DGAP-News: Envio stellt Dortmundern Mandatsträgern zwei Expertengutachten vor

Envio AG / Schlagwort(e): Stellungnahme/Rechtssache

24.09.2010 12:24
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Dortmund, 24. September 2010. Der Geschäftsführer der Envio Recycling GmbH&Co. KG, Dr. Dirk Neupert, hat sich heute mit einem Schreiben an den
Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, an Mandatsträger der Ratsfraktionen
sowie an Vertreter der Verwaltung der Stadt Dortmund gewandt. Dabei stellt
Dr. Neupert den Adressaten zwei neue Gutachten unabhängiger Experten vor,
die sich mit den genehmigten Emissionswerten der Envio Entsorgungsanlage,
sowie mit der Einordnung von Blutwerten der Envio-Mitarbeiter befassen. Den
Wortlaut des Anschreibens finden Sie im Folgenden:

–Sehr geehrte Damen und Herren,

das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erklärte
am 14. September 2010, dass die bei den Staubniederschlagsmessungen im
Dortmunder Hafengebiet festgestellte PCB-Belastung im Juli – also zu einem
Zeitpunkt, an dem die Recycling GmbH&Co. KG bereits seit zwei Monaten
stillgelegt war – gestiegen ist. Darüber berichten unter anderem die WAZ
und die RuhrNachrichten.

Nach einem Bericht der WAZ solle der Ursache mit Hilfe des Landesamtes auf
den Grund gegangen werden, –Dennoch geht die Bezirksregierung davon aus,
dass Envio für die Hauptbelastung durch PCB in dem Areal gesorgt hatte–
(Zitat aus: –Weiterer PCB-Verursacher im Dortmunder Hafen–, 14.09.2010).

Zu diesem Sachverhalt wollen wir Ihnen im Folgenden unsere Stellungnahme
zukommen lassen:

Bei der Suche nach den Verursachern ansteigender PCB-Belastungen in
Kleingärten im Dortmunder Hafengebiet wurden auf dem Gelände des Dortmunder
Entsorgers Envio im Mai 2010 hohe PCB-Belastungen festgestellt. Der hohe
Wert im Außenbereich wurde direkt in der Einfahrt der PCB-Behandlungsanlage
festgestellt. Aufgrund dieser festgestellten PCB-Werte wurde der Betrieb
von Envio am 20. Mai 2010 stillgelegt.

Envio wurde in der Folge in derÖffentlichkeit als –Hauptverursacher–
bezeichnet, obwohl auch auf dem Gelände anderer Betriebe im Dortmunder
Hafen erhöhte PCB-Werte gefunden wurden. Zahlreiche Politiker und
Amtsträger behaupteten, aus dem im Dortmunder Norden festgestellten
PCB-Niederschlag und aus den PCB-Gehalten im Blut der Envio-Mitarbeiter
zweifelsfrei auf schwere Verfehlungen und vorsätzliches kriminelles Handeln
des Unternehmens schließen zu können.

Allerdings zeigen aktuelle Gutachten anerkannter, unabhängiger Experten,
dass gerade diese beiden Punkte eine zwangsläufige Folge des
genehmigungskonformen Betriebs der PCB-Entsorgungsanlage sind, und dass

– der im gesamten Dortmunder Hafengebiet festgestellte PCB-Niederschlag
unterhalb der allein für die Envio-Entsorgungsanlage genehmigten
Emissionswerte liegt, und
– selbst die höchsten bei Envio-Mitarbeitern festgestellten PCB-Blutwerte
um ein Mehrfaches unterhalb der Werte liegen, die bei Einhaltung der
Arbeitsplatzgrenzwerte zu erwarten sind, und insofern als nicht
gesundheitsschädlich angesehen werden können.

Beide Sachverhalte lassen sich also gerade nicht als Beleg für
Genehmigungsverstöße oder kriminelles Handeln bei Envio heranziehen,
sondern sind vielmehr aus dem genehmigungskonformen Betrieb der
Entsorgungsanlage zu erklären.

Professor Dr. Bender ist Mitglied des Ausschusses für Gefahrstoffe des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Gemäßseiner gutachterlichen
Stellungnahme liegen selbst die höchsten bei Envio-Mitarbeitern
festgestellten PCB-Belastungen um ein Mehrfaches unter den Werten, die bei
Einhaltung der Maximalen Arbeitsplatzkonzentration zu erwarten sind. Bei
Unterschreitung dieser von der MAK-Kommission der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) festgelegten Arbeitsplatzgrenzwerte
(–MAK-Werte–) ist davon auszugehen, dass keine Gesundheitsgefahren zu
befürchten sind.

Eine Zusammenfassung der Kernaussagen von Professor Dr. Bender ist in der
Anlage beigefügt; die vollständige gutachterliche Stellungnahme wird in
Kürze in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und kann daher nicht im
Volltext beigelegt werden.

Da die Werte aller Mitarbeiter benachbarten Firmen und aller anderen
Anlieger aus dem Dortmunder Norden deutlich unterhalb der Werte der
Envio-Mitarbeiter undüberwiegend im Bereich der Werte der
Allgemeinbevölkerung liegen, ist nach der Aussage des Sachverständigen wohl
ebenfalls von keiner Gesundheitsgefährdung auszugehen. Unverständlich
bleibt in diesen Zusammenhang, dass die eingesetzte Expertenkommission
einen –vorläufigen gesundheitlichen Richtwert– festgelegt hat, der
niedriger liegt als der aus Daten der Allgemeinbevölkerung abgeleitete
Referenzwert in der Altersgruppe der 40 bis 49-jährigen.

Quelle: Präsentation von Dr. A. Düsterhaus, Leiterin Gesundheitsamt
Dortmund, vom 24.8.2010: http://www.dortmund.de/media/downloads/pdf/pcb/
pressemitteilungen_stadtdo/240810_ergebnisse_blutuntersuchungen.pdf

Demnach wird – statistisch betrachtet – allenüber 40-jährigen –dringend
Beratung und Beobachtung– durch die Teilnahme am Betreuungsprogramm durch
Prof. Kraus, RWTH Aachen, empfohlen.

Die zweite gutachterliche Stellungnahme desöffentlich bestellten und
vereidigten Sachverständigen Dr. Stefan Kamsties kommt zu dem Ergebnis,
dass die durch das LANUV auch zu Betriebszeiten von Envio im Dortmunder
Hafengebiet gemessenen PCB-Immissionen deutlich unterhalb der für die
Envio-Entsorgungsanlage genehmigten Emissionen liegen.

Dabei sind sonstige, mögliche und wahrscheinliche PCB-Emissionsquellen vom
Gelände der Envio (z.B. Staubverwehungen) oder von anderen Betrieben im
Dortmunder Hafen (z.B. Schredderbetriebe, Stahlwerksbetriebe) nicht einmal
berücksichtigt.

Hierbei ist anzumerken, dass bei dieser Betrachtung nicht die tatsächlichen
Emissionen zugrunde gelegt werden (die nachweislich stets unterhalb der
genehmigten Werte lagen), sondern die Obergrenze der genehmigten
Emissionen.

Die vollständige gutachterliche Stellungnahme von Dr. Kamsties ist in der
Anlage beigefügt. Wie bereits eingangs erwähnt, zeigen die Ergebnisse der
jüngsten Staubniederschlagmessungen der Messperiode bis 22. Juli 2010
sogar, dass an einzelnen Messpunkten im Hafengebiet die Ergebnisse in
gleicher Höhe oder sogar höher sind als vor der Stilllegung von Envio am
20.5.2010.

Damit erscheint es möglich, dass die beobachteten Emissionen auch ohne
einen Beitrag von Envio erklärlich sind und der oft voreilig geäußerten
Behauptung, Envio sei der –Alleinverursacher–, ist endgültig die Grundlage
entzogen.

Durch den im Juli festgestellten Anstieg einiger Werteüber das Niveau vor
der Stilllegung von Envio kann letztlich keinerlei Rückschluss auf die
Emissionen von Envio gezogen werden.–

Die Pressemitteilung nebst (Auszügen aus) Gutachten kann auf der Homepage
der Envio AG (www.envio-group.com) im Bereich Presse eingesehen
werden.Über die Envio AG:
Die Envio AG ist ein Full-Service-Anbieter im Bereich
Umweltdienstleistungen. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt in der
Dekontaminierung, Verwertung und Entsorgung PCB-haltiger Transformatoren.
Auf diesem Gebiet zählt die Envio AG – 2004 im Rahmen eines
Management-Buy-Out aus dem ABB-Konzern entstanden – zu den führenden
Anbietern weltweit. Neben der PCB-Entsorgung ist die Envio AG auch in der
Verwertung schadstofffreier Transformatoren tätig.

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Diese Pressemitteilung ist kein Angebot zum Kauf oder zur Zeichnung von
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Dortmund, Tel. 0231 99 82 201, E-Mail: claudia.weirich@envio-group.com

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