Der Autor und 
„Dummy“-Magazin-Herausgeber Oliver Gehrs findet die meisten neu 
gegründeten Magazine überflüssig. „Bei den wenigsten Magazinen lohnt 
die Investition, wenn man tatsächlich etwas lesen will“, urteilt 
Gehrs im „Berlin intern“-Spezial des „medium magazin“ (Ausgabe 
9/2014). „Dieser umfassende Narzissmus, dem man jeden Tag beiwohnen 
kann, wenn man die Leute beobachtet, schlägt sich auch im 
Magazinsektor nieder.“
   Gehrs missfällt an den meisten Indiemags vor allem die Dominanz 
der Grafiker, Gestaltung gehe vor Inhalt. „Das hat alles eine 
Niedlichkeit und eine Sehnsucht nach einer selbstgebastelten heilen 
Welt. Mir fehlt dabei der politische Impetus, dass man sich mit Lust 
und Freude in Kollaboration von Journalisten und Grafikern Themen 
annimmt, die relevanter sind als die Ausstattung von Wohnungen.“
   Das gesamte Indiemag-Segment finde auf einer Insel der 
Glückseligen statt, Produzenten seien gleich Konsumenten: „Nehmen wir
Berlin-Mitte: 50 Prozent der Leute hier haben mit Medien zu tun, 
Grafiker und Webdesigner, das sind kommunizierende Röhren, insofern 
ist der Markt natürlich da.“ Die sogenannten unabhängigen Magazine, 
kritisiert Gehrs, seien abhängiger denn je von ihren Werbekunden, auf
die sie meist schon zugeschnitten seien: „Die ganzen Neugründungen 
sind produktaffin: Ausstattung, Reise, Mode. Das ist ein willkommenes
Werbeumfeld.“
   „Berlin intern“ liegt dem „medium magazin“ bei. Das „medium 
magazin 09/2014″ mit den „Top 30 Journalisten bis 30“ auf dem Titel 
ist für alle Geräte im iKiosk verfügbar: http://bit.ly/medium-ePaper.
Einzelhefte und Probeabos können über vertrieb@mediummagazin.de 
geordert werden.
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin „medium magazin“, 069-95297944, 
redaktion@mediummagazin.de