Der Tagesspiegel: Linkspartei sucht Gespräch mit „Pegida“-Demonstranten / Fraktionschef Gregor Gysi sieht auch eigene Versäumnisse

Berlin – Die Linkspartei hat angekündigt, das
Gespräch mit den Teilnehmern der „Pegida“-Demonstrationen zu suchen.
„Mit den Funktionären, den Anführern, würde ich nicht reden“, sagte
Fraktionschef Gregor Gysi dem Berliner „Tagesspiegel“
(Samstagausgabe). „Das bringt nichts. Reden muss man aber mit den
Mitläufern, und das werde ich auch tun.“ Der Politik warf Gysi vor,
in der Vergangenheit „viel zu wenig getan zu haben, um Ängste
abzubauen oder gar nicht entstehen zu lassen“. Von dieser Kritik
nehme er auch sich und die Linke nicht aus, betonte der
Fraktionsvorsitzende. Er schlug eine „groß angelegte
Aufklärungskampagne“ vor. Rassisten und Ausländerfeinde dürften
„keine Gelegenheit bekommen, Terroranschläge wie jetzt in Paris zu
missbrauchen, um gegen friedliche Mitbürger anderer Herkunft zu
hetzen“. Den großen Zulauf für „Pegida“-Demonstrationen in
Ostdeutschland erklärte Gysi als Reaktion auf
„Überforderungssituationen“ der dort lebenden Menschen. Ehemalige
DDR-Bürger seien schlagartig „nicht nur zu Deutschen, sondern gleich
noch zu Europäern und Weltbürgern“ gemacht worden. Gleichzeitig
hätten sie erlebt, „wie sich in ihrer Umgebung alles verfremdete,
weil andere Kulturen, andere Menschen Einfluss bekamen“.

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