Die zehn spektakulärsten Software-Fehler 2013 – Energiewirtschaft und Industrie zunehmend betroffen

Von den spektakulärsten und weitreichendsten
Software-Fehlern des Jahres sind mehr und mehr auch
Energiedienstleister und Industriefertiger betroffen. Dies spiegelt
die Umfrage der SQS Software Quality Systems AG für 2013 wider. Der
weltweit größte Spezialist für Software-Qualität befragt jeweils zum
Jahresende seine Berater nach den Top 10 Pannen der vergangenen zwölf
Monate.

1. Start von „Obamacare“: Software schluckt ein Drittel der
Versicherungsanträge

Die politisch hoch kontroverse Krankenversicherung „Obamacare“ in
den USA schlug bei ihrem Start erneut hohe Wellen. Das für die
Umsetzung der Versicherung zuständige Gesundheitsportal sah sich im
vergangenen Herbst gleich mehrfach Kritik an seiner Software
ausgesetzt. Der gravierendste Mangel: Rund ein Drittel der
Versicherungsanträge konnte zunächst nicht weiter verarbeitet werden.
Aufgrund von Software-Fehlern blieben die im Portal ausgefüllten
Antragsformulare liegen und erreichten die zuständigen Versicherer
nicht.

2. Fast-Blackout des nationalen Stromnetzes in Österreich

Eine einfache Zählerstandsabfrage hat das österreichische
Stromnetz im Mai vergangenen Jahres an den Rand eines völligen
Zusammenbruchs gebracht und damit auch Stromnetze in anderen
europäischen Ländern gefährdet. Dabei hatte sich zunächst ein
Steuerungsbefehl bei der Inbetriebnahme eines neuen
Erdgas-Leitsystems in Süddeutschland in das Steuerungssystem der
europäischen Stromnetze verirrt, sich dort multipliziert und dadurch
den Strombetrieb fast zum Absturz gebracht.

3. Private Daten von sechs Millionen Mitgliedern eines sozialen
Netzwerks weitergegeben

Die Software-Panne, die 2013 die meisten Schlagzeilen produzierte,
geht auf das Konto eines der weltweit führenden sozialen Netzwerke.
Dabei gelangten die privaten Kontaktdaten von rund sechs Millionen
seiner Mitglieder in Umlauf. Ihre E-Mail-Adressen und Telefonnummern
waren für etwa ein Jahr auch für Unbefugte einsehbar.

4. Deutsche Universität „entlässt“ 48.000 Studenten und
Mitarbeiter

„In zwölf Tagen wird Ihr Login gesperrt. Dies geschieht, weil Sie
als Student exmatrikuliert worden sind, als Mitarbeiter Ihr Vertrag
geendet hat oder die Gültigkeit Ihres Gastlogins abläuft.“ Diese
E-Mail erhielten 37.000 Studenten und 11.000 Mitarbeiter einer großen
deutschen Universität an einem Sonntagmorgen letzten Jahres. Ein
Software-Fehler im Rechenzentrum der Universität zeichnete für diese
Fehlinformation verantwortlich.

5. Vorbereitung auf SEPA: Banken überweisen Geldbeträge doppelt

Bei Tausenden von Kunden überwies ein regionaler Bankenverbund in
Deutschland Geldbeträge doppelt. Betroffen waren die Daueraufträge
der Kunden. Zudem führten die Geldinstitute viele Überweisungen nicht
am ursprünglich festgelegten Bearbeitungstag aus. Ursache war ein
Software-Fehler in einem neuen Programm, das die Konten auf den neuen
Standard des einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrs (SEPA)
umstellte.

6. Handel an der US-Börse Nasdaq für drei Stunden lahmgelegt

Rund drei Stunden ging beim Options- und Aktienhandel an der New
Yorker Nasdaq nichts mehr. Software-Fehler sorgten im vergangenen
August zweieinhalb Stunden nach Börsenstart für diesen Totalausfall.
Ausgangspunkt der Probleme war der sogenannte „Securities Information
Processor“, der die Aktienkurse mit anderen Börsen austauscht.
Während des Stillstands fror der Börsenbetreiber alle Kurse und
Notierungen vorübergehend ein.

7. Neuer Hochgeschwindigkeitszug kommt zwei Jahre verspätet aufs
Gleis

Ein großer europäischer Bahnbetreiber musste auf 16 neue
Hochgeschwindigkeitszüge rund zwei Jahre länger warten als
ursprünglich mit dem Hersteller vereinbart. Die bestellten
Hightech-Züge einer neuen Baureihe verspäteten sich unter anderem
dadurch, dass ein Software-Fehler die fristgemäße Abnahme durch die
Behörden verzögerte. Der Fehler in der Zugsteuerung sorgte dafür,
dass sich die Bremsen nur mit einer Verspätung von einer Sekunde
aktivieren ließen.

8. Hunderte Flugausfälle und -verspätungen durch Telefon-Crash

Nachdem ein Software-Fehler das interne Telefonsystem einer großen
europäischen Luftsicherheitszentrale lahmlegte, kämpften Passagiere
und Fluggesellschaften mit erheblichen Verspätungen. Hunderte Flüge
mussten ganz ausfallen. 1.300 Flüge und damit acht Prozent des
europäischen Luftverkehrs wiesen zum Teil mehrstündige Verspätungen
auf.

9. Millionen von Kunden ohne Telefon- und SMS-Services

Sechs bis sieben Millionen Kunden eines nationalen
Telefonanbieters mussten im Oktober vergangenen Jahres vier bis fünf
Stunden lang ganz auf Mobiltelefonate und Textnachrichten verzichten.
Wegen eines Software-Fehlers wurden die Schaltrelais des
Telefonnetzes vorübergehend mit Netzwerksignalen überflutet.

10. Neue Logistik-Software bremst Ersatzteile fürs Auto aus

Die Werkstattkunden eines großen deutschen Autoherstellers mussten
sich im vergangenen Jahr zum Teil wochenlang gedulden, bis sie
benötigte Ersatzteile erhielten. Grund war eine Software-Umstellung
im zentralen Logistiksystem des Autounternehmens. In den Tagen und
Wochen nach der Umstellung baute sich ein Lieferrückstand von bis zu
200.000 Einzelteilen auf.

Weitere Informationen unter: www.sqs.com

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