Der seit 2001 regierende rot-rote Senat hat trotz
der Flut an Neuerungen das zentrale Problem nicht gelöst: Dass Berlin
zwar hervorragende Schulen hat, die beim Pisa-Test an der Spitze
liegen, aber auch abgrundtief schlechte. Bildungsgerechtigkeit
herrscht nicht in Berlin. Die meisten Eltern aber wissen, dass
Schulqualität entscheidend für die Zukunft ihres Kindes ist und
drängen auf gute Schulen. Deswegen müssen Lehranstalten in sozial
schwächeren Bezirken befürchten, ganz abgehängt zu werden. Vor allem,
wenn auch noch die Ergebnisse von Vergleichstests und Schwänzerquoten
veröffentlicht werden, wie es der Bildungssenator plant. Mit den
neuen Aufnahmekriterien hat der Senat den Verteilungskampf
verschärft. Der wird nur nachlassen, wenn es in allen Bezirken
genügend gute Schulen gibt, mit fachlichen Profilen, mit gezielter
Förderung kindlicher Talente und speziellen Angeboten. Sonst werden
Privatschulen weiter boomen und die soziale Entmischung in den
Bezirken zunehmen.
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