
   Das finnische Schulsystem gilt in Deutschland oft als 
unerreichbares Vorbild. Anders in Detmold: Hier hat sich vor gut 
einem Jahr die Peter Gläsel Schule gegründet. Die Grundschule 
verfolgt den interdisziplinären Ansatz, den die finnische 
Bildungspolitik einführen will und erweitert ihn durch ein eigenes 
und weltweit einzigartiges Bildungsmodell, das Schule als 
Betriebssystem begreift und die Strukturen komplett verändert hat, um
den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. 
   Die Peter Gläsel Schule setzt auf die Bedeutung von 
künstlerisch-kultureller Bildung und Gestaltungsfähigkeit für das 
Lernen von Morgen. Das eigens entwickelte PRRITTI®-Bildungsmodell 
lebt von eigenen Lernerfahrungen. Jedes Kind hat in der Peter Gläsel 
Schule die Möglichkeit ohne Angst und unnötigen Druck seine 
Interessen zu finden und weiter zu entwickeln. Für Lehrkräfte, oder 
besser Lernbegleiter, besteht die Herausforderung darin, Kindern jede
erdenkliche Möglichkeit und Gelegenheit zu eröffnen, sich allein und 
in der Gemeinschaft auszuprobieren, sich zu entdecken und entfalten 
zu können. Das Modell bewahrt die komplexen Zusammenhänge des Lernens
und unterscheidet nicht zwischen Schulfächern. 
   Ein konkretes Beispiel dafür ist ein Projekt, das die Schüler 
gerade mit dem Bildungskünstler, Mitbegründer der Schule und Urheber 
des PRRITTI®-Modells, Josef Köhler, gestalten: Ein 
Streichholzschachtelkunstwerk. Die Kinder gestalten mit Farben und 
verschiedenen Materialien und Werkstoffen das Innere kleiner 
Streichholzschachteln. Durch das Zusammenkleben der kleinen 
Schächtelchen entsteht im Gesamtbild ein großes Kunstwerk. Mit dem 
Zuwachs der sichtbaren Zwischenergebnisse im Prozessverlauf entstehen
bei den Kindern neue Ideen für die Weiterentwicklung und Fortsetzung 
des Lernprozesses. Der Prozess ist im Ergebnis offen. Die Kinder 
können über den Fortgang in hohem Maße mitbestimmen. 
   Ob und wie der Prozess fortgeführt wird, hängt maßgeblich davon 
ab, wie attraktiv und sinnvoll den Kindern die Fortsetzung erscheint.
Haben sie, wie im beschriebenen Fall in der Werkstatt Kunst und 
Philosophie den Prozess angenommen, wird das Projekt zur eigenen 
Sache. „Inzwischen haben wir mehr als 2.000 Schachteln verbunden und 
mehr als 76.000 Streichhölzer gesammelt. Jetzt wollen wir einen 
Rekord. Die Kinder recherchieren, ob es weltweit vergleichbare 
Projekte oder einen bestehenden Weltrekord gibt, den wir brechen 
können“, so Josef Köhler. 
   Das Thema wird die Schüler und Lehrer wohl noch ein paar Jahre 
beschäftigen, denn alle fachlichen Bezüge fallen ihnen einfach zu: 
Ein Streichholz besteht aus Holz. Holz kommt aus der Natur und wird 
von da aus zu einem Streichholz verarbeitet. Außerdem kann man damit 
Feuer entfachen. „Wir rechnen mit den Streichhölzern. Alles ist damit
möglich, weil wir am Beispiel des Streichholzes die Zusammenhänge der
Welt erklären können, wenn wir wollen“, meint Josef Köhler. Und es 
wird deutlich: An der Peter Gläsel Schule sind die Kinder Architekten
ihrer eigenen Bildungsbiografie. 
   Einzigartig am PRRITTI®-Bildungsmodell ist außerdem ein 
kontinuierliches Qualitätsmanagement, das durch das sogenannte 
PRRITTI®-Labor gewährleistet ist. Die Schule reflektiert ständig das 
Erreichte und zieht daraus Schlüsse für die Weiterentwicklung des 
Modells. Die Lernprozesse an der Peter Gläsel Schule werden zudem von
der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Julia Höke an der Universität 
Paderborn wissenschaftlich begleitet. Dazu werden die Schüler 
regelmäßig befragt. Erste Erhebungen zeigen, dass die Schule für die 
Schüler eine positive Lernatmosphäre bietet, in der sie sich 
wohlfühlen. In der deutschen Schullandschaft ist das keine 
Selbstverständlichkeit: In keinem anderen Land gehen Kinder so ungern
zur Schule wie in Deutschland; dies hat Anfang des Jahres eine 
internationale Studie gezeigt. 
   Die Peter Gläsel Schule ist mit dem Schuljahr 2015/16 als 
einzügige Grundschule an den Start gegangen. Träger ist die Peter 
Gläsel Stiftung in Detmold. Die Privatschule finanziert sich durch 
Stiftungsgelder und öffentliche Zuschüsse. Für die Schüler ist der 
Schulbesuch wie an staatlichen Schulen kostenlos.
Pressekontakt:
Peter Gläsel Stiftung
Stefan Wolf, Geschäftsführer
Tel: 05231/30826-18
E-Mail: s.wolf@pg-stiftung.net
www.pgschule.de
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