DGAP-News: 4SC gibt erste Behandlung mit Resminostat in der Phase I/II-SHORE-Studie von Patienten mit K-ras-mutiertem Darmkrebs bekannt

DGAP-News: 4SC AG / Schlagwort(e): Research Update
4SC gibt erste Behandlung mit Resminostat in der Phase
I/II-SHORE-Studie von Patienten mit K-ras-mutiertem Darmkrebs bekannt

20.01.2011 / 07:30

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Planegg-Martinsried, 20. Januar 2011 – Das Biotechnologie-Unternehmen 4SC
AG (Frankfurt, Prime Standard: VSC), das sich auf die Erforschung und
Entwicklung von neuen Medikamenten mit den Schwerpunkten
Autoimmunerkrankungen und Krebs spezialisiert hat, gab heute den Start der
Behandlung des ersten Patienten in der Phase I/II-SHORE-Studie mit dem
oralen Pan-Histon-Deacetylase-(HDAC)-Inhibitor Resminostat als
Zweitlinien-Therapie in Patienten mit K-ras-Mutationen bekannt.

Bei SHORE handelt es sich um eine randomisierte, offene, multi-zentrische
und zweiarmige Phase I/II-Studie mit 70 Patienten. Ziel der Studie ist die
Untersuchung der Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik von
Resminostat in Kombination mit dem Chemotherapie-Behandlungsschema FOLFIRI
im Vergleich zur alleinigen Behandlung mit FOLFIRI im Kontrollarm. Im
Kombinationsarm werden Patienten mit der maximal tolerierbaren Dosierung
von Resminostat in Kombination mit FOLFIRI behandelt, die in einer
integrierten Dosiseskalationsphase bei etwa 20 Patienten durch die
Verabreichung von 200mg, 400mg, 600mg und 800mg Resminostat jeweils in
Kombination mit FOLFIRI ermittelt wird. Optional kann die Untersuchung der
Dosierung durch die einmal tägliche Verabreichung von 300mg, 500mg und
700mg Resminostat als auch durch die zweimal tägliche Verabreichung von
300mg und 400mg Resminostat, ebenso jeweils in Kombination mit FOLFIRI
erweitert werden. Patienten im Kombinationsarm erhalten Resminostat in
Behandlungszyklen von jeweils 14 Tagen. Dabei wird Resminostat an fünf
aufeinander folgenden Tagen (1-5) oral verabreicht, woran sich jeweils ein
neuntägiger (6-14) therapiefreier Zeitraum anschließt (5+9-Schema). FOLFIRI
erhalten die Patienten jeweils am dritten und vierten Tag (3 + 4) von jedem
dieser vierzehntägigen Behandlungszyklen. In beiden Armen kann die
Behandlung so lange fortgesetzt werden, bis ein Fortschreiten der
Erkrankung nachweisbar ist oder der Patient die Studie aus anderen Gründen
verlässt. Die Studie wird in etwa zehn Zentren in Deutschland durchgeführt.

Der primäre Endpunkt der Studie ist die Bestimmung des progressionsfreienÜberlebens (PFS). Die sekundären Endpunkte der Studie beinhalten die
Bestimmung der progressionsfreienÜberlebensrate (PFSR), ermittelt nach
zunächst acht Wochen sowie darauf folgend im Abstand von jeweils weiteren
acht Wochen, die Analyse des Zeitraums bis zum Fortschreiten der
Tumorerkrankung (TTP), die Gesamtüberlebenszeit (OS), die Analyse der
Medikamentensicherheit und -verträglichkeit, die Pharmakokinetik und die
Untersuchung von Biomarkern.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Darmkrebs-Patienten mit
K-ras-mutierten Tumoren auf die Behandlung mit EGFR-Inhibitoren nicht
ansprechen. Das hat zu einerÄnderung in den gängigen Behandlungsschemata
geführt, so dass heute nur noch Patienten mit K-ras-Wildtyp-Tumoren
EGFR-Inhibitoren erhalten. Daraus hat sich ein neuer Behandlungsbedarf für
Patienten mit mutierten K-ras-Genen ergeben. Auf diese Gruppe entfallen
etwa 40% aller Patienten mit metastasiertem Darmkrebs.

Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich HDAC-Enzyme als
vielversprechende Zielstrukturen (Targets) bei Darmkrebs
herauskristallisiert, da sie besonders für dasÜberleben der
Dickdarmkrebszellen wichtig sind. Bei in-vitro- und in-vivo-Tests hat sich
gezeigt, dass insbesondere die häufig beobachteteÜberexpression von HDAC-2
bei Dickdarmkrebszellen im Zusammenhang mit ihrer erhöhtenÜberlebensfähigkeit steht. Als Pan-HDAC-Inhibitor hemmt Resminostat die
Aktivität verschiedener HDAC-Enzyme, darunter auch HDAC-2. Bei
präklinischen Modellen des Darmkrebses hat Resminostat daher
vielversprechende Ergebnisse geliefert, indem es auch die Sensibilisierung
von kolorektalen Krebszellen gegenüber Standard-Chemotherapien erhöht hat.

–Durch die Analyse der Wirksamkeit von Resminostat bei Patienten mit
K-ras-mutierten Tumoren hoffen wir, solchen Darmkrebs-Patienten eine Option
für eine neue Zweitlinienbehandlung zu ermöglichen. Hierfür besteht ein
hoher medizinischer Bedarf, da diese Patienten nicht auf die Behandlung mit
EGFR-Inhibitoren ansprechen–, erläuterte Entwicklungsvorstand Bernd
Hentsch. –Mit dem Start der SHORE-Studie haben wir einen weiteren Schritt
unserer klinischen Entwicklungsstrategie für Resminostat erfolgreich
umgesetzt: die umfängliche Untersuchung der Wirksamkeit von Resminostat in
Mono- und Kombinationstherapie bei hämatologischen und soliden Tumoren. Wir
sind sehr gespannt auf 2011, da wir in diesem Jahr Ergebnisse aus den
Phase-II-Studien bei Patienten mit hepatozellulären Karzinomen
(SHELTER-Studie) und zur Behandlung des Hodgkin Lymphoms (SAPHIRE-Studie)
erwarten.–
Nähere Informationen zu dieser Studie finden Sie unter
www.clinicaltrials.gov.

-EndeÜber Resminostat (4SC-201)

Resminostat (4SC-201) ist ein oral verabreichter Pan-Histon-Deacetylase
(HDAC)-Inhibitor. HDAC-Inhibitoren verändern epigenetisch die
Chromatinstruktur von Tumorzellen und lösen damit Zelldifferenzierung und
schließlich den programmierten Zelltod (Apoptose) aus. Dadurch besitzen
HDAC-Inhibitoren einen Wirkmechanismus, der das Tumorwachstum stoppen und
eine Rückbildung des Tumors bewirken kann. Resminostat wird zurzeit in
Phase-II-Studien als Zweitlinientherapie für das fortgeschrittene
Leberzellkarzinom und für Darmkrebs in K-ras mutierten Patienten, sowie
auch als Drittlinientherapie für das Hodgkin Lymphoms untersucht. In einer
abgeschlossenen Phase-I-Studie konnte das Fortschreiten des Tumorwachstums
beiüber 50% der Patienten mit verschiedenen Krebsarten aufgehalten werden,
bei guter Verträglichkeit des Präparats und einem positiven,
differenzierten pharmakologischen Profil gegenüber anderen Wirkstoffen
dieser Klasse.Über das Kolorektalkarzinom
Kolorektale Karzinome sind die zweithäufigste Todesursache bei
Krebserkrankungen in der westlichen Welt. Zu den kolorektalen Karzinomen
gehören das Kolonkarzinom im Dickdarm (Kolon), dem letzten Teil des
menschlichen Verdauungstraktes, sowie das Rektumkarzinom, das den letzten
Abschnitt des Dickdarms betrifft. Das Kolonkarzinom tritt zweieinhalb Mal
so häufig auf wie das Rektumkarzinom, auf das wiederum weniger als 4% aller
gastrointestinalen Krebserkrankungen entfallen.

Die Behandlung von Kolorektalkarzinomen erfolgt in der Regel auf der Basis
von Chemotherapie-Behandlungsschemata wie FOLFIRI und FOLFOX in Kombination
mit gezielten Antikörpern, häufig als Erstlinienbehandlung. Diese
Antikörper hemmen verschiedene Wachstumsfaktoren oder Rezeptoren, die am
Fortschreiten einer Krebserkrankung beteiligt sind. Aktuell konzentrieren
sich diese Ansätze auf die Hemmung des Wachstumsfaktors VEGF (Vascular
Endothelial Growth Factor), einem Signalprotein für die Angiogenese, oder
die Blockierung des EGF-Rezeptors (Epidermal Growth Factor Receptor).Über die 4SC AG

Die 4SC AG (ISIN DE0005753818) ist ein Biotechnologieunternehmen, das sich
auf die Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten mit den Schwerpunkten
Autoimmunerkrankungen und Krebs spezialisiert hat. Vidofludimus (4SC-101),
ein niedermolekularer Wirkstoff, befindet sich in der Phase-II-Entwicklung
in Rheumatoider Arthritis und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Kürzlich wurdeüber erste positive Resultate in der Phase-IIa-Studie bei
Darmerkrankungen berichtet. Das am weitesten fortgeschrittene
Krebsmedikament Resminostat (4SC-201), ein Pan-Histon-Deacetylase
(HDAC)-Inhibitor, ist in Phase-II-Studien in den Indikationen
hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs), Hodgkin Lymphom und K-ras-mutiertem
Darmkrebs. 4SC-203 und 4SC-205, zwei weitere onkologische Wirkstoffe,
befinden sich in Phase-I-Studien. Die 4SC AG entwickelt ihre Medikamente
bis zum Wirksamkeitsnachweis (Proof of Concept), um diese anschließend in
wertschöpfenden Lizenzpartnerschaften mit der Pharmaindustrie einzubringen
und im Gegenzug Vorabzahlungen, meilensteinabhängige Zahlungen und spätere
Umsatzbeteiligungen (Royalties) zu erhalten.

Die 4SC AG wurde im Jahr 1997 gegründet, beschäftigt zurzeit 94 Mitarbeiter
und ist seit Dezember 2005 am Prime Standard der Börse Frankfurt gelistet.

Mehr Informationen finden Sie auf www.4sc.com

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82152 Martinsried
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Fax: +49 (0)89 7007 63-29
E-Mail: public@4sc.com
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ISIN: DE0005753818
WKN: 575381
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