Der Tagesspiegel: SPD warnt vor Fallpauschalen in der Psychiatrie

Die SPD wehrt sich gegen den Plan von
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), für stationäre Einrichtungen
der Psychiatrie und der Psychotherapie ein ähnliches
Fallpauschalensystem einzuführen wie in den Krankenhäusern. Das
vorgesehene Pauschalierte Entgeltsystem in Psychiatrie und
Psychotherapie (PEPP) „würde dazu führen, dass gerade psychisch
schwerstkranke Menschen, die einen Therapieplatz am dringlichsten
benötigen und sich am wenigsten wehren können, nicht die Versorgung
erhalten, die sie brauchen“, heißt es in einer Beschlussvorlage für
die Klausur der SPD-Bundestagsfraktion an diesem Donnerstag, die dem
Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe) vorliegt.

Ein „vorzementiertes Behandlungssystem mit Pauschalen, die sich am
Durchschnitt orientieren“, werde der Vielfalt psychischer
Erkrankungen nicht gerecht, warnen die Fraktionsexperten. Weil die
Behandlung von schwer Erkrankten für die Kliniken dann nicht länger
lukrativ sei, drohe die Gefahr von „Rosinenpickerei“. Gleichzeitig
würden Anreize geschaffen, den Patienten „aus ökonomischen Gründen
möglichst schwere Diagnosen zuzuordnen“. Ein solches System „lehnen
wir strikt ab“, heißt es in dem Papier.

Online: http://www.tagesspiegel.de/politik/fallpauschalen-fuer-psy
chiatrische-kliniken-spd-warnt-vor-rosinenpickerei/12798860.html

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