Sechs Wochen nach dem Sturz des ägyptischen
Regierungschefs Hosni Mubarak lässt die Stasiunterlagenbehörde in
Deutschland ihre Hilfszusage an die ägyptische Demokratiebewegung
konkret werden. Der stellvertretende Leiter der Auskunftsabteilung in
der Jahn-Behörde, Herbert Ziehm, reist nach einem Bericht des
Berliner „Tagesspiegels“ (Donnerstagausgabe) an diesem Wochenende
nach Kairo, um dort bei mehreren Vorträgen über die Erfahrungen mit
der Sicherung und Aufarbeitung der Stasiakten seit 1989 zu berichten.
„Vieles, was jetzt in der Ägypten geschieht, erinnert an 1989“,
sagte Ziehm der in Berlin erscheinenden Zeitung. Auch in Ägypten habe
der Geheimdienst „sehr viel zum Machterhalt beitragen“ und es müsse
jetzt verhindert werden, dass Akten geschreddert werden. Der neue
Behördenchef Roland Jahn sagte dem „Tagesspiegel“, der in
Deutschland gewählte Weg zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sei „eine
Erfolgsgeschichte, an der wir andere Völker gern beteiligen“. Er
betonte weiter: „Ich finde es toll, dass auch in Ägypten mutige
Bürgerinnen und Bürger die Vernichtung der Unterlagen der politischen
Geheimpolizei gestoppt haben. Diese Unterlagen werden dabei helfen,
die Mechanismen der Diktatur genauer zu erkennen und die neugewonnene
Freiheit zu schützen.“
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