Deutschlandstudie von etventure mit Unterstützung der GfK Nürnberg: Mangelnde Entschlossenheit in Chefetagen bedroht Digitale Transformation in Großunternehmen (FOTO)

Deutschlandstudie von etventure mit Unterstützung der GfK Nürnberg:
Mangelnde Entschlossenheit in Chefetagen bedroht Digitale Transformation in Großunternehmen (FOTO)
 

– Nur sechs Prozent aller Firmen ab 250 Mio. Umsatz sehen die
Digitale Transformation heute als wichtigstes
Unternehmensthema

– „Verteidigung bestehender Strukturen im Unternehmen“ wird als
mit Abstand größtes Hemmnis genannt / Weitere Hürden sind Mangel
an Zeit und Erfahrung / Führungskräfte scheuen vor notwendigen
radikalen Entscheidungen zurück

– Nur in knapp jedem zweiten Unternehmen steuern Vorstände oder
Geschäftsführer den digitalen Veränderungsprozess

Megatrend Digitale Transformation: Die Digitalisierung beschäftigt
mittlerweile jede Branche. Doch die Tragweite für das eigene
Kerngeschäft und konkrete Herausforderungen des Themas werden in
deutschen Unternehmen nicht ausreichend erkannt. Gleichzeitig
scheitern Digitalisierungsvorhaben an Management- und
Umsetzungsfehlern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung
von Führungskräften und Vorständen unter den rund 2.000
Großunternehmen in Deutschland, welche die Digitalberatung etventure
gemeinsam mit der GfK Nürnberg durchgeführt hat.

Immerhin jedes vierte der befragten Großunternehmen gibt an, dass
der Stellenwert der Digitalen Transformation in den vergangenen 12
Monaten „deutlich gestiegen ist“. Ein weiteres Drittel stellt einen
„gestiegenen Stellenwert“ fest. „Doch obwohl damit 60 Prozent der
Firmen die wachsende Bedeutung sehen, nennen gerade einmal 35 Prozent
die Digitale Transformation als eines ihrer drei Top-Themen und nur
ganze sechs Prozent als das wichtigste Thema im Unternehmen“, erklärt
Philipp Depiereux, Gründer und Geschäftsführer der Digitalberatung
etventure, ein Kernergebnis der bundesweiten Befragung. „Dabei ist
Digitalisierung Chance und Herausforderung Nummer eins. Was der
Buchmarkt und die Musikindustrie bereits schmerzlich erfahren
mussten, könnte bald andere Branchen, auch im B2B-Bereich, treffen:
Wer jetzt nicht digitalisiert, überlässt die Wertschöpfung den großen
Technologiekonzernen wie Google, Amazon oder Apple oder auch ganz
neuen digitalen Angreifern, die in den Markt drängen“, ist Depiereux
überzeugt.

Weniger als die Hälfte der Unternehmensleitungen steuert die
Digitalisierung

In nicht einmal der Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) ist die
Umsetzung der Digitalen Transformation durch Mitglieder des Vorstands
oder der Geschäftsführung gesteuert. Philipp Depiereux: „Wenn
komplette Geschäftsmodelle und -abläufe eines Unternehmens
digitalisiert und in Frage gestellt werden sollen, greift das tief in
sämtliche Prozesse sowie in die Kultur des Unternehmens ein. Das
bedeutet für das Unternehmen: Ist der Vorstand nicht Treiber des
Digitalprozesses, wird die digitale Transformation nicht gelingen.“
So belegen auch die Daten der etventure-Studie eindeutig: Je stärker
Vorstände und Geschäftsführer die Digitalisierung steuern, desto
häufiger werden erfolgreiche Ergebnisse in den Großunternehmen
sichtbar.

In fast drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) ist allerdings
entweder die hauseigene Unternehmensentwicklung oder die IT-Abteilung
mit der Digitalisierung beauftragt. „Die Kernaufgabe des IT-Leiters
ist es aber, die IT-Infrastruktur fehlerfrei am Laufen zu halten und
ständig weiter zu entwickeln – und das ist auch extrem wichtig“, so
Depiereux. „Für die Digitalisierung ist jedoch vor allem eine
schnelle Produktentwicklung, radikale Nutzerzentrierung und
Datenfokussierung wichtig. Dies ist weitestgehend konträr zur
eigentlichen DNA einer IT-Abteilung.“

Interne Widerstände behindern Transformation mit Abstand am
stärksten

Die Untersuchung von etventure enthüllt erstmals dezidiert, was
die größten Hemmnisse in den Unternehmen bei der Digitalen
Transformation sind. Mit deutlichem Abstand und 65 Prozent Nennung
steht an erster Stelle „die Verteidigung bestehender Strukturen“ in
den Unternehmen. Je größer die befragten Firmen sind, desto häufiger
wird dieser Aspekt angeführt. Als weitere Hürden werden „fehlende
Zeit“ (54 Prozent) sowie „fehlende Erfahrung“ (52 Prozent) genannt.
Gut 40 Prozent sagen überdies, dass „notwendige weitreichende und
radikale Entscheidungen von den Führungskräften gescheut werden“ oder
man „zu festgefahren“ sei.

Philipp Depiereux: „Wir erleben häufig, dass spannende
Innovationsvorhaben an internen Widerständen scheitern. Daher haben
Geschäftsführer von führenden Unternehmen wie Schindler, Osram oder
auch Viessmann und Klöckner entschieden, Digitalprojekte zunächst
außerhalb des Unternehmens, in einem geschützten Raum, zu starten.
Denn Widerstände gegenüber Neuerungen sind in Organisationen deutlich
kleiner, wenn der Erfolgsnachweis schon erbracht wurde.“

Zuwachs an Arbeitsplätzen durch Digitale Transformation

Fast jede in der etventure-Studie befragte Firma (92 Prozent) geht
davon aus, dass sich durch die Digitale Transformation die
Anforderungsprofile der Arbeitsplätze und auch Arbeitsweisen im
Unternehmen verändern werden. Insgesamt glauben aber nur 18 Prozent,
dass dies im Saldo zum Abbau von Arbeitsplätzen führen wird; 23
Prozent erwarten vielmehr einen Zuwachs an Arbeitsplätzen und 59
Prozent rechnen zumindest mit konstanten Beschäftigtenzahlen.
Allerdings: Je besser sich Unternehmen auf die Digitale
Transformation vorbereitet sehen, desto stärker ist ihr Optimismus,
dass es zur Schaffung neuer Arbeitsplätze kommt. Und umgekehrt
erwarten diejenigen Unternehmen sogar mehrheitlich einen Abbau von
Arbeitsplätzen, die sich gegenwärtig nicht befriedigend auf die
Digitale Transformation eingestellt sehen.

Zusammenarbeit mit Startups weckt Interesse

Um die Herausforderung der Digitalen Transformation zu meistern,
arbeitet bereits fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) mit
Startups zusammen. Die am häufigsten damit verbundenen Ziele sind ein
verbesserter Zugang zu neuen Technologien (87 Prozent) sowie
schnellere und vermehrte Innovationen (85 Prozent). Nur knapp
dahinter werden das Lernen von Startup-Methoden genannt (81 Prozent)
sowie die schnellere Umsetzung von Piloten durch die Zusammenarbeit
mit den Startups (71 Prozent).

Fazit: Deutschland droht in der Digitalisierung den Anschluss zu
verlieren

„Wenn die deutliche Mehrheit der Unternehmen Digitalisierung heute
noch immer nicht als Top drei Unternehmensthema auf der Agenda haben,
sehen wir durch die Befragung bestätigt, dass viele Unternehmen –
auch entgegen mancher Selbsteinschätzung – noch unzureichend auf die
Digitalisierung vorbereitet sind“, stellt Philipp Depiereux fest. „In
der Umsetzung heißt Digitalisierung auch Angriff auf das
Kerngeschäft: Entscheidende Voraussetzungen wie die volle
Rückendeckung der Chefetage und die Entwicklung von Innovation im
geschützten Raum, losgelöst von bestehenden Strukturen, werden
allerdings bislang nur in wenigen Unternehmen erfüllt.“

Über die etventure-Studie „Digitale Transformation und
Zusammenarbeit mit Startups in Großunternehmen“

Auf Grundlage eines durch etventure gefertigten Fragenkatalogs
wurde durch die GfK Nürnberg eine telefonische Befragung unter den
2.000 Großunternehmen in Deutschland mit einem Mindestumsatz von
jährlich 250 Mio. Euro in der Zeit vom 11.01.2016 bis 29.01.2016
durchgeführt. Befragt wurden Führungskräfte, die mit dem Thema der
Digitalisierung in den jeweiligen Unternehmen befasst sind. Weitere
Details zu der Studie erhalten Sie auch unter
www.etventure.com/deutschlandstudie.

Über etventure:

Als Digitalberatung und Company Builder identifiziert, entwickelt
und testet etventure branchenübergreifend digitale Geschäftsansätze
im Auftrag von Unternehmen oder in Eigenregie. Verlaufen die
Markttests positiv, wird aus der Idee ein neues Geschäftsmodell
aufgebaut, entweder als Teil eines Unternehmens oder als
eigenständiges Startup. Zu den Unternehmenskunden zählen unter
anderem die Allianz, Wüstenrot & Württembergische Versicherungen, die
Bank Vontobel, die Bonnier Medien-Gruppe, die Deutsche Bahn, Franz
Haniel & Cie., Viessmann, Conrad Electronics oder der MDAX Konzern
Klöckner. Darüber hinaus betreibt etventure die Berlin School of
Digital Business, die FinTech-Unit FintechStars und den Public
Private Partnership-Arm European Innovation Hub. etventure wird von
den Founding Partnern Philipp Depiereux, Philipp Herrmann und Dr.
Christian Lüdtke geleitet. Zum etventure Team gehören mehr als 170
Spezialisten der Digitalbranche an Standorten in Berlin, Hamburg,
München, Stuttgart, London, New York, Paris und Zürich.
www.etventure.com.

Für weitere Presseinformationen, Interviewanfragen und Bildmaterial:

Christian van Alphen
Head of PR
etventure GmbH
Büro Prannerstr. 10, 80333 München
+49 160 – 972 69 103
christian.vanalphen@etventure.com
www.etventure.com