DGAP-News: Kaum Bewegung beim Frauenanteil in Führungspositionen / Women-on-Board-Index von FidAR macht Handlungsbedarf deutlich

DGAP-News: FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. / Schlagwort(e):
Studie/Sonstiges
Kaum Bewegung beim Frauenanteil in Führungspositionen /
Women-on-Board-Index von FidAR macht Handlungsbedarf deutlich

05.07.2011 / 12:09

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– Seit Jahresbeginn nur 1,9 Prozent mehr Frauen in Aufsichtsräten der 160
DAX, MDAX, SDAX und TecDAX-Unternehmen

– FidAR-Präsidentin: –Trotz einiger Fortschritte passiert insgesamt noch
viel zu wenig. Eine von der EU-Kommission verordnete Quotenregelung
wird sich nur abwenden lassen, wenn die deutschen Unternehmen noch
konsequenter handeln.–

– Ranking börsennotierter Unternehmen nach dem Frauenanteil schafft
notwendige Transparenz

Berlin, 05.07.2011: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen der
DAX-Unternehmen wächst nur sehr langsam. Seit Jahresbeginn stieg der
Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 160 DAX, MDAX, SDAX und
TecDAX-Unternehmen um 1,9 Prozent auf 11,9 Prozent, in den Vorständen
lediglich um 0,6 Prozent auf 3,6 Prozent. Kumuliert wuchs der Anteil von
6,5 auf 7,7 Prozent. 36 Prozent der Unternehmen weichen von der Empfehlung
des Deutschen Corporate Governance Kodex ab, konkrete Ziele für eine
angemessene Beteiligung von Frauen in den Kontrollgremien zu benennen. Dies
ergibt der aktualisierte Women-on-Board-Index (Stand 30.06.2011), der heute
in Berlin vorgestellt wird.

–Wir begrüßen, dass in den vergangenen Monaten weitere Frauen in die
Aufsichtsräte der DAX-Konzerne eingezogen sind–, erklärt FidAR-Präsidentin
Monika Schulz-Strelow. –Aber wir dürfen uns von einigen erfreulichen
Ausnahmen nicht blenden lassen. Unter dem Strich sind 2 Prozent Zuwachs zu
wenig. Mit Blick auf die Ankündigung der Europäischen Kommission, im März
2012 zu beurteilen, ob sich deutliche Fortschritte ergeben haben, wird eine
europaweite Quotenregelung nur schwer abzuwenden sein. Die Wirtschaft ist
in der Pflicht, ihre allseits betonte Bereitschaft in Taten umzusetzen.–

Dass es möglich ist, größere Veränderungen in den Unternehmen
herbeizuführen, zeigt die Deutsche Telekom AG mit dem Vorstoß, drei Frauen
für den Vorstand zu nominieren und den Frauenanteil damit deutlich zu
erhöhen. –Schon mit der Einführung einer Frauenquote ist die Telekom
vorangegangen. Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Aufsichtsrat und der
Vorstand handeln–, betont Schulz-Strelow.

An der Spitze des WoB-Index stehen nach wie vor die GfK, Douglas und Deutz.
Verbessern konnten sich in den Top-20 der nach dem Anteil von Frauen in
Aufsichtsrat und Vorstand gerankten Unternehmen die Deutsche Bank,
Beiersdorf, Amadeus Fire, E.ON, Deutsche Post und BASF. Mit ADVA, Aixtron,
Fuchs Petrolub, Air Berlin, Hannover Rückversicherung, Gea, Klöckner&Co.,
Krones, Linde, Tipp24 und Wincor Nixdorf haben zehn Unternehmen erstmals
eine Frau in den Aufsichtsrat und mit SolarWorld ein Unternehmen erstmals
eine Frau in den Vorstand aufgenommen und sich dadurch deutlich im Ranking
verbessert. Die Zahl der Unternehmen, die weder im Aufsichtsrat noch im
Vorstand eine Frau haben, sank von 74 auf 61.

–Mehr gleichberechtigte Teilhabe in den Führungsetagen der Wirtschaft ist
unsere Forderung. Wir legen mit dem WoB-Index offen, ob die Unternehmen
ihre Selbstverpflichtungserklärungen auch ernst nehmen–, betont
Schulz-Strelow. –Bleibt es allerdings beim Tempo der derzeitigen
Entwicklung, hilft zur Beschleunigung nur die Quote.–

Grundlage des WoB-Index von FidAR ist die im Deutschen Corporate Governance
Kodex enthaltene Empfehlung, für mehr Vielfalt (Diversity) in Aufsichtsrat
und Vorstand der börsennotierten Unternehmen zu sorgen. Seit der Reform des
Kodex im Mai 2010 findet eine spürbare Auseinandersetzung in den
Unternehmenüber Maßnahmen für mehr Gleichberechtigung statt. Der Kodex
fordert dazu auf, konkrete Ziele für einen angemessenen Anteil von Frauen
in den Kontrollgremien zu benennen und zu veröffentlichen. Diese Forderung
zusammen mit dem zunehmendenöffentlichen Druck erhöht den Handlungsbedarf
in den Unternehmen. Allerdings enthalten bisher nur knapp die Hälfte der
Entsprechenserklärungen der DAX-Unternehmen einen Hinweis auf die
Empfehlung zur Diversity. 36 Prozent weichen explizit von der Empfehlung
ab, während nur knapp jedes fünfte Unternehmen Planungen zur angemessenen
Berücksichtigung von Frauen ankündigt bzw. schon vorgelegt hat.
Entscheidend wird neben der Berufung von mehr Frauen in
Aufsichtsratspositionen die Veränderung der Unternehmenskultur sein. Daran
muss sich die Unternehmensführung messen lassen.

Studie zum Women-on-Board-Index
Der Women-on-Board-Index wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend gefördert und kann im Internet unter
www.fidar.de/wob-index eingesehen werden. Diagramme sowie die ausführliche
Studie sind in der Pressestelle erhältlich.

Weitere Materialien erhalten Sie zudemüber folgenden Link:
http://bit.ly/kxpg7A

Ihre Ansprechpartnerin

Monika Schulz-Strelow
Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13
E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de

Fotos der Ansprechpartnerin erhalten Sie in der Pressestelle.

Pressekontakt:

Matthias Struwe
Eye Communications | Agentur für Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21
E-Mail: m.struwe@eyecommunications.deÜber FidAR:

FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eineüberparteiliche undüberregionale Initiative, die im Frühjahr 2005 von Frauen in
Führungsposition in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen
und Herbst 2006 als Verein gegründet wurde. FidAR strebt eine nachhaltige
Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und
die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der Initiative ist die
paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen
Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft,
Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts-
und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter
www.fidar.de.

Ende der Finanznachricht

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05.07.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
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