Der Tagesspiegel: Wie es zur Festnahme in Gießen kam

Berlin – Mittwoch, 1 Uhr 45 morgens auf dem Bahnhof
in Gießen: Beamten der Bundespolizei fällt ein Mann auf, er erscheint
den Polizisten – alle drei Beamte im Mittleren Dienst – verdächtig.
Sie entschließen sich, den Mann genauer zu überprüfen, berichtet der
Tagesspiegel (Sonntagausgabe). Bei dieser –„Lagebildabhängen
Kontrolle“, wie es heißt, landen sie offenbar einen Volltreffer. Der
Mann, der sich als 28-jähriger Marokkaner entpuppt, weist sich nach
Informationen des Tagesspiegels mit einem italienischen, gefälschten
Führerschein aus. Die weitere Untersuchung des Mannes, für den
angeblich eine Einreisesperre in den Schengen-Raum aus Italien
bestand, offenbart Verletzungen, die von einer Messerstecherei
stammen sollen, wie der Mann den Beamten sagt. Doch die erkennen
schnell, dass es sich um eine Schussverletzung handelt – und sie
finden eine Krankenhausrechnung aus Brüssel vom 18. März. Das ist der
Tag, an dem der gesuchte französische Attentäter in seiner Brüsseler
Wohnung gefasst wurde und es zu einer Schießerei kam. Auf dem Handy
des Verdächtigen entdecken die Polizisten schließlich drei
verdächtige SMS vom Tag der Anschläge in Brüssel – eine datiert
wenige Minuten vor dem Sprengstoffattentat, die andere etwa zehn
Minuten nach den tödlichen Attacken. Die eine enthielt den Namen von
Khalid al Bakraoui, einem der Attentäter, heißt es. Die andere
bestand nur aus dem französischen Wort „fin“ (deutsch: Ende). Die
Bundespolizei nahm den Mann daraufhin fest und überstellte ihm dem
hessischen Landeskriminalamt.

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