Die Gesellschaft darf nicht so zimperlich sein

Die Gesellschaft darf nicht so zimperlich sein
 

Wo Ex-Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu viel und zu lange überlegt hat, und ihm letzten Endes nur ein „Nö“ über die grinsenden Lippen gekommen ist, haut Merz gerne mal einen raus. Freilich kann man dem CDU-Chef vorwerfen, manch eine Äußerung war im Ton unangemessen und er muss sie besser erklären – und nicht erst nach Tagen, wie vor wenigen Wochen beim Stadtbild. (…) Wenn wir nicht in der Debattenkultur enden wollen, in der Politiker nur noch sorgfältig ausgearbeitete Sprechzettel vorlesen und spontan kaum mehr sprechfähig sind, sollte die Gesellschaft nicht so zimperlich sein – und muss das Streiten wieder lernen. (…) Das bewusste Missverstehen und Überempören führen verlässlich zu schnellen Schlagzeilen. Über kurz oder lang aber dazu, dass sich die Wähler von den demokratischen Parteien abwenden. Je wilder sich die Mitte um sich selber dreht, desto größer werden die Fliehkräfte – nach rechts wie links außen.

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