Der Tagesspiegel: Lammert warnt vor einer „virtuellen Sprachbehörde“

Der frühere Bundestagespräsident Norbert Lammert
(CDU) hat davor gewarnt, im politischen Raum vorschnell Sprachverbote
aufzustellen. „Zunächst darf mal jeder so reden, wie ihm das Maul
gewachsen ist“, sagte Lammert dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). Wenn
Formulierungen von vornherein für unzulässig erklärt würden, lande
man bei einer „virtuellen Sprachbehörde, die ich mir ungern
vorstellen möchte“.

Allerdings müsse es umgekehrt jeder akzeptieren, wenn seine
Wortwahl auf Kritik stoße. „Die gleichzeitige Erwartung, dass man
sagen kann was man will, aber von Kritik nicht behelligt werden darf
– diese Erwartung ist grotesk“, sagte der CDU-Politiker, der heute
die parteinahe Konrad-Adenauer-Stiftung leitet. Zudem müsse sich
jeder Inhaber eines öffentlichen Amtes bewusst sein, dass es einen
Unterschied bedeute, ob „am Stammtisch, auf der Baustelle oder im
Freundeskreis“ über ein Thema gesprochen werde oder aus einem Amt
heraus.

https://www.tagesspiegel.de/politik/norbert-lammert-im-interview-z
unaechst-darf-mal-jeder-so-reden-wie-ihm-das-maul-gewachsen-ist/22903
310.html

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