DGAP-News: Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking: Zwischen den Zeilen – Bernhard Eschweiler

DGAP-News: Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking /
Schlagwort(e): Sonstiges
Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking: Zwischen den
Zeilen – Bernhard Eschweiler

08.04.2011 / 09:29

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– Aktienmärkte haben sich schnell von dem Japan Schock erholt

– Die Vernachlässigung nuklearer Effekte mag voreilig sein, .

– . aber es gibt viele andere Gründe, die optimistisch für Aktien
stimmen, .

– . besonders für den deutschen Markt

Aktienmärkte weltweit haben sich schnell von dem Japan Schock erholt. Das
gilt auch für den deutschen Markt, der mit am Meisten gefallen ist und
bereits wiederüber dem Niveau vom 10. März steht. Die Euphorie der Märkte
erscheint grausam Angesicht der menschlichen Tragödie in Japan. Außerdem
besteht die Gefahr, dass die Märkte die Möglichkeit einer nuklearen
Verseuchung und der Auswirkung auf die Weltwirtschaft unterschätzen.
Andererseits ist die Widerstandskraft trotz starker Hiebe wie Japan,
Nordafrika und steigendeÖlpreise Indiz für die Auftriebskräfte der
Aktienmärkte. Die folgende Liste skizziert zehn Faktoren hinter dem
optimistischen Ausblick für Aktien, besonders deutsche Aktien.

Das goldene Zeitalter der Anleihen ist vorbei

– Der große Trend der letzten dreißig Jahre war das stetige Fallen der
Anleiherenditen. Das hat die Attraktivität von Anleihen gegenüber
Aktien gesteigert. In der Tat haben Anleihen bessere Risiko-bereinigte
Erträge als Aktienüber die letzten dreißig Jahre erwirtschaftet. Als
die zehnjährigen Renditen von US Treasuries und Bunds sich 2% nährten,
wurde jedoch eine natürliche Grenze erreicht. Nur eine Art japanische
Deflation hätte niedrigere Renditen gerechtfertigt. Und selbst dann
wäre das Abwärtspotential limitiert gewesen. Seitdem sind die
langfristigen Renditen um mehr als 100 Basispunkte gestiegen. Die
Kehrtwende ist zum Teil zyklisch bedingt, aber strukturelle Faktoren
spielen auch eine große Rolle. Insbesondere ist der Abwärtstrend bei
der Inflation gebrochen, während die Staatsregierungen ihre wachsenden
Haushalts-defizite und Schulden kaum noch in den Griff kriegen.

– Deutschland ist ein besonderer Fall. Wieder-vereinigung und
Währungsunion hatten einen drückenden Effekt auf Wachstum und
Inflation. Höhere Sparquoten reduzierten zudem die Risikoauf-schläge
für Anleihen. Jetzt hat sich die Situation gedreht. Reformen und die
Umkehrung der geld-politischen Verhältnisse im Euro Raum haben das
Wachstumspotential von 1.3% im letzten Jahr-zehnt aufüber 2%
gesteigert. Zweitens wird die Situation in der Euro Peripherie die EZB
hindern, aggressiv gegen Inflationsgefahren in Deutschland vorzugehen.
Die Deutschen werden nicht in einen Konsumrausch fallen, aber die
Sparquote wird wohl kaum weiter steigen. Das heißt, die Risikoprämie
für Anleihen wird eher steigen als fallen. In der Summe bedeutet das
höhere Anleiherenditen.

– Der deutsche Aktienmarkt hinkte in der Vergangen-heit seinen
europäischen Konkurrenten hinterher und hatte eine geringere
Preis-Ertrags Rate. Mehr Wirtschafts- und Produktivitätswachstum
führen nun zu besseren Gewinnmargen. Dies macht den deutschen
Aktienmarkt attraktiver verglichen mit dem Rest von Europa und sollte
sich in langfristig höheren Preis-Ertrags Raten niederschlagen.

– Auch wenn die EZB ein Steigen der deutschen Teuerungsrate nicht
verhindern kann, so ist es doch unwahrscheinlich, dass es zu einer
galoppierenden Inflation kommt. Dafür wachsen die breiten Geld- und
Kreditmengen zu moderat. Aktien sind ein guter Schutz gegen diese Art
von höherer aber nicht galoppierender Inflation.

– Investoren, ob institutionell oder privat, sind in den letzten dreißig
Jahren zunehmend auf den Anleihezug gesprungen. Deutsche
Privatinvestoren haben den direkten und indirekten Anteil von Anleihen
von einem Drittel der Gesamtanlagen zu fast der Hälfte erhöht. Dazu
kommt, dass noch immer fast 40% der Finanzanlagen in Bar- und
Bankeinlagen liegen. Der direkte und indirekte Anteil von Aktien ist
dagegen auf ein Achtel der Finanzanlagen gefallen. Gemessen an der
eigenen Vergangenheit und internationalen Maßstäben sind Deutsche
Anleger untergewichtet in Aktien. Das funktionierte solange die
Anleiherenditen fielen, aber jetzt nicht mehr. Eine schnelle
Umschichtung von Anleihen in Aktien ist aus Verhaltens-,
institutionellen und regulativen Gründen unwahr-scheinlich, aber das
Wechselpotential ist großund es gibt erste Anzeichen, dass sich etwas
bewegt.

Der Zyklus ist noch jung

– Der Konjunkturzyklus ist noch jung und das ist gut für Aktien. Die
deutsche Wirtschaft ist nichtüberspannt, die Margen sind gesund und
die Verschuldung ist gering. Die EZB hat gerade begonnen, die Zinsen
anzuheben, aber ihr Spielraum ist limitiert dank der Euro Peripherie.
Aktienmärkte verdauen diese frühzyklische Zinsnormalisierung meist gut.

– Neben dem strukturellen Aufwertungspotential sollte sich die Bewertung
deutscher Aktien auch aus zyklischen Gründen noch verbessern. Der Dax
hat derzeit eine Preis-Ertrags Rate von zehn. Das liegt unter dem
moderaten Langzeitdurchschnitt von 12 bis 14. Die Unterbewertung ist
noch deutlicher im Vergleich zu Anleihen. Die Dax Ertragsrendite ist
dreimal so hoch wie die zehnjährige Bund Rendite. In der Vergangenheit
war das Verhältnis eins zu zwei. Steigende Anleiherenditen werden die
Bewertungslücke teilweise schließen, aber da bleibt noch genug Platz
für höhere Aktienpreise. Aktien bieten auch eine attraktive
Dividendenrendite gegenüber Anleihen. Die DAX Dividendenrendite steht
bei 3.6% und wird demnächst noch steigen, wenn Unternehmen höhere
Dividenden ausschütten. Meistens reichen günstige Bewertungen jedoch
nicht, um den Markt zu bewegen. Dazu braucht es gute Nachrichten und
mehr Risikobereitschaft.

– Marktvorhersagen sind noch immer vorsichtig. Ein Beispiel ist die
Marktprognose für den IFO Index seit letztem Sommer. Jede IFO Zahl war
besser als erwartet und dennoch war die Marktprognose für die nächste
Zahl niedriger. Der IFO Index wird nicht in den Himmel wachsen, aber
seine stetig bessere Entwicklung zeigt, dass der Markt die Schwungkraft
der Wirtschaft unterschätzt. Auch zukünftige Wirtschafts- und
Unternehmensnachrichten werden wahrscheinlich eher positivüberraschen
(man erinnere sich nur an die besser-als-erwarteten Auftragseingänge
gestern).

– Die Ereignisse in Nordafrika und Japan haben das Abfallen von
Risikoindikatoren wie den VIX und V-DAX unterbrochen, aber die Art wie
die Märkte die schlechten Nachrichten abgeschüttelt haben, deutet auf
steigende Risikobereitschaft.

– Ein weiterer Katalysator ist die M&A Aktivität, die seit Jahresanfang
gestiegen ist. Der Verkauf des Nordamerika Geschäfts der Deutschen
Telekom an AT&T oder die Dreiecksgebote zwischen Deutsche Börse, NYSE
und NASDAQ haben die Märkte deutlich bewegt. Die Phantasie für weitere
Sektor-Fusionen wurde auch durch Transaktionen wie Rhodium/Solvay und
National Semiconductor/Texas Instruments beflügelt.

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Frankfurt am Main, 08.04.2011

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119046 08.04.2011