Berlin – Der frühere SPD-Vorsitzende und
Bundesarbeitsminister Franz Müntefering hat den Deutschen
Gewerkschaftsbund (DGB) für seine Kampagne zur Anhebung des
Rentenniveaus kritisiert. „Wenn man jetzt den Eindruck erweckt, dass
halb Deutschland bald in Altersarmut landet, ist das Angstmacherei
und unverantwortlich“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“
(Freitagausgabe). Müntefering appellierte an die große Koalition,
sich noch in dieser Legislatur auf ein Rentenpaket zu verständigen.
Gleichzeitig mahnte Müntefering die Beteiligten, sich bei den
Verhandlungen nicht zu sehr auf das künftige Rentenniveau zu
fixieren. Zwar dürfe dieses auch langfristig „auf keinen Fall unter
43 Prozent“ absinken. Wenn das Niveau aber, wie von SPD-Chef Sigmar
Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer gefordert, auf dem heutigen Stand
von 48 Prozent eingefroren werde, müssten die Rentenbeiträge, das
Renteneintrittsalter oder der Bundeszuschuss „drastisch steigen“. Das
berühre dann auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit und die
Sicherheit von Arbeitsplätzen.Der CSU-Forderung nach einer
neuerlichen Anhebung der Mütterrenten begegnete Müntefering mit
Sympathie. „In unserem Gesellschaftsvertrag kommen Familien bisher zu
kurz“, sagte er.
Online: http://www.tagesspiegel.de/politik/rentendebatte-muentefer
ing-warnt-vor-angstmacherei/14748084.html
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Â
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell