Berlin – Ein Jahr vor den Wahlen zum 
Abgeordnetenhaus geht Berlins Regierender Bürgermeister Klaus 
Wowereit zu seinen Koalitionspartner auf Distanz. „Diese Partei ist 
gefangen in ihren eigenen Widersprüchlichkeiten“, sagte er dem 
Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“ und verwies auf die 
Bundespräsidentenwahl und die Haltung der Partei in NRW. Dort 
verhalte sich die Linke „wie eine destruktive Oppositionspartei“. Die
SPD habe ein anderes Verständnis. Auch bei der Bundespräsidentenwahl 
habe sie „eine Chance vertan“, sagte Wowereit. „Da hätte sie zeigen 
können, dass sie konstruktiv Politik gestalten kann. Für mich gibt es
dort immer noch zwei Parteien unter einem Dach, die aber kein 
stabiles Fundament für dieses Dach bilden“. Wowereit, der als Mentor 
der Zusammenarbeit mit der Linken in seiner eigenen Partei gilt, 
zeigt derzeit auch wenig Interesse an einer rot-rot-grünen 
Machtoption im Bund 2013. In diesem Jahr brauche die SPD „mehr 
Wählerstimmen für die SPD. Unsere Arbeit konzentriert sich auf die 
eigene Stärke“, sagte der SPD-Politiker.
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