Berlin (wnorg) – Deutschland wird seit Monaten vorgeworfen, dass sich seine wirtschaftliche Erholung durch den Export auf Kosten der Abnehmerländer vollzieht. Jetzt könnte aber auch der Deutsche Export durch ansteigende Rohstoffpreise gefährdet sein.
Im Mai wurden – laut Statistischem Bundesamt – Waren im Wert von 77,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 67,7 Milliarden Euro importiert. Der Außenbeitrag stieg damit auf 9,7 Milliarden Euro an. Damit stiegen im Vorjahresvergleich die deutschen Ausfuhren insgesamt um 28,8 Prozent und die Einfuhren um 34,3 Prozent.
„Schon jetzt lässt sich absehen, dass der deutsche Export im ersten Halbjahr alle Erwartungen übertreffen wird. Wachstumstreiber sind die Schwellenländer. Die Exporte in die außereuropäischen Staaten stiegen dadurch rasant im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent. Zusammen mit dem Anstieg unserer Einfuhren um über ein Drittel zeigt dies, dass die Wirtschaft wieder rund läuft.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
„Die insgesamt positiven Erwartungen im Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie, aber auch in der Elektro- und Chemieindustrie lassen darauf schließen, dass sich die Erholung weiter fortsetzen wird. Einige Risiken bestehen fort und dürfen nicht ausgeblendet werden. Die starken Schwankungen beim Wechselkurs des Euro zum Dollar erschweren die Absicherung gegen Wechselkursrisiken. Der niedrige Euro erleichtert zwar den Export in den Nicht-Euroraum, verteuert jedoch auch die Rohstoffe, auf die wir dringend angewiesen und die immer schwieriger zu beschaffen sind. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft muss stetig unter Beweis gestellt werden“, so Börner.