Berlin – Michael O–Leary, Chef der irischen
Billigfluggesellschaft Ryanair, hat das Konzept des neuen
Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI)
kritisiert: „Der neue Berliner Flughafen ist eine Schwachsinnsidee.
Das wird ein sehr teurer, sehr komplizierter Flughafen. So ein
Konzept ist noch nie irgendwo auf der Welt aufgegangen“, sagte
O–Leary dem Berliner „Tagesspiegel“ (Montagausgabe). Berlin habe mit
Tegel, Schönefeld, Tempelhof drei funktionierende Flughäfen gehabt,
die sich alle hätten entwickeln und miteinander konkurrieren können.
„Aber die Idee, dass Politiker einen tollen, glänzenden
Riesenflughafen aufbauen, ist schädlich.“
London und Paris hätten jeweils vier Flughäfen im Stadtgebiet und
im Umland. „Dort funktioniert es, weil die Flughäfen im Wettbewerb
zueinander stehen. Deutschlands Hauptstadt dagegen hat gar keinen
Wettbewerb im Flugverkehr, was sehr schade ist“, sagt O–Leary. Seine
Fluggesellschaft, die nach Fluggastzahlen drittgrößte Europas, werde
BBI nach der geplanten Eröffnung im Juni 2012 wohl anfliegen und
Berlin an einige Ryanair-Standorte anbinden, „aber nur in sehr
geringem Umfang“, sagte O–Leary weiter.
Angesichts der jüngsten Sprengstofffunde in der Luftfracht warnte
der Ryanair-Chef vor schärferen Kontrollen. Seine Gesellschaft
betreffe das Problem nicht direkt, da sie keine Fracht befördere.
Aber die Debatte schade der Branche. „TV-Berichte über Bomben auf
Flugzeugen? So ein Quatsch. Das waren keine Bomben, das waren zwei
Druckerpatronen mit ein bisschen Schwarzpulver drin. Deshalb eine
neue Runde Sicherheitsvorschriften zu erlassen, wäre
unverantwortlich. Es kann nicht sein, dass ein paar Idioten aus einer
Höhle im Jemen bestimmen, wie wir zu Leben haben“, sagte O–Leary.
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