Der Tagesspiegel: Obama: Ich vertraue Angela Merkel

Berlin – Vor dem US-Besuch von Kanzlerin Angela
Merkel hat der amerikanische Präsident Barack Obama Angela Merkel als
„gute Freundin und einen der engsten Partner in der Welt“ gelobt.
„Ich kann ihr vertrauen, wenn sie eine Zusage macht“, sagte er im
Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Es ist
das erste Interview des Präsidenten, das er einem deutschen Medium
gab. Obama wird Merkel bei einem Staatsdinner die Freiheitsmedaille
überreichen, den höchsten zivilen Orden der USA. „Ich berate mich bei
jeder wichtigen Frage auf meiner internationalen Agenda mit der
Kanzlerin, und ich schätze ihren Pragmatismus und ihre offenen Worte
sehr. Wir sind nicht immer einer Meinung“, aber „wir sprechen stets
ehrlich und offen miteinander, wie enge Freunde das tun sollen“,
sagte er dem Tagesspiegel. Und: „Ihre Lebensgeschichte ist eine
Inspiration für mich persönlich, für meine amerikanischen Mitbürger
und für Menschen rund um die Erde.“ Als Beispiel für
Meinungsverschiedenheiten nannte Obama unterschiedliche Strategien
gegen die Folgen der Finanzkrise. Die USA setzen stärker auf
Konjunkturankurbelung, Deutschland auf einen Abbau der
Haushaltsdefizite. „Mir ist bewusst, dass wir ganz unterschiedliche
historische Erfahrungen haben, aus denen wir unsere Politik ableiten.
Amerika ist geprägt von der Erinnerung an die hohe Arbeitslosigkeit
während der Depression in den 1930er Jahren, in Deutschland hat die
hohe Inflation Narben hinterlassen“, erklärte der Präsident. Das
Interview, das der US-Korrespondent des Tagesspiegels, Christoph von
Marschall führte, wurde, wie üblich bei Interviews für ausländische
Zeitungen, schriftlich geführt.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Â