Der Tagesspiegel: KI-Strategie: VW und Telekom loben die Bundesregierung, Gewerkschaften mahnen

Die Strategie der Bundesregierung, bis zum Jahr
2025 drei Milliarden Euro in Künstliche Intelligenz (KI) zu
investieren, stößt bei Wirtschaft und Gewerkschaften auf ein
geteiltes Echo. „Künstliche Intelligenz ist eine große Chance für die
Autoindustrie“, sagte VW-Konzernchef Herbert Diess dem Tagesspiegel
(Freitagausgabe). „Bei Infrastruktur und Software-Kompetenz sehe ich
Nachholbedarf. Ich begrüße es, dass die Bundesregierung jetzt handeln
will“, lobte Diess die Strategie, die an diesem Donnerstag vom
Kabinett beschlossen werden soll.

Die Telekom sieht in der KI-Strategie die „Chance, ein
europäisches Gegengewicht zu China und den USA aufzubauen“, sagte
Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Technologie und Innovation, der
Zeitung. Mit einer zielgerichteten Industrie- und Forschungspolitik
könne man Entwicklung und Einsatz von KI beschleunigen und
Fehlentwicklungen vermeiden.

Sabine Bendiek, Chefin von Microsoft Deutschland, forderte, die
Vielzahl an Vorhaben zügig mit Leben zu füllen. „Es ist fünf vor
Zwölf“, mahnte Bendiek. Neben den wichtigen wirtschaftspolitischen
Fragen müsse man auch die ethischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen angehen, etwa den verstärkten Einzug von digitaler
Qualifizierung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.“

Die Gewerkschaften mahnen, die Beschäftigten mitzunehmen. Die
Arbeitnehmer müssten bei der Zielsetzung von KI-basierten Systemen
beteiligt werden und auch bei der Umsetzung darüber mitbestimmen
können, forderte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen
Gewerkschaftsbundes. „Unser Ziel ist, gute Arbeit durch KI zu
unterstützen. Um Sorgen von Überwachung und Fremdbestimmung zu nehmen
und die nötige Akzeptanz zu erreichen, müssen die Ziele für KI
geklärt und mögliche Zielkonflikte von Anfang an gelöst werden“,
sagte Hoffmann dem Tagesspiegel.

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