
Die Zahl der Femizide in NRW ist deutlich gestiegen. Gegenüber 2022 sind im vergangenen Jahr 30 Prozent mehr Frauen tödlich verletzt worden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 72 Frauen bei Femiziden getötet. Das geht aus der Antwort von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Liberalen hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe) vorliegt. „Diese Entwicklung ist mehr als dramatisch. Die Taten geschehen meist im nahen Umfeld. Oft ist die Gewalteskalation auch ein längerer Prozess“, sagte die Gleichstellungsexpertin der FDP, Susanne Schneider. „Wir sind daher alle aufgerufen, genauer hinzuschauen, wenn es Hinweise auf Gewalt gibt. Von der Landesregierung erwarte ich, dass sie alles dafür tut, dass die Zahl der Frauenhausplätze stärker ausgebaut wird“, fügte Schneider hinzu. Bei Femiziden geht die Gewalt gegen die Frauen meist vom Partner oder Ex-Partner aus und resultiert meist aus vermeintlichen Besitzansprüchen und antiemanzipatorischen Rollenbildern. Eine offensichtliche Form des Femizids ist der sogenannte „Ehrenmord“, bei dem der Tod einer Frau die „Familienehre“ wieder herstellen soll.
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