Der von der vbw – Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V. initiierte Aktionsrat Bildung formuliert in seinem
neuen Gutachten „Digitale Souveränität und Bildung“
Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation im
Bildungsbereich, die das gesamte Bildungssystem in Deutschland
nachhaltig verbessern sollen. Das Gutachten analysiert den aktuellen
Stand der Digitalisierung in den einzelnen Bildungsstufen und
bewertet den Nutzen, den der zielgerichtete Einsatz digitaler Medien
bringen kann.
„Digitale Souveränität bedeutet, dass jeder Einzelne befähigt sein
soll, digitale Medien selbstbestimmt und unter eigener Kontrolle zu
nutzen und sich an die ständig wechselnden Anforderungen in einer
digitalisierten Welt anzupassen. Somit bildet die digitale
Souveränität eine wesentliche Voraussetzung für die gesellschaftliche
Teilhabe sowie für unsere jetzige und künftige Wettbewerbsfähigkeit.
Gerade für unser rohstoffarmes Land ist der digitale Fortschritt ein
entscheidender Wachstumstreiber. Außerdem bietet die digitale Bildung
vielfältige Möglichkeiten, um die Qualität des Lehrens und Lernens zu
verbessern“, erklärt vbw Präsident Alfred Gaffal.
Der Aktionsrat Bildung wendet sich mit verschiedenen
Handlungsempfehlungen für die Bildungseinrichtungen in Deutschland an
die Politik. Gaffal sagt: „Neben der Aufnahme digitaler Medien in
alle Bildungspläne liegt der Fokus auf der noch stärkeren
Professionalisierung des pädagogischen Personals. So muss zum
Beispiel ein systematisches und flächendeckendes
Qualifizierungsprogramm für den Einsatz digitaler Medien über
sämtliche Phasen der Lehrerbildung eingerichtet werden. Darüber
hinaus sollte Informatik an allen weiterführenden Schulen als
Pflicht- oder Wahlpflichtfach angeboten werden. Bildungseinrichtungen
sollten mit einer grundlegenden und altersgerechten technischen
Ausstattung versorgt, in Schulen flächendeckend das –digitale
Klassenzimmer– eingerichtet werden.“
Speziell an die bayerische Staatsregierung richtet vbw Präsident
Gaffal drei Forderungen. „Erstens benötigen wir ein
Personalentwicklungsprogramm, um das pädagogische Personal stärker
zur Entwicklung und Vermittlung eigener digitaler Kompetenzen zu
befähigen und Kompetenzen für das Lehren und Lernen mit digitalen
Medien signifikant auszubauen. Zweitens brauchen wir an jeder
Bildungseinrichtung einen Digitalisierungsbeauftragten und drittens
eine bayernweite Serviceagentur für digitale Bildung. Diese soll das
pädagogische Personal und die Bildungseinrichtungen technisch und
medienpädagogisch begleiten und unterstützen,“ erläutert der vbw
Präsident.
Prof. Dr. Dieter Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrats Bildung,
sagt bei der Vorstellung des Gutachtens heute in München:
„Deutschland hat im Bereich der Digitalisierung einen erheblichen
Nachholbedarf. Das gilt auch für das Bildungssystem. Der Aktionsrat
Bildung untersucht deshalb im neuen Jahresgutachten den erreichten
Stand digitaler Bildung von der Frühen Bildung bis zur Hochschule und
der Weiterbildung und spricht Empfehlungen aus, wie das übergreifende
Ziel digitaler Souveränität eines jeden Einzelnen zu erreichen ist.
Dabei wird deutlich, dass digitale Bildung neben
informationstechnischer Grundbildung auch Kompetenzen für den
selbstbestimmten und reflexiven Umgang mit digitalen Medien
beinhalten muss.“
Mitglieder des Aktionsrats Bildung sind Prof. Dr. Dieter Lenzen
(Vorsitz), Prof. Dr. Wilfried Bos, Prof. Dr. Hans-Dieter Daniel,
Prof. Dr. Bettina Hannover, Prof. Dr. Olaf Köller, Prof. Dr. Nele
McElvany, Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Prof. Dr. Tina Seidel,
Prof. Dr. Rudolf Tippelt und Prof. Dr. Ludger Wößmann.
Das Gutachten ist ab 14 Uhr unter
www.vbw-bayern.de/digitale-souveraenitaet abrufbar.
Pressekontakt:
Kontakt: Simon Peltzer, Tel. 089-551 78-361, E-Mail:
simon.peltzer@ibw-bayern.de
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