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geld.de:93-Städte-Studie Wohnungseinbrüche D/A/CH: 90.000 Einbrüche in
1 Jahr / 250 Mio. Euro Schaden
14.01.2011 / 08:47
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93-Städte-Check: Jede 157. Wohnung in Deutschland,Österreich&Schweiz
ausgeraubt / Zürich jede 27. / 90.000 Wohnungen in 365 Tagen / Täter oft
Ausländer-Gangs /über 250 Mio. EUR Schaden
7,4% mehr Einbrüche + 22% der Täter Frauen + Städte-Wohlstand nicht immer
Einbruchs-Hauptgrund + Meiste Einbrüche in: Zürich, Genf, Basel, Wien,
Bremen, Hannover, Bochum, Essen, Bonn, Hamburg / Teils mehr Einbrüche als
in New York oder Los Angeles
Studien-Einführung
Vorwort von Dr. Konstantin Korosides, Studienleiter geld.de
Es sind Zahlen, die erschrecken: Schon jede 157. bewohnte Wohnung wird in
Deutschland,Österreich und der Schweiz mittlerweile innerhalb eines Jahres
ausgeraubt – zumindest in den Städten mitüber 100.000 Einwohnern. In
Zürich oder Genf ist es sogar bereits jede 27. Wohnung! In den 93 größten
deutschen,österreichischen und Schweizer Städten mitüber 100.000
Einwohnern wurden in nur zwölf Monaten rund 89.605 Wohnungen aufgebrochen
und geplündert. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen viermonatigen
Recherche des deutschen Verbraucherportals geld.de. Diese Zahlen gelten für
das erst jetzt bilanztechnisch abgeschlossene Jahr 2009. Die 89.605
ausgeraubten Wohnungen entsprechen einem Anstieg von exakt 7,4% gegenüber
dem Vorjahr (83.440 ausgeraubte Wohnungen). Die geld.de-Finanzfachleute
schätzen den Schaden auf 250 Mio. EUR – im Jahr. Summiert man die
Schadenssumme 2008 hinzu, liegt die Größenordnung bereits fast bei einer
halben Milliarde – insgesamt 483 Mio. EUR. Das basiert auf Hochrechnungen
von Zahlen des deutschen Bundeskriminalamts, wonach der durchschnittliche
Schaden je Wohnung bei etwa 2.797 EUR liegt. Nicht berücksichtigt: der
oftmals hohe psychische Schaden bei den Opfern. Denn häufig gehen die
Kriminellen brachial und gnadenlos vor. Anschaulich wird das immer wieder
in der ZDF-Sendung –Aktenzeichen XY ungelöst– dargestellt.
Gründe für die hohe Anzahl aufgebrochener und ausgeraubter Wohnungen gibt
es viele, doch am eklatantesten fällt auf, dass wir es längst nicht mehr
mit Einzeltätern zu tun haben. Denn: Die Studie zeigt ganz klar, dass die
meist wohlhabenden Städte in Mitteleuropa immer mehr von Einbrecherbanden
aus Osteuropa regelrechtüberfallen und mit Beutezügenüberzogen werden.
Die Politik schaut mehr oder weniger tatenlos zu, dehnt die EU immer mehr
aus undöffnet immer weiter ihre Grenzen – auch entsprechend dem Schengener
Abkommen. Grenzkontrollen gibt es immer weniger, obwohl eines klar ist: Die
Täter stammen häufig aus Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Polen. Viele
kommen aber auch aus Nicht-EU-Ländern, wie Georgien, Ex-Jugoslawien und
Russland, oder es sind Zigeunerstämme wie die Roma. Diese Tätergruppen
hörten die Studienmacher von geld.de immer und immer wieder von
Polizeiverantwortlichen. An manchen Tagen fallen die Gangster wie
Raubritterüber Stadtteile her – wie vor einigen Monaten wieder in Leipzig.
An einem einzigen Wochenende wurden sieben Einfamilienhäuser ausgeraubt.
Auch in Hamburg wurde vor kurzem zugelangt: In mehrere Wohnungen, darunter
die eines bekannten TV-Moderators, wurde binnen kurzer Zeit eingebrochen.
Laut Zeugen soll es sich bei den Tätern um Südländerinnen gehandelt haben.
Vor allem Politiker verweisen gerne darauf, dass –statistisch– gesehen pro
1000 Bürger die Anzahl von Einbrüchen ja gering sei. Doch selbst wenn man
diesen Unfug beiseite lässt und zumindest statt der Bürger die bewohnten
Wohnungen nimmt, wirken die Zahlen nur auf den ersten oberflächlichen Blick
wenig verstörend. Zum Beispiel kommen in der deutschen Millionen-Metropole
Hamburg auf 1000 bewohnte Wohnungen anscheinend –nur– 8 Einbrüche. Das
klingt nicht nach viel, doch aufs Jahr gerechnet sind es gigantische
Zahlen. Alleine in Hamburg kommen so 7.006 ausgeraubte Wohnungen in einer
12-Monats-Frist zusammen. Jede 119. Wohnung von Hamburg-Rissen bis
Hamburg-Barmbek ist mittlerweile betroffen. Das ist mehr als in New York
(jede 164. Wohnung) oder in Los Angeles (jede 171. Wohnung). Bedenkt man,
dass beispielsweise der Anteil an Ausländern in Deutschland bei 8,73%
liegt, kommt man nur zu einem Ergebnis: In 37 der 93 größten Städte in
Deutschland,Österreich und der Schweiz sindüberproportional häufig
Ausländer die Täter (siehe Tabelle 1 im Anhang, rechte Spalte). Häufig sind
das allerdings Personen, die ihren ständigen Wohnsitz nicht als
Gastarbeiter in einem der drei Länder haben, sondern es sind Menschen, die
nur zum Rauben in die Länder reisen – teils mit Touristenvisum – und dannüber die Länder herfallen.
Längst ist das Ganze nicht mehr eine gesellschaftliche Randerscheinung, ein
Kollateralschaden, den der Wohlstand mit sich bringt. Nein: Es steckt ein
kriminelles Raubritter-System dahinter, organisiert von hoch
professionellen Gangster-Organisationen. In der dunklen Jahreszeit, vor
allem in der Dämmerung zwischen 17 und 21 Uhr, schlagen sie gerne zu. In
Zeiten wie jetzt also. Sie hebeln Terrassentüren auf, zertrümmern Fenster
mit Vorschlaghämmern oder sie schieben kleine Kinder durch gekippte
Kellerfenster. Häufig haben sie Messer bei sich, Baseballschläger,
Pistolen, Totschläger oder Elektroschocker. Die Männer verstecken ihre
Gesichter manchmal hinter schwarzen Skimasken mit dünnen Sehschlitzen, die
Frauen kleiden sich nicht selten kontrapunktisch zu ihrer Kriminalität
schick: Große Röcke mit Blumenmustern oder elegante weiße Hüte – es sind
modische Nebelkerzen dunkler Seelen (circa 22 % der Täter sind mittlerweile
Frauen, häufig auch sehr junge). Eines vereint die Männer und Frauen der
Einbrecherbanden: Sie sind rücksichtslos und grausam. Müssten sie wie in
den USA oder Südafrika damit rechnen, von Haus-Besitzern bei Einbrüchen
rechtlich legitimiert erschossen zu werden, geschieht ihnen in Ländern wie
Deutschland,Österreich oder der Schweiz in aller Regel wenig. Finden sich
an Häusern in den USA oder Südafrika signalfarbene gelb-rote Schilder wie
–Armed Response– (bewaffnete Antwort), steht an deutschen Häusern
allenfalls ein humorvoll gemeintes –Vorsicht bissiger Hausherr–. Doch bei
einemÜberfall gibt es kein Wuff hierzulande. Die Abschreckung ist gering.
Von Gegenwehr raten denn auch deutsche, Schweizer oderösterreichische
Polizisten ab – durchaus aus gutem Grund. Sind die Täter erst einmal im
Haus, führt Gegenwehr oftmals zu noch brutalerenÜbergriffen der Gangster.
Dennoch ist das Problem vielschichtiger, meint der Hamburger
Dipl.-Psychologe Bernd Kielmann:
–Wir befinden uns in einer Phase der weiteren militärischen Abrüstung,
selbst die Ausstattung der Soldaten ist häufig nicht mehr auf dem
modernsten Stand. Das Gleiche gilt im Hinblick auf den zivilen Schutz der
Bevölkerung. Immer stärker werden Polizeieinheiten abgebaut. Parallel
hatten wir bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 ein kulturelles Niveau
erreicht, wo selbst Ganoven gewisse Tabugrenzen nichtüberschritten haben.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990 hat sich das in den vergangenen 20
Jahren grundlegend geändert. So haben wir heute wesentlich brutalere
patriarchalische Strukturen kennengelernt. Das liegt vor allem daran, dass,
begünstigt durch die Erweiterung der EU und die damit einhergehenden
Grenzöffnungen, Hunderttausende Menschen aus Ost-Europa nach Mitteleuropa
geströmt sind, die letztlich noch wesentlich patriarchalischer und
archaischer geprägt sind und damit auch viel brutaler. Sie stoßen auf eine
Bevölkerung in Deutschland,Österreich oder der Schweiz, die sich in
falscher Sicherheit wiegt. Wollte man ironisch sein, könnte man sagen: So
mancher deutsche Mann ist heute eher ein Hauskätzchen als der alte
preußische Haudegen. Auch das begünstigt natürlich von außen kommende
Kriminalität.–
Bitter: Offiziell dürfen deutsche Polizisten die Täter nicht einmal beim
Namen nennen: Dank des jahrzehntelangen Engagements von –Sozialrittern–
werden die –Raubritter-Gangster– nur vorsichtig hinter vorgehaltener Hand
als –Bürger nicht-deutscher Herkunft– bezeichnet. Das bekam geld.de immer
wieder von Polizeidienststellen zu hören. Die Frustration ist entsprechend
groß. Auf den folgenden Seiten stellt geld.de Ihnen die ernüchternden
Studienergebnisse vor.Übrigens: Erstmals haben wir nicht, wie dasüblich
ist, die Anzahl der Einwohner oder die Anzahl der Haushalte zu den
Einbrüchen ins Verhältnis gesetzt, sondern in allen 93 Städten, mit Hilfe
des Statistischen Bundesamtes, von Statistik Austria und dem Bundesamt für
Statistik der Schweiz, die Anzahl der bewohnten Wohnungen als Richtwert
genommen. Denn um sie geht es letztlich. Auch wurde versucht, Beziehungen
zwischen dem Wohlstand in den Städten (Jahresbruttoeinkommen pro Einwohner)
und der Einbruchsrate herzustellen.
Unsichere Städte – Einbruchshochburgen
Zürich, Genf, Lugano, Basel, Wien, Bremen, Mülheim a.R., Hannover, Bochum,
Essen, Bonn, Bottrop, Hamburg, Bremerhaven, Freiburg i.B., Köln, Aachen,
Düsseldorf, Dortmund, Oberhausen, Bern, Duisburg, Leipzig, Krefeld, Kiel,
Herne, Moers, Magdeburg, Recklinghausen, Saarbrücken, Osnabrück, Frankfurt
a.M., Berlin, Oldenburg, Wuppertal, Leverkusen, Lübeck, Bergisch-Gladbach,
Mainz, Graz, Mönchengladbach, Linz, Koblenz
Innerhalb nur eines Jahres (2009) wurden in den 93 größten Städten mitüber
100.000 Einwohnern in Deutschland,Österreich und der Schweiz fast 90.000
Wohnungen aufgebrochen. Dieses entspricht gegenüber dem Vorjahr (2008)
einem Anstieg von 7,4%. Das sind die Ergebnisse einer viermonatigen
umfangreichen Recherche des Verbraucherportals geld.de. Für die Studie
wurden Polizeidienststellen in allen 93 Städten direkt kontaktiert. Zudem
wurden zahlreiche Hintergrundgespräche geführt. Dabei kam heraus, was viele
deutsche Polizisten offiziell sich gar nicht zu sagen trauen: Die Täter
sind zwar oft Deutsche, aberüberproportional häufig sind es ausländische
Banden – aus Polen, Rumänien, Tschechien, Georgien, Russland oder
Bulgarien. Sie fallen mittlerweileüber ganze Stadtteile in Mitteleuropa
her wie Raubritter.
Um es vorwegzunehmen: Es gibt nicht immer einen direkten Zusammenhang
zwischen hohem durchschnittlichen Jahresbruttoeinkommen in einer Stadt und
der Anzahl aufgebrochener Wohnungen. Diese Regel gilt zumindest für
Deutschland undÖsterreich, nicht aber für die kleine Schweiz. Diese ist zu
einer der Einbruchshochburgen in ganz Europa geworden. Das ist das Fazit
der umfangreichen geld.de-Studie. In Zürich wird mittlerweile jede 27.
Wohnung aufgebrochen. Innerhalb von 12 Monaten knackten die Kriminellen –
sowohl Männer wie Frauen – 6.820 Wohnungen auf – 38 Einbrüche pro 1.000
bewohnte Wohnungen (650%über dem Studiendurchschnitt). Die hohe
Einbruchsanzahl klang so unglaublich hoch, dass geld.de sogar dreimal bei
der Pressestelle der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich anfragte, ob da
auch kein statistischer Fehler vorliege.Ähnlich schlimm sieht es in Genf
aus (auch hier wird mittlerweile jede 27. Wohnung ausgeraubt) oder den zwei
weiteren Schweizer Orten Lugano (jede 54. Wohnung) und Basel (jede 68.
Wohnung).
Während in der Schweiz ganz klar die reichen Ballungsgebiete mit hohem
durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen der Bevölkerung Lieblingsziele
der Kriminellen sind, wie Zürich (umgerechnet 56.963 EUR durchschnittliches
Jahres-Bruttoeinkommen; 91%über dem Schnitt aller anderen 92 Städte),
Basel (55.550 EUR; 86%über Schnitt), Bern (52.087 EUR; 75%über Schnitt),
Genf (54.119 EUR; 82%über Schnitt) und Lugano (45.415 EUR; 52%über
Schnitt), lässt sich die Formel –wohlhabende Stadt = zahlreiche Einbrüche–
in Deutschland so nicht generell anwenden. Beispielsweise sind die
Einbruchshochburgen in Deutschland eindeutig eher imärmeren Norden als im
reicheren Süden zu finden, dafür aber zumindest eher im wohlhabenderen
Westen als im Osten. Das lässt sich farbig auch anhand des dieser Meldung
beigefügten Einbruchs-Atlas von Deutschland, der Schweiz undÖsterreich
nachvollziehen.
In Deutschlands nördlichster Weltstadt, Hamburg, wurden von 1.000 bewohnten
Wohnungen im Jahr 2009 insgesamt 8 aufgebrochen. Das klingt zunächst nicht
viel. Doch bedenkt man, dass es in Hamburg nach Recherche von geld.de
insgesamt 835.600 bewohnte Wohnungen gibt, die sich die rund 1,8 Mio.
Einwohner teilen, ist das eine sehr hohe Zahl. Denn: Insgesamt wurden
innerhalb von nur 365 Tagen 7.006 Wohnungen Ziel von Räubern. Das
entspricht jeder 119. Wohnung in Hamburg! Oder wenigstens rund einem
Einbruch in fast jeder einzelnen der 7.700 Hamburger Straßen – unter
Berücksichtigung auch der kleinsten Seitenstraßen. Obendrein sind es sogar
195 Wohnungen mehr als noch im Vorjahr (Übersichts-Tabelle 1 im Anhang
bitte berücksichtigen). Damit liegt die Alster-Metropole 68%über dem
Studiendurchschnitt. In manchen Nächten werden ganze Straßenzüge in Hamburg
geplündert. Ob Othmarschen, Blankenese, Winterhude oder Poppenbüttel – die
Gangster wissen, wo was zu holen ist. Damit werden in Hamburg mittlerweile
mehr Wohnungen&Häuser ausgeräumt als in New York, wo jede 164. Wohnung
geplündert wird oder in Los Angeles, wo jede 171. Wohnung von Räubern
aufgesucht wird. Auch London steht viel besser da: Hier wird –nur– jede
389. Wohnung von Gangstern aufgebrochen. Die schlimme Einbruchsquote in
Hamburg lässt sich nur noch mit der französischen Hauptstadt Paris
vergleichen. Auch hier wird in einem Jahr mittlerweile jede 117. Wohnung
aufgebrochen.
Zum Vergleich: Im nicht gerade armen München wird sogar nur jede 586.
bewohnte Wohnung aufgebrochen. Das entspricht etwa zwei Einbrüchen pro
1.000 bewohnte Wohnungen – dies sind aber immer noch innerhalb des
Untersuchungszeitraumes (2009) insgesamt 1.160 Wohnungsplünderungen.
Dennoch: In München werden 66% weniger Wohnungen und Häuser ausgeräumt als
im 92-Städtedurchschnitt von Deutschland,Österreich und der Schweiz.
Die Münchner Polizei führt die gute Quote auf die hohe Präsenz der circa
6000 Polizeibeamten im Stadtgebiet zurück. –Bei Gefahr im Verzug,
Verbrechen, oder größeren Schäden, sind die Kollegen im einstelligen
Minuten-Bereich am Ort des kriminellen Geschehens. So auch bei Einbrüchen,
wenn die Täter noch vor Ort vermutet werden–, erklärt Gottfried Schlicht
vom Polizeipräsidium München.
Bemerkenswert ist, dass der Wohlstand in Hamburg auf die Gesamtbevölkerung
gesehen bei weitem nicht so hoch ist und dennoch sich die feine Hansestadt
das Etikett –Einbruchhochburg– anheften kann. Trotz der zahlreichen
Millionäre und Milliardäre, die an Elbchaussee, Außenalster&Co. teils
feudal leben, liegt das durchschnittliches Jahres-Bruttoeinkommen –nur– bei
32.491 EUR – und damit gerade einmal 9%über dem Durchschnitt aller anderen
92 untersuchten Städte in Deutschland,Österreich und der Schweiz. Damit
liegt Hamburg auf dem Gehaltsniveau von Leverkusen, Regensburg oder
Braunschweig.
Martin Sorg von der Zürcher Kantonspolizei kann ein Lied von den Beutezügen
singen: –Die Kriminellen stehlen gezielt. Aus Privatwohnungen oder -häusern
entwenden sie Bargeld, Uhren, Schmuck und wertvolle Elektrogeräte.– Die
Beute wird dann meist in Osteuropa versilbert. Die hohen Einbruchsquoten
stehen im krassen Gegensatz zu dem Saubermann&Edelweiß-Image mit dem sich
die Schweiz gerne umgibt. Das beweist auch Genf. Der zweitgrößte
Finanzplatz der Schweiz und Sitz vieler Nobeluhren-Hersteller, liegt auch
in der Studie auf Platz zwei der Diebstahlhochburgen – mit 36 Einbrüchen
pro 1.000 bewohnte Wohnungen (629%über dem Durchschnitt) oder jeder 27.
ausgeräumten Wohnung.
Die Zusammenarbeit mit der Genfer Polizei stellte sich während der
Recherchen als ungewöhnlich schlecht dar. Ganz offensichtlich hat die
Genfer Polizei kein Interesse mit derÖffentlichkeit zu kommunizieren undüber Kriminalität in ihrer Stadt aufzuklären. In keiner anderen befragten
Stadt war es so schwierig Zahlen zu Wohnungseinbrüchen für das Stadtgebiet
zu bekommen, wie im französisch sprechenden Teil des Alpenlandes. Trotz
mehrmaliger schriftlicher und telefonischer Anfragen, war die Polizei nicht
in der Lage, konkrete Zahlen zu liefern. Die Rechercheure wurden zwischen
Kantonspolizei, Stadtpolizei, der Stadtregierung und sonstigen Statistikern
hin und her geschoben. Obendrein weigerte sich die Kantonspolizei in
peinlicher Penetranz auf Deutsch oder Englisch zu kommunizieren. Selbst auf
französische Anfragen wurde nur sehr zögerlich geantwortet. Schließlich
blieb dem Verbraucherportal geld.de nichts anderesübrig, als die Daten
anhand der recherchierten Kantonszahlen in die Statistik einfließen zu
lassen. Das ist zwar nicht ganz perfekt, dennoch können die Daten als guter
Gradmesser hinzugezogen werden, da der Kanton Genf insgesamt sowieso nur
463.797 Einwohner hat und die Stadt selbst lediglich 191.415. Insgesamt
gibt es im Kanton 177.364 bewohnte Wohnungen, wobei in 12 Monaten 6.463
ausgeraubt worden waren – jede 27. Das ist in Deutschland,Österreich und
Schweiz knapp nach Zürich der zweithöchste Wert. Die Täter in Genf, dies
teilte die Polizei wiederum wörtlich mit, seien vor allem –Osteuropäer,
besonders Georgier und Zigeuner meist aus Lagern in Frankreich–. So schrieb
Patrick Pulh: –.les pays de l–Est (généralement Géorgie), les groupes
tziganes de l–Est (habituellement dans des camps pour gens du voyage en
France) et quelques cambrioleurs locaux.–.
Auf Platz drei im Einbruchsranking liegt wieder eine Schweizer Stadt:
Lugano. 2009 wurde dort jede 54. Wohnung aufgebrochen (insgesamt 572). Die
Einbruchsquote liegt in der 55.000-Einwohnerstadt mit 274%über dem
Durchschnitt aller anderen untersuchten Städte. Ganz bitter für die
Eidgenossen: Selbst Platz vier geht im Ranking der Einbruchshochburgen an
die Schweiz. In der Industriestadt Basel wurde 2009 jede 68. Wohnung
aufgebrochen, was 15 Einbrüchen pro 1.000 Wohnungen entspricht und 194%über Durchschnitt liegt.
Etwas besser, aber immer noch mit großem Abstandüber dem Durchschnitt,
liegt die Einbruchsquote inÖsterreichs Hauptstadt Wien. Hier wurde in nur
einem Jahr jede 80. Wohnung aufgebrochen. In Wien kommen auf 770.955
bewohnte Wohnungen bei 1,7 Mio. Einwohnern sage und schreibe 9.672
Wohnungs-Plünderungen. Damit führt die ehemalige Kaiser- und Königsstadt
sogar das Studien-Ranking an und liegt vor der mehr als doppelt so großen
deutschen Hauptstadt Berlin. So kommen auf 1,7 Mio. bewohnte Wohnungen in
Berlin, bei 3,4 Mio. Einwohnern, 9.028 Einbrüche in einem Jahr. Statistisch
gesehen ist die Chance Opfer von Wohnungsräubern zu werden, in Wien fast
dreimal so hoch wie in Berlin. Somit gehen die ersten fünf Plätze unter den
93 untersuchten Städten an Deutschlands südliche Nachbarn. Unsicher lebt es
sich auch in denösterreichischen Städten Graz (jede 226. Wohnung) und Linz
(jede 232. Wohnung).
Bremen, Hannover, Frankfurt a.M., Essen, Bonn, Freiburg i.B., Lübeck
beliebt bei Gangstern
In Deutschland liegen die Einbruchshochburgen ganz klar im eigentlichärmeren Norden und Nord-Westen und nicht im reichen Süden. Die deutsche
Einbruchs-Hochburg ist Bremen – Platz eins in Deutschland und Platz sechs
unter Hinzuziehung vonÖsterreich und der Schweiz. In der einstigen reichen
Kaufmannsstadt Bremen wurde im Jahr 2009 jede 95. Wohnung aufgebrochen.
Betroffen waren 2.908 Wohnungen (110%über dem Durchschnitt). Es folgen
Mülheim a.R. mit Platz zwei im deutschen Vergleich oder Platz sieben im
internationalen Vergleich (jede 102. Wohnung). Bei Räubern beliebt ist auch
Hannover, Deutschlands Stadt mit den meisten Arbeitslosen und
Sozialhilfeempfängern (Hartz IV). 25 Prozent leben hier von Staatsstütze –
sieben Prozent mehr als in Berlin. Dennoch: 2009 wurden von 269.100
bewohnten Wohnungen 2.627 ausgeraubt – wie in Mülheim ebenfalls jede 102.
Danach kommt die einstige Stahlstadt Bochum mit 1.718 aufgebrochenen
Wohnungen (jede 103.). Die Einbruchsquoten dieser drei genannten deutschen
Städte liegen 95%über dem Studien-Durchschnitt der anderen 90 untersuchten
Städte mitüber 100.000 Einwohnern.
Nach Mühlheim a.R. und Bochum folgen auf den nächsten Plätzen drei weitere
deutsche Städte aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen: Essen (2.112
ausgeraubte Wohnungen), Bonn (1.327 ausgeraubte Wohnungen) und Bottrop
(441). Betroffen waren also jede 109. bis 114. Wohnung. Diese Werte liegen
um 84% bis 75%über dem Schnitt. Während der Süden Deutschlands
grundsätzlich unterdurchschnittlich oft von Räubern heimgesucht wird,
bestätigt das Studentenstädtchen Freiburg i.B. mal wieder, dass es keine
Regel ohne wenigstens eine Ausnahme gibt. Ausgerechnet dort, woÖkolatschen&Ökobrot zu Hause sind, wird viermal so oft eingebrochen wie in der
reichen Isar-Metropole München: 764 Wohnungseinbrüche kommen auf gerade
einmal 95.300 bewohnte Wohnungen. Jede 125. Wohnung war in Freiburg Ziel
von Kriminellen. Das liegt um satte 60%über dem Durchschnitt aller 92
untersuchten Städte mitüber 100.000 Einwohnern in Deutschland,Österreich
und der Schweiz.Ähnlich sieht es auch in den rheinischen Metropolen Köln
und Düsseldorf aus. Die Jecken-Hochburgen sind ebenfalls beliebte Ziele von
Wohnungs-Gangstern. So wurde in Köln, wie in Freiburg, schon jede 125.
Wohnung aufgebrochen (insgesamt in einem Jahr 3.766), in Düsseldorf jede
130. (insgesamt in einem Jahr 2.254). Selbst den rheinischen Frohnaturen
dürfte bei einerüberdurchschnittlichen Einbruchsquote im deutschen,österreichischen und Schweizer Vergleich von 60 beziehungsweise 54% das
lustige Kamelle werfen vergehen.
Wenngleich die Schweiz als Einbruchshochburg Europas angesehen werden kann,
ist die Hauptstadt Bern mit 451 Wohnungseinbrüchen in einem Jahr,
beziehungsweise jeder 145. aufgebrochenen Wohnung, zumindest sicherer als
die deutschen Städte Düsseldorf, Köln, Berlin, Hamburg oderÖsterreichs
Hauptstadt Wien. Berns Einbruchsquote liegt aber immer noch um 38%über dem
Studien-Schnitt der anderen 92 untersuchten Städte.
Auch Leipzig und Magdeburg stehen hoch im Kurs..
Die Einbruchs-Hochburgen in Ost-Deutschland sind Leipzig, Magdeburg und
Berlin. So wird in Leipzig mittlerweile jede 153. Wohnung ausgeräumt
(gesamt in einem Jahr 1.670), in Magdeburg jede 170. Wohnung (gesamt im
Jahr 628) und in Berlin jede 190. Wohnung (gesamt im Jahr: 9.028). Für
Berlin bedeutet das, dass fast in jeder Berliner Straße, und sei sie noch
so klein, im Jahr wenigstens eine Wohnung ausgeräumt wird. Insgesamt gibt
es in Berlin nach Berechnungen von geld.de 9.186 Straßen. Weitere
Einbruchshochburgen sind in Deutschland: Bremerhaven (Platz 14 im
Gesamt-Ranking: jede 123. Wohnung; gesamt ausgeraubte Wohnungen pro Jahr:
494), Aachen (Platz 17, jede 127. Wohnung; gesamt 931), Oberhausen (Platz
20, jede 139. Wohnung; gesamt 731), Duisburg (Platz 22, jede 149. Wohnung;
gesamt 1.536), Krefeld (Platz 24, jede 158. Wohnung; gesamt 689), Kiel
(Platz 25, jede 162. Wohnung; gesamt 800), Herne (Platz 26, jede 164.
Wohnung; gesamt 473), Moers (Platz 27, jede 168. Wohnung; gesamt 248),
Recklinghausen (Platz 29, jede 171. Wohnung; gesamt 321), Saarbrücken
(Platz 30, jede 173. Wohnung; gesamt 512), Osnabrück (Platz 31, jede 187.
Wohnung; gesamt 413) und Frankfurt a.M. (Platz 32, jede 190. Wohnung;
gesamt 1.732).Übrigens: Das Landeskriminalamt Hessen warnt besonders vor ausländischen
Kinderbanden. So stieg allein in Hessen die Anzahl der Einbrüche die durch
Kinder und Jugendliche verursacht wurden von 2.457 (2008) auf 3.064 im Jahr
2009. LKA-Angaben zufolge, treten die Banden oft bundesweit auf. Sie
wandern wie Heuschreckenschwärme nach ihren Raubzügen immer weiter. Sind
Bandenmitglieder polizeibekannt, werden sie von ihren Auftraggebern
–ausgetauscht–.
Ebenfalls beliebte deutsche Einbruchsstädte sind: Oldenburg (Platz 34, jede
198. Wohnung; gesamt 412 Wohnungen), Wuppertal (Platz 35, jede 201.
Wohnung; gesamt 847), Leverkusen (Platz 36, jede 203. Wohnung; gesamt 360),
Lübeck (Platz 37, jede 204. Wohnung; gesamt 536), Bergisch-Gladbach (Platz
38, jede 210. Wohnung; gesamt 233), Mainz (Platz 39, jede 223. Wohnung;
gesamt 411), Mönchengladbach (Platz 41, jede 228. Wohnung; gesamt 521) und
Koblenz (Platz 43, jede 246. Wohnung; gesamt 194). Beliebte Gangster-Ziele
sind aber auch dieösterreichischen Metropolen Graz (Platz 40, jede 226.
Wohnung; gesamt 480) und Linz (Platz 42, jede 232. Wohnung; gesamt 385).
All die hier aufgezählten Städte gelten nach der geld.de-Studie auf Grund
der enorm hohen Anzahl an Einbrüchen als unsicher.
Beliebt sind ferner: Amsterdam, New York, Prag, Luxemburg, Stockholm, Los
Angeles, London, Hongkong, Singapur
Auch jenseits von Deutschland,Österreich und der Schweiz langen
Einbrecherbanden kräftig zu. So ist zum Beispiel das liberale Amsterdam
eineähnliche Hochburg wie Lugano. 6.279 Wohnungseinbrüche verzeichnete die
Polizei 2009. Dies entspricht jeder 53. Wohnung. Dass die Räuber-Gangs aus
Ost-Europa aber nicht nurüber reichere Städte in Deutschland,Österreich
oder der Schweiz herfallen, sondern auchärmere Städte im Visier haben,
belegt die tschechische Hauptstadt Prag. Hier liegt das jährliche
Durchschnitts-Brutto-Einkommen lediglich bei 9.582 EUR. Dennoch wird dort
ebenfalls jede 57. Wohnung von Kriminellen heimgesucht. Das ist in Europa
ein Spitzenwert. 10.464 Wohnungseinbrüche bekamen die
Studienmacher vom Innenministerium für Prags 594.774 bewohnte Wohnungenübermittelt – das entspricht einer mehrfachen Einbruchsquote von Wien oder
Berlin. Im reichen Luxemburg wurde 2009 jede 58. Wohnung heimgesucht.
Besser stehen Städte außerhalb Europas da. So wurden in New York nur jede
164. Wohnung und in Los Angeles nur jede 171. ausgeraubt. Das Märchen von
der generell großen Kriminalität in den USA und der geringen in Europa,
zeigt sich hier recht deutlich als falsch. Relativ sicher leben die
Bewohner von London und Hong Kong. An der Themse gab es 2009 bei 3 Mio.
bewohnten Wohnungen nur 7.850 Wohnungseinbrüche (jede 389. Wohnung). In
der ehemaligen britischen Kronkolonie Hong Kong wurde nur in jede 496.
Wohnung eingebrochen. Richtig sicher steht Singapur da. Nur jede 1.235
Wohnung wurde heimgesucht. Besonders für London dürfte gelten: Die
Insellage dürfte es Einbrecher-Gangs doch eher schwierig machen
beispielsweise im Lada schnell wieder nach Ost-Europa zu entfliehen.
Sichere Städte – Wenig Einbrüche
Chemnitz, Paderborn, Ludwigshafen a.R., Nürnberg, München, Rostock, Neuss,
Salzgitter, Regensburg, Heilbronn, Dresden, Würzburg , Reutlingen,
Augsburg, Jena, Gera, Fürth, Erlangen
Es gibt auch noch relativ sichere Städte. Die beiden sichersten liegen im
deutschen Bundesland Bayern. So schlugen die Einbrecher 2009 besonders
selten im beschaulichen Erlangen zu. Die Polizei verzeichnete hier gerade
einmal 22 Wohnungseinbrüche (0,4 Einbrüche pro 1.000 bewohnte Wohnungen).
Das macht 92% weniger Einbrüche als in den anderen 92 untersuchten Städten.
Warum die mittefränkische Stadt für die Einbrecherbanden so uninteressant
ist, konnte die Polizei Mittelfranken leider nicht sagen. Dabei ist die
Stadt alles andere als arm. So liegt das durchschnittliche
Brutto-Jahreseinkommen bei 37.245 EUR und liegt damit um 25% höher als im
Schnitt der anderen 92 untersuchten Städte mitüber 100.000 Einwohnern. Zum
Vergleich: Die Münchner verdienen im Schnitt 34.076 EUR. Zwar verdienen die
Fürther mit durchschnittlich 29.825 EUR etwas weniger, dennoch ist diese
Stadt die zweitsicherste mit lediglich 23 aufgebrochenen Wohnungen im Jahr
2009 – was lediglich jeder 1.996. Wohnung entspricht.
Auch die deutsche Stadt Ludwigshafen, Sitz des Weltkonzerns BASF, steht
gemessen am relativ hohen Wohlstand der dort lebenden Bevölkerung, sehr gut
da. So steht im Durchschnitt am Jahresende bei jedem Ludwigshafener ein
Jahres-Brutto-Lohn von 38.985 EUR, was 31%über dem Durchschnitt liegt.
Dennoch: Nur zwei von 1000 bewohnten Wohnungen werden Opfer von Räubern.Übers Jahr verteilt entspricht das 135 von insgesamt 74.900 bewohnten
Wohnungen. Gut leben auch die Heilbronner – mit einem
Durchschnitts-Jahreseinkommen von 33.779 EUR (13%über dem Schnitt). Auch
der Sicherheitsaspekt spricht für die Stadt am Neckar: Nur 55
Wohnungseinbrüche stehen bei der Polizei in den Büchern (jede 987.
Wohnung).Ähnlich sieht es in der bayerischen Fugger-Stadt Augsburg aus. Auch hier
gibt es nur wenige Einbrüche (jede 1.333. Wohnung). Das Einkommen der
Bürger liegt mit durchschnittlich 29.971 EUR im Schnitt aller anderen 92
untersuchten Städte. Sicher ist zudem Regensburg – hier wird nur jede 724.
Wohnung aufgebrochen, obwohl die Bayern jährlich durchschnittlich 32.336
EUR aufs Konto bruttoüberwiesen bekommen (9%über dem Schnitt). Keine
doppelten Türverschläge sind zumindest derzeit auch im deutschen Städtchen
Neuss nötig, wo im Jahr nur jede 658. Wohnung Zielobjekt von Gangstern ist.
Das ist ein recht niedriger Wert, da die Neusser mit einem
durchschnittlichen Jahres-Bruttolohn von 30.046 EUR immerhin 1%über dem
Schnitt der anderen 92 untersuchten Städte liegen.
Dass geringere Gehälter zu weniger Einbrüchen in einer Region führen, diese
These lässt sich wiederum mit den beiden süddeutschen Städten Reutlingen
und Würzburg beweisen. So wird in Reutlingen nur jede 1.257. Wohnung
aufgebrochen, bei einem durchschnittlichen Einkommen, das um 14% unter dem
Schnitt liegt.Ähnlich auch in Würzburg: Hier wird nur jede 1.154. Wohnung
aufgebrochen und das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen liegt um 8% unter
dem Schnitt der anderen 92 untersuchten Städte.
Keine Angst müssen Bürger auch in Gera, Rostock, Chemnitz, Dresden oder
Jena haben
Auffällig: Obwohl die neuen deutschen Bundesländeräußerst verkehrsgünstig
für die osteuropäischen Diebesbanden liegen, verschmähen die Kriminellen
diese Gegend. Hier ist scheinbar auch 20 Jahre nach der Wende nichts zu
holen. Denn die meisten ostdeutschen Städte liegen im Einkommensranking auf
den letzten Plätzen. Das relativ niedrigen Jahres-Brutto-Einkommen von
23.003 EUR in Chemnitz (23% unter dem Schnitt aller 92 untersuchten
Städte), Cottbus (23.428 EUR), Potsdam (24.028 EUR), Erfurt (23.165 EUR),
in Halle/Saale (23.167 EUR) oder Schwerin (23.422 EUR) sind wohl ein Grund
dafür. Ihre Einbruchsquoten bewegen sich dementsprechend auch im unteren
Bereich. Sie schwanken zwischen einem und drei Einbrüchen pro 1.000
bewohnter Wohnungen. Ausnahmen sind Magdeburg und Leipzig. Die beiden
Städte erhielten von geld.de sogar im Einbruchs-Atlas mit 1.670 Einbrüchen
in Leipzig und 628 Einbrüchen in Magdeburg die Farbe Rot, was bedeuten
soll, –unsicher–. Die Polizeidienststellen in den neuen Bundesländern haben
es bei Wohnungseinbrüchen nach eigenen Auskünften fast ausschließlich mit
einheimischen Tatverdächtigen zu tun. Dies bestätigten zumindest die
Polizeibehörden in Magdeburg, Chemnitz, Jena und Cottbus.
Auch die weiteren ostdeutschen Städte dürften in das Raster fallen
–niedriges Einkommen = sicher–. So wird in Rostock nur jede 633. Wohnung
aufgebrochen. Das durchschnittliches Jahres-Bruttoeinkommen liegt mit
23.099 EUR aber auch um 22% unter dem Durchschnitt. Das gleiche gilt für
Gera. Hier wird nur jede 1.807. Wohnung im Jahr aufgebrochen, das Einkommen
liegt auch hier mit 21.754 EUR um fast 1/3 unter dem Schnitt.Ähnlich in
Jena: In dem Städtchen kommen Gangster nur in jede 1.548. Wohnung, das
Einkommen liegt mit 24.123 EUR um 19% unter dem Schnitt. Auch in der
schönen Elbestadt Dresden: Jede 1039. Wohnung wird hier von
Gewaltverbrechern aufgesucht. Das Brutto-Jahreseinkommen bewegt sich dort
mit 24.781 EUR um 17% unter dem Durchschnitt. Bei all diesen ostdeutschen
Städten ist die Einbruchquote zwischen 68% und 89% unter dem
Studiendurchschnitt aller anderen.
Auch Salzburg ist sicher.
Als recht sicher kann ferner dasösterreichische Salzburg bezeichnet werden
– seltsamerweise möchte man sagen – da dort auch einige reiche Bürger
wohnen. Nur jede 388. Wohnung wird hier im Jahr aufgebrochen. 2009 waren es
insgesamt 173 Wohnungen von insgesamt 67.090 bewohnten Wohnungen. Das
entspricht Platz 65 im Ranking. Trotz der großen Beliebtheit von Salzburg
bei reicheren Bürgern liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Bruttoeinkommen
mit 26.509 EUR um 11% unter dem Schnitt aller anderen 92 untersuchten
Städte (29.791 EUR). Als recht sicher kann auch dasösterreichische
Innsbruck bezeichnet werden. Hier wurde 2009 nur jede 404. Wohnung
ausgeräumt (insgesamt 132). Auch in Innsbruck verdienen die Bürger mit
jährlich durchschnittlich 24.970 EUR brutto um 16% weniger als im Schnitt
der anderen 92 untersuchten Städte.
Aufklärungsquoten und Aufklärungsarbeit
Was die Studie mit Erschrecken feststellen musste, war die zum Teil weit
verbreitete Unkenntnis der Behörden hinsichtlich der Tätergruppen. Die
Aufklärungsquoten sind nachweislich nicht sonderlich berauschend (bitte
Tabelle 1 berücksichtigen). Denn 80% aller Wohnungs-Räuber bleiben
unentdeckt. Doch selbstüber die kleine Gruppe ermittelter Täter (rund 20%)
weißdie Polizei nur unzureichend Bescheid. So wollten die Studienmacher in
Erfahrung bringen, welche Haupttätergruppen (Nationalitäten) für die
Einbrüche verantwortlich sind. Diese Anfrage zeichnet ein sehr
unterschiedliches Bild der Polizeiarbeit. Oftmals bekam geld.de zu hören:
Wir erheben nicht, ob es ausländische Täter, Deutsche,Österreicher oder
Schweizer sind. Auf gut Deutsch: Die Polizei hat oftüberhaupt kein
Interesse, Täterprofile zu erstellen. Die Bekämpfung organisierter
Kriminalität ist so fast unmöglich. Doch von organisierter Kriminalität
kann bei 89.605 Wohnungseinbrüchen in nur einem Jahr in Deutschland,Österreich und der Schweiz längst ausgegangen werden.
Die Aufklärungsquoten der Wohnungseinbrüche liegen in Ost-Deutschland am
höchsten. So konnte die Polizei Cottbus nach eigenen Angaben 48% der gesamt
116 Wohnungseinbrüche aufklären.Ähnlich gut sieht es in der Hauptstadt
Sachsen-Anhalts aus, in Magdeburg, wo 48% von 628 Einbrüchen aufgeklärt
wurden. Einen guten Job macht auch die Polizei von Schwerin, der
Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Hier konnte bei 43% der 145
Wohnungs-Raub-Delikten der Aktendeckel für immer geschlossen werden.
Allerdings: Mit besonders komplizierten Täter-Ermittlungen hat es die
Polizei in diesen Städten oft nicht zu tun. Meist handelt es sich um
deutsche Täter mit lokalem oder regionalem Bezug. Obendrein ist die Anzahl
der Einbrücheüberschaubarer als in anderen Städten. –Einheimische
Einbrecher flüchten nichtüber die Grenzen. Die bleiben vor Ort–, so Klaus
Fischer von der Polizeidirektion Chemnitz. Der Aufklärungsspitzenreiter
liegt aber nicht im Osten Deutschlands. Die Polizei im schwäbischen
Reutlingen, gelegen vor den Toren von Stuttgart, schaffte sage und schreibe
51% Aufklärungsquote. Allerdings: In Reutlingen gab es 2009 nur 35
Wohnungseinbrüche.
Die Wiener Polizei arbeitet schlecht, die Karlsruher, Kölner, Heidelberger,
Genfer, Berner oder Zürcher nicht viel besser
Dort, wo man eigentlich eine vermehrte Polizeiarbeit erwarten könnte – in
den Städten mit hohem Einbruchsaufkommen – sieht es mit guten Ergebnissen
richtig schlecht aus. Die beschämendste Aufklärungsquote kann sich die
Polizei in Wien an das Revers heften. Nur 4% brachten die Beamten 2009
zustande. Kleine Quoten scheinen aber typisch für dieösterreichische
Polizei zu sein. Denn auch die Beamten in Linz, Salzburg und Graz
bekleckern sich bei 7, 8 und 9% nicht mit Ruhm. In Deutschland sind es
Karlsruhe, Köln und Heidelberg, die kaum Ermittlungserfolge verzeichnen
können. Die drei Städte am und in der Nähe des Rheins können nur mit einer
Aufklärungsquote von 8% aufwarten (Tabelle 1 bitte berücksichtigen) –Oft
flüchten die Täter sehr schnellüber die Grenzen ins Ausland–, so Ulrich
Brecht von der deutschen Polizeidirektion Freiburg im Breisgau. Ohne
Kontrollen können die Einbrecher problemlos innerhalb kurzer Zeit das Land
verlassen.Ähnlich verhält es sich in der Schweiz. Die Polizei in Genf,
Bern, Lugano und Zürich können nur Aufklärungsquoten von 9 bis 10%
vorweisen. –Diese Aufklärungsquoten resultieren vor allem aus der
Ergreifung einheimischer Täter. Ausländische Täter verschwinden meistüber
die Grenze und entziehen sich dem Zugriff–, so Martin Sorg, Kantonspolizei
Zürich.
Tätergruppen und ihre Ziele: In Berlin fast 50% Ausländer / viele Kinder
Fast unisono erfuhren die Studien-Macher, dass oft Banden für die Einbrüche
verantwortlich sind. Oft stammen diese aus Osteuropa. Im Jahr 2009
verzeichneten fast alle Polizeidienststellen entlang der deutschen
Rheinschiene eine Zunahme der Einbrüche – besonders im Winterhalbjahr, so
Dagmar Meyer vom LKA (Landeskriminalamt) Rheinland-Pfalz. So stiegen unter
anderem die Einbrüche in der ehemaligen deutschen Bundeshauptstadt Bonn
von 2008 auf 2009 um 341. Auch in der deutschen Rheinmetropole Düsseldorf
stiegen die Einbrüche um 304 Delikte und in Köln waren es sogar 438 mehr.
Besonders auffällig ist die Zunahme der Einbrüche in derösterreichischen
Hauptstadt Wien (+936) sowie in der deutschen Hauptstadt Berlin (+800) und
im west-schweizerischen Genf (+526). Die Berliner Polizei ermittelte fast
50% –nichtdeutsche Tatverdächtige– für das Jahr 2009. Unter diesen waren
allein 25% Serben und 18% Polen.Ähnlich sieht es in anderen Regionen und
Städten aus. –Ein großer Teil der Einbrüche wird durch Roma-Angehörige
begangen. Diese kommen aus Zigeunerlagern aus Frankreichüber die Grenze–,
so die Staatsanwaltschaft Basel. 2009 waren in der Bundeshauptstadt Bern
70% der ermittelten Tatverdächtigen Osteuropäer. –Seit die Schweiz ihre
stationären Grenzkontrollen fast eingestellt hat, kommen Banden
scharenweise in das Land. Meist mit Vans oder Minibussen. Die spionieren
die Objekte eine gewisse Zeit aus, schlagen zu und verschwinden wiederüber
die unbewachte Grenze–, so die Schweizerin Maya J. Dies kann die
Kantonspolizei Zürich zwar nicht bestätigen, doch sie gesteht Probleme mit
–Banden aus Ex-Jugoslawien und Osteuropa– ein. –Diese Gruppen bereiten der
Polizei schlaflose Nächte–, so Martin Sorg von der Kantonspolizei Zürich.
Problematisch sieht es auch in Wien aus. Oberstleutnant Johann Golob von
der Bundespolizeidirektion in Wien: –Über 50% der Einbrecher kommen aus
Ost- und Südosteuropa. Die Kriminellen sind schwarz im Land und machen zum
Teil in Wien nur Zwischenstation und ziehen dann auf ihren Raubzügen
weiter.– Eine –Sonderkommission Ost– soll die Einbrüche der Osteuropäer
seit einiger Zeit eindämmen.
Auch in Deutschland kennt man die –ungebetenen ausländischen Besucher–. In
der deutschen Einbruchshochburg Bremen sind laut Polizei 30% der
ermittelten Tatverdächtigen Osteuropäer. In Mainz wird von einer
Ausländer-Quote der Tatverdächtigen von 80% ausgegangen – besonders
Osteuropäer und Südamerikaner. In Ulm liegt die Ausländer-Quote in den
letzten acht Jahren bei 40%. Laut LKA Saarland (Saarbrücken) sind 25% der
Einbrecher im kleinen Bundesland an der Grenze zu Frankreich ausländischer
Nationalität. Das LKA Nordrhein-Westfalen hat für das letzte Jahrüber 21%
nichtdeutsche Tatverdächtige in den Unterlagen stehen.
Beim Landeskriminalamt Hessen warnt man wiederum besonders vor
ausländischen Kinderbanden. So stieg allein in Hessen die Anzahl der
Einbrüche, die durch Kinder und Jugendliche verursacht wurden, von 2.457
(2008) auf 3.064 im Jahr 2009.
Georgischer Einbrecherring in Wien und Genf
Mitähnlichen Problemen kämpft die Wiener Polizei: Sie sprengte 2009 einen
georgischen Einbrecherring. Allein diese Gruppe soll 30% der
Wohnungseinbrüche in der Donaumetropole verübt haben, so dasösterreichische Bundeskriminalamt.Ähnlich in der Schweiz: Im Mai 2010
konnte die Polizei im Kanton Genf eine 45-Mann-starke osteuropäische
Einbrechergruppe (Georgier, Russen und Tschetschenen) auffliegen lassen.
Mehrere Kilo Schmuck und Uhren konnten gesichert werden. Dass dieÖffnung
der Grenzen nach Osten Anfang 2008 ein –Sicherheitsgewinn– sei, so der
damalige deutsche Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), ist
mittlerweile nachhaltig widerlegt. Der Gipfel ist aber, dass die deutschen
Politiker – die durch ihre nahezu grenzenlose Unterstützung eines
grenzenlosen Europas maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die
Einbruchs-Misere heute so ist, wie sie ist – der deutschen Polizei
gesetzlich verbietet, die Täter beim Namen zu nennen: –Wir dürfen die
Zigeuner nicht ,Zigeuner– nennen, obwohl es Zigeuner sind. Wir dürfen
Ausländer nicht Ausländer nennen, sondern nur Bürger nicht-deutscher
Herkunft. Das ist die politische Erlasslage–, so ein deutscher
Polizei-Pressesprecher.
Tipps zur Einbruchsprävention von der Polizei
1. Schützen Sie Türen und Fenster mit zusätzlichen Sicherungen. Balkontüren
und Fenster sollten auch geschlossen werden, wenn man nur kurz das Haus
verlässt.
2. Lampen mit Zeitschaltuhren täuschen Ihre Anwesenheit vor und schrecken
Einbrecher ab.
3. Briefkasten während des Urlaubs von Nachbarn leeren lassen.
4. Einbruchschutz bietet soziale Kontrolle in der Nachbarschaft. Melden Sie
verdächtige Personen, Fahrzeuge und Beobachtungen der Polizei.
5. Wertsachen nicht offen herumliegen lassen. Wichtige Dokumente und
Schmuck in einem Schließfach bei Ihrer Bank deponieren oder im Tresor
aufbewahren.Über geld.de
GELD.de ist die Informationsplattform rund ums Geld. Das Portal sortiert
die Finanzweltübersichtlich nach Versicherungen, Baufinanzierung,
Geldanlagen, Krediten und Steuern. Mit wenigen Klicks erhält man auf dem
Portal Transparenz undÜberblick im Geld- und Versicherungsdschungel. Die
angebotenen Tarife wurden umfassend von unabhängigen
Versicherungsfachleutenüberprüft. Wer persönliche Beratung benötigt, kann
das Geld.de-Service-Team kontaktieren. Ausgebildete Spezialisten helfen
kostenlos und unverbindlich. Geld.de gehört zur Unister Gruppe, die weitere
bekannte Portale betreibt, wie www.ab-in-den-urlaub.de, www.fluege.de,
www.travel24.com, www.preisvergleich.de, www.shopping.de oder www.news.de.
Unister wurde im Jahr 2002 von Thomas Wagner gegründet und beschäftigt
aktuellüber 1200 Mitarbeiter. Unister wächst und hat mehr als 270 Stellen
u.a. in Leipzig, Magdeburg, Chemnitz, Dresden oder Jena zu besetzen. Mehr
unter http://www.unister.de/karriere/stellenangebote.html
Ende der Pressemitteilung
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14.01.2011 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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108990 14.01.2011