Anders als andere Gläubiger der insolventen
Fluggesellschaft Air Berlin kann sich die Bundesregierung Hoffnung
darauf machen, einen Großteil ihres 150 Millionen Euro umfassenden
Staatskredits zurückzubekommen. Insolvenzverwalter Lucas Flöther
sagte dem Tagesspiegel (Samstagausgabe), er gehe davon aus, dass man
„den Großteil“ der Summe im Laufe der nächsten Jahre zurückzahlen
könne – allerdings ohne Zinsen.
„Möglicherweise werden wir sogar imstande sein, die gesamte
ausgereichte Summe zurückzuzahlen“, betonte Flöther. Bislang seien
rund 80 Millionen Euro zurückgezahlt worden. Schlechter sieht es
dagegen für die anderen Gläubiger wie Lieferanten oder Ex-Kunden aus.
„Die weiteren Air Berlin-Gläubiger werden voraussichtlich nur dann
Zahlungen erhalten, wenn vom Gesellschafter Etihad zusätzliche Mittel
zur Masse fließen“, räumte Flöther ein.
Er habe das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC beauftragt,
„eventuelle Haftungsansprüche gegen Organe des Konzerns zu prüfen“,
sagte Flöther. Diese Prüfung erfolge für einen Zeitraum bis zehn
Jahre vor der Insolvenzeröffnung. Der wichtigste Vermögenswert in
diesem Verfahren seien aber Ansprüche gegen Etihad. Eine von dieser
staatlichen Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate einst
abgegebene Zahlungszusage für Air Berlin halte er für eine „handfeste
Patronatserklärung“, für die man die Eigentümer haftbar machen könne,
erklärte Flöther. Am Samstag jährt sich das Datum des letzten Air
Berlin-Flugs.
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