache selbst in die Hand. Aber damals wie heute bezog der
außerparlamentarische Protest viel von seiner Kraft aus dem Zentrum
des Konservatismus, aus der Partei Ole von Beusts, aus der CDU.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
Â