Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat die
Bundesregierung aufgefordert, völlig unabhängig von der aktuellen
Debatte über die Krise in Griechenland und Europa „offene und faire
Gespräche“ mit Griechenland über die Frage möglicher Reparationen zu
führen. „Ein offenes und faires Gespräch mit Griechenland, um eine
gemeinsame Lösung zu finden, die in die Zukunft weist, sollte aus
meiner Sicht für die Bundesregierung absolut selbstverständlich
sein“, sagte die Grünen-Politikerin dem Tagesspiegel. „Aus den
Verbrechen der Nazis in Griechenland und dem griechischen
Zwangskredit erwächst für die Bundesrepublik eine Verantwortung, die
wir nun nicht einfach für erledigt erklären können“, sagte Roth. Denn
neben der juristischen Ebene gebe es auch die politische und vor
allem moralische Verpflichtung Deutschlands, sich zu seiner
Vergangenheit zu bekennen. „Die scheußlichen Verbrechen der Nazis in
Griechenland sind bis heute eine offene Wunde, etwa die fast
vollständige Ausrottung der jüdischen Gemeinde in Thessaloniki, die
Zerstörung ganzer Dörfer, in denen Partisanen unterstützt wurden,
oder die grauenhafte Besatzung Athens mit unzähligen Hungertoten“,
sagte Roth.
http://www.tagesspiegel.de/politik/griechenland-und-der-zweite-wel
tkrieg-politiker-von-spd-und-gruenen-offen-fuer-entschaedigungen/1151
4430.html
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