Berlin – Die massiven Versuche des Iran, in
Deutschland Material für sein Atomwaffenprogramm zu beschaffen,
beunruhigen Israel. „Wir sind überzeugt, dass die deutschen Behörden
die von ihnen festgestellten illegalen Aktivitäten mit allen
erforderlichen Maßnahmen verfolgen werden“, sagte der israelische
Botschafter in Berlin, Yakov Hadas-Handelsman, dem Tagesspiegel
(Dienstagausgabe). „Mit Blick auf den Atomdeal mit Iran sehen wir
einmal mehr unseren Verdacht bestätigt, der auch von deutscher Seite
geteilt wird: es reicht nicht, dem Regime in Teheran nur zu
vertrauen“, betonte Hadas-Handelsman. Das Bundesamt für
Verfassungsschutz (BfV) hatte in seinem vergangene Woche
vorgestellten Jahresbericht 2015 dem Iran bescheinigt, die „illegalen
Beschaffungsversuche in Deutschland“ hätten sich „weiterhin auf einem
auch im internationalen Vergleich quantitativ hohen Niveau“ befunden.
Laut BfV galt das „vor allem für Güter, die im Bereich Nukleartechnik
eingesetzt werden können“. Das Bundesamt betonte zudem, der Iran habe
sogar die Aktivitäten verstärkt, an Technik für den Bau von Raketen
heranzukommen. „Im Bereich des ambitionierten iranischen
Trägertechnologieprogramms, das unter anderem dem Einsatz von
Kernwaffen dienen könnte“, sei eine „steigende Tendenz der ohnehin
schon erheblichen Beschaffungsbemühungen“ zu konstatieren, heißt es
im Bericht des BfV. Es seien weiterhin „intensive
Beschaffungsaktivitäten des Iran unter Nutzung konspirativer Methodik
in Deutschland zu erwarten“.
http://www.tagesspiegel.de/politik/irans-nuklearprogramm-israel-be
unruhigt-ueber-beschaffungsversuche-in-deutschland/13827030.html
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