SIGNUM-RESEARCH GMBH / Sonstiges
01.07.2010 23:45
Veröffentlichung einer Corporate News,übermittelt
durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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Bei der in ihrer heutigen Form seit 2002 aktiven aktiengesellschaft
TOKUGAWA handelt es sich um einen opportunistisch geprägten Investor mit
mittelfristigen Anlagehorizont und weniger um eine klassische
Beteiligungsgesellschaft. Die Gesellschaft verfolgt eine dem jeweiligen
Kapitalmarktumfeld angepasste Anlagepolitik. Sie kann sich in der Anlage
des eigenen Vermögens aller Asset Klassen bedienen, um damitüberdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften. Die Erfolge seit 2002
bis zum aktuellen Stand dokumentieren, dass diese Politik erfolgreich
umgesetzt wird.
Das Ziel der Gesellschaft ist es, unabhängig vom Gesamtmarkt eine hohe
Verzinsung zu erzielen bei einem insgesamtüberschaubaren Risiko. Dies
schließt bewusst größere Risiken in einzelnen Investments ein. Da die
Gesellschaft ausschließlich Minderheitsbeteiligungen eingeht, verfolgt sie
im Zweifelsfall aktivistische Strategien zur Durchsetzung Ihrer Interessen.
Anlass des nachstehenden Interviews mit dem Vorstand Philipp Steinhauer ist
die nun anstehende Kapitalerhöhung.
Frage: Herr Steinhauer, die aktiengesellschaft TOKUGAWA konnte im Jahr 2009
ihren NAV umüber 100% steigern. Wie sehen Sie die Chancen, im Jahr 2010 an
diese Entwicklung anzuknüpfen?
Antwort: 2009 war ein absolutes Ausnahmejahr für uns. Dies giltübrigens
nicht nur in Bezug auf die ausgewiesene Performance, sondern auch für die
Entwicklung der Gesellschaft insgesamt. So haben wir einen
Wertpapierprospekt veröffentlicht, welcher auf unserer Internetseite
tokugawa.de abrufbar ist. Dies alles hat dazu geführt, dass wir innerhalb
eines Jahres zu einer deutlich größeren Gesellschaft wurden. Zurück zur
Performance: Seit dem TOKUGAWA Start in 2002 haben wir jedes Jahr für
unsere Aktionäre den inneren Wert (NAV) der TOKUGAWA Aktie steigern können,
und auch unsere Zielsetzung eines Wertzuwachses von 10% p.a. nach Abzug von
Kosten, Steuern und Inflation wurde bislang deutlichübertroffen. Dennoch
ragt das Ergebnis des Jahres 2009 deutlich heraus.
Frage: Wie ist die Entwicklung in 2009 zu erklären? Kam es zu einerÄnderung in der Anlagestrategie?
Antwort: Der Investmentansatz der TOKUGAWA blieb unverändert. Das Ergebnis
ist vor dem Hintergrund der massiven Verwerfungen an den Kapitalmärkten zu
sehen. Diese boten uns enorme Chancen, welche wir auch nutzen konnten.
Frage: Mit welcher Wertpapiergattung wurden in 2009 solch enorme Erträge
erzielt?
Antwort: Im Wesentlichen mit Fremdkapitalpapieren von Banken. Wir verstehen
uns als opportunistischer Anleger ohne Beschränkung auf eine einzelne
Asset Klasse. Wir hatten auch schon in der Vergangenheit einige Engagements
in Anleihen getätigt, beispielsweise während der Umschuldung von
Argentinien. Im Laufe des Jahres 2008 wurden dann Bankanleihen aufgrund der
massiven Kursrückgänge immer interessanter für uns.
Frage: War dies nicht etwas riskant? Immerhin standen einige Banken auf der
Kippe.
Antwort: Es gab damals sicher enorme Risiken. Die gab es aber im Grunde in
so gut wie allen anderen Asset Klassen auch. Was wäre denn z.B. mit einer
durchschnittlichen DAX Aktie passiert, wenn beispielsweise eine Commerzbank
insolvent geworden wäre? Wichtig war, dass wir nur für uns vertretbare
Risiken eingegangen sind. Ein größeres Engagement von deutlichüber 10% im
Tier1/Hybridbereich hat es nicht gegeben, denn wir haben sehr auf die
Qualität der Papiere geachtet.
Frage: Wie geht es nun weiter? Droht nach dem Erfolg in 2009 nun ein
Rückschlag?
Antwort: Insgesamt würde ich sagen, dass unser Portfolio derzeit defensiver
ausgerichtet ist als vor einem Jahr. Insofern kann ich ihre Frage klar
verneinen. Wir haben derzeit immer noch große Teile unserer Mittel in
klassischen Nachrangpapieren mit Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren
gebunden, sogenanntes Lower Tier 2. Dies sind nachrangige Anleihen mit
fester Laufzeit, bei der die Zinszahlung nur im Insolvenzfall ausgesetzt
werden kann. Für uns stellt sich nun die Frage, wie wir mit der sich
verändernden Situation, Stichwort Griechenland, mittelfristig umgehen.
Frage: Werden sie nun wieder verstärkt in Aktien deutscher Nebenwerte
anlegen?
Antwort: Inzwischen sind viele Aktien für uns wieder deutlich attraktiver
geworden, dies gilt insbesondere auch für deutsche Nebenwerte. In diesem
Bereich gab es auch zwischenzeitlich wieder ein größeres Engagement,
welches nach deutlichem Kursanstieg bereits wieder veräußert wurde.
Frage: Was ist derzeit noch für Sie interessant?
Antwort: Sehr interessant sind für uns derzeit Anleihen von Unternehmen in
einer Restrukturierungsphase, ein Bereich, in dem wir auch in der
Vergangenheit immer wieder engagiert waren. So haben wir beispielsweise im
Frühjahr eine größere Position in Wandelanleihen des Solarzellenherstellers
Q-Cells erworben. Generell interessant erscheint uns auch der Bereich der
offenen Immobilienfonds, die geschlossen wurden. Diese werden an den Börsen
derzeit mit zum Teil hohen zweistelligen Abschlägen auf ihren NAV
gehandelt. Allerdings hat sich hier, auch durch undurchdachte
Regulierungsbemühungen von Seiten der Politik, die Perspektive auf zügige
Wiedereröffnung der Fonds deutlich eingetrübt. Deshalb, sowie zur
Verlustbegrenzung, haben wir unsere Position in dieser Asset Klasse wieder
deutlich reduziert.
Frage: Wenn man die Performance Tabelle Ihrer Basisinformationen (abrufbar
unter tokugawa.de) anschaut, dann ist man doch recht erstauntüber die
langfristig sehr gute Wertentwicklung. Gestartet wurde mit einem NAV von
umgerechnet 88 Eurocents in 2002, der sich hin zu einem NAV von 7,30 Euro
zum Jahresende 2009 und 8,10 Euro Ende März diesen Jahres entwickelt hat.
Wie hoch sehen Sie nun das Risiko eines Rückschlags?
Antwort: Ich halte es nicht für zielführend, unser Risikoprofil anhand der
erzielten Performance zu beurteilen. Zur derzeitigen Zusammenstellung des
Portfolios habe ich bereits Stellung genommen. Generell erwarte ich schon
alleine aufgrund der gestiegenen Größe der Gesellschaft künftig eine
niedrigere Performance. In unseren Basisinformationen heißt es hierzu: Die
hohen Erträge der Jahre 2002 bis 2009 lassen keine Rückschlüsse auf die
Zukunft zu und sind auch vor dem Hintergrund der immer noch geringen Größe
der Gesellschaft sowie der enormen Verwerfungen an den Kapitalmärkten in
den vergangenen Jahren zu betrachten. ImÜbrigen möchte ich anmerken, dass
wir unsere Risiken immer klar und offen dargelegt haben.
Frage: Wenn man sich die Zahlen der TOKUGAWA ansieht, fällt auf, dass der
Ertrag hauptsächlich in der Tochtergesellschaft visionmaker Beteiligungen
GmbH erzielt wurde. Woran liegt das?
Antwort: Dies hat historische Gründe. Heute wird die Konstruktion mit einer
Tochtergesellschaft nicht mehr benötigt, die Verschmelzung der visionmaker
auf die TOKUGAWA ist in Arbeit. Danach wird sich die
gesellschaftsrechtliche Struktur deutlich vereinfachen.
Frage: Wie wollen Sie in Zukunft Ihre Aktionäre an der Gewinnentwicklung
der Gesellschaft teilhaben lassen?
Antwort: Grundsätzlich hatten Vorstand und Aufsichtsrat nach Einführung der
Abgeltungssteuer beschlossen, keine feste Dividendenzahlung anzustreben.
Wir wissen aber, dass es inzwischen eine knappe Mehrheit unter den
Aktionären gibt, die sich regelmäßige Dividendenzahlungen wünscht.
Frage: Sie planen nun eine Kapitalerhöhung. Auch in den vergangenen Jahren
haben sie immer wieder Kapitalerhöhungen durchgeführt. Dennoch fällt auf,
dass sie im Gegensatz zu anderen Beteiligungsgesellschaften weitgehend
organisch gewachsen sind, insbesondere wenn man die Dividendenzahlungen
berücksichtigt.
Antwort: Das ist richtig. Wir sind 2002 mit Eigenmitteln von 90.000 Euro
gestartet.Über Kapitalerhöhungen wurden seitdem knapp 870.000 Euro
eingeworben und Dividenden in Höhe von gut 340.000 Euro ausgeschüttet. Dem
steht ein Nettovermögen von derzeit knapp 3,8 Millionen Euro gegenüber. Der
ganzüberwiegende Teil unseres Eigenkapitals wurde also durch Gewinne
erwirtschaftet.
Frage: Wieso führen sie dann trotzdem noch eine Kapitalerhöhung durch?
Antwort: Tatsächlich wird die jetzt kommende Kapitalerhöhung wohl erst
einmal die letzte sein. Die jetzige Kapitalerhöhung geht aber auch auf den
Wunsch unserer Aktionäre zurück, ihr Investment noch einmal deutlich
erhöhen zu können. Dazu gehöre ich persönlich und auch zwei unserer
Aufsichtsräte haben sich bereiterklärt, in deutlichem Umfang an der
Kapitalerhöhung teilzunehmen. Des Weiteren erhoffe ich mir von der
Kapitalerhöhung einen liquideren Handel der Aktie.
Frage: Sie haben sich verpflichtet, in größerem Umfang an der
Kapitalerhöhung teilzunehmen. Dies machen Sie von bestimmten Größen des
eingeworbenen Kapitals abhängig. Ist es richtig, dass beiüber einer
Million Euro keine Zeichnungsverpflichtung Ihrerseits besteht?
Antwort: Dies ist richtig, bedeutet aber nicht, dass ich in einem solchen
Fall nicht an der Kapitalerhöhung teilnähme. Mit der
Zeichnungsverpflichtung möchte ich zum Erfolg der Kapitalerhöhung
beitragen. Wie schon gesagt, es ist mein eigener Wunsch gewesen, noch
einmal eine Kapitalerhöhung mitzumachen. Dies wäreübrigens die erste
Kapitalerhöhung seit 2002, an der ich selbst teilnehme.
Frage: Wer kann an der Kapitalerhöhung teilnehmen?
Antwort: Jeder, der am Bezugsrechtsstichtag 21. Mai 2010 Aktionär der
Gesellschaft ist, ist berechtigt, Aktien aus der Kapitalerhöhung zu
zeichnen. Auch einÜberbezug wird für diese Aktionäre möglich sein.
Herr Steinhauer, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen
persönlich und dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg.
Interessenkonflikte:
Folgende mögliche Interessenkonflikte sind bei dieser Finanzanalyse zu
berücksichtigen. Sie können mit folgenden, in der Analyse genannten
Gesellschaften existieren:
Gesellschaft: aktiengesellschaft TOKUGAWA Zutreffende Nr.: 3, 7
1. SIGNUM Research GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen halten direkt
oder indirekt eine Beteiligung in Höhe von mindestens 1% am Grundkapital an
dem besprochenen Emittenten
2. SIGNUM Research GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen halten direkt
oder indirekt eine Nettoverkaufsposition in Höhe von mindestens 1% am
Grundkapital an dem besprochenen Emittenten
3. Die Finanzanalyse zu dieser Gesellschaft wurde im Auftrag des Emittenten
oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person von SIGNUM Research
GmbH erstellt
4. SIGNUM Research GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen waren
innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums
für eine Emission im Wege einesöffentlichen Angebots von solchen
Finanzinstrumenten beteiligt, die selbst oder deren Emittenten Gegenstand
der Analyse sind
5. SIGNUM Research GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen haben gegen
Vergütung Dienstleistungen im Investment Banking oder IR-bezogene
Dienstleistungen gegenüber dem besprochenen Emittenten erbracht
6. Die Analyse wurde vor Weitergabe oder Veröffentlichung dem Emittenten
zugänglich gemacht und danach geändert.
7. Der oder die Verfasser dieser Finanzanalyse oder einer ihrer Mitarbeiter
halten unmittelbar Wertpapiere oder hierauf bezogene Derivate dieser
Gesellschaft
8. Ein Mitglied der Geschäftsleitung oder ein Mitarbeiter der SIGNUM
Research GmbH und/oder einer Tochtergesellschaft sind Mitglied im
Vorstand/Aufsichtsrat dieser Gesellschaft
9. SIGNUM Research GmbH und/oder ein verbundenes Unternehmen erwarten bzw.
streben in den nächsten drei Monaten Vergütungen von dieser Gesellschaft
für Dienstleistungen im Investment Banking oder für IR-bezogene
Dienstleistungen an.
Durch Annahme dieses Dokumentes akzeptiert der Empfänger die
Verbindlichkeit der vorstehenden Beschränkungen.
Zuständige Aufsichtsbehörde
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Lurgiallee 12,
60439 Frankfurt
Urheberrechte: Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes
ist ohne Zustimmung unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für
Vervielfältigungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen, die Einspeicherung
und Verarbeitung in elektronischen Medien des gesamten Inhaltes oder von
Teilen.
Kontakt für Rückfragen:
SIGNUM Research GmbH
Postfach 11 07 13
40507 Düsseldorf
www.Signum-Research.com
01.07.2010 23:45 Ad-hoc-Meldungen, Finanznachrichten und Pressemitteilungenübermittelt durch die DGAP. Medienarchiv unterwww.dgap-medientreff.deundwww.dgap.de—————————————————————————