Aktuelle Studie von Stifterverband und McKinsey: 
Personaler nutzen immer mehr digitale Auswahltests, Planspiele und 
automatisierte Analysen. Rund 280 000 Akademiker werden in fünf 
Jahren mit Unterstützung von Online-Tools eingestellt. Unternehmen 
wollen die Anzahl der Weiterbildungstage für ihre Mitarbeiter auf 
fünf Tage pro Jahr ausbauen.
   Neue digitale Technologien werden auch die Arbeit von 
Personalabteilungen in den Unternehmen massiv verändern. Digitale 
Auswahltests, Planspiele oder automatisierte Analysen von 
Bewerberprofilen auf Online-Plattformen werden für die 
Personalgewinnung und -entwicklung bis 2023 eine immer stärkere Rolle
spielen. Die Personalabteilungen reagieren damit auf die 
Notwendigkeit, ausreichend Fachkräfte mit technologischen Fähigkeiten
zu finden und die bestehende Belegschaft in neuen 
Schlüsselqualifikationen weiterzubilden. Das sind die zentralen 
Ergebnisse einer aktuellen Studie von Stifterverband und McKinsey & 
Company mit dem Titel Wie Future Skills die Personalarbeit verändern.
Für die Studie wurden mehr als 600 Großkonzerne, mittlere und kleine 
Unternehmen sowie Startups in Deutschland befragt.
   Die Umfrage zeigt: Es wird vor allem bei digitalen Auswahltests 
und Planspielen einen enormen Anstieg geben (+82 Prozent). Ein Grund 
dafür dürfte der massive Bedarf an Tech-Spezialisten bis 2023 sein, 
den Stifterverband und McKinsey in den nächsten fünf Jahren auf rund 
700.000 Personen beziffern, darunter Experten wie nutzerorientierte 
Webdesigner oder Big-Data-Analysten. Schon heute nutzt jedes siebente
der befragten Unternehmen digitale Instrumente, um geeignete 
Fachkräfte zu finden; Tendenz steigend. Jedes dritte Unternehmen gibt
an, innerhalb der nächsten fünf Jahre digitale Plattformen nutzen zu 
wollen, um Bewerberprofile automatisiert auf vorhandene Fähigkeiten 
zu analysieren. Laut einer Hochrechnung von McKinsey und 
Stifterverband werden im Jahr 2023 rund 280.000 Einstellungen mit der
Unterstützung von Online-Tools vorgenommen. Das persönliche, analog 
geführte Vorstellungsgespräch verliert dagegen an Bedeutung: Für 71 
Prozent der befragten Unternehmen spielt es gegenwärtig noch eine 
zentrale Rolle im Bewerbungsverfahren. Doch nur 61 Prozent der 
Unternehmen geben an, dass sie dies auch in fünf Jahren noch so 
anwenden werden. Bei den Großunternehmen will sogar jedes Zweite in 
fünf Jahren Bewerbungsgespräche bevorzugt online führen.
   „Der Bedarf an Mitarbeitern mit spezifischer Expertise nimmt immer
mehr zu. Deshalb ist es für Personalabteilungen sehr sinnvoll zur 
Unterstützung automatisierte Auswahlverfahren einzusetzen“, stellt 
McKinsey-Seniorpartner Jürgen Schröder fest. Als ein Beispiel nennt 
er Job-Matching-Plattformen. „Hier werden die Daten von Bewerbern mit
veröffentlichten Stellenausschreibungen verglichen. So können 
Kandidaten zielgerichteter mit dem passenden Unternehmen 
zusammengebracht werden. Gamification-Elemente sind bestens geeignet,
um überfachliche Qualifikationen, wie unternehmerisches Handeln oder 
agiles Arbeiten, besser einschätzen zu können.“
Unternehmen wollen Umfang an Weiterbildung ausbauen
   Neben der Personalgewinnung wird sich nach Ansicht von 
Stifterverband und McKinsey auch der Bereich Personalentwicklung 
rapide verändern. Das Analysieren von großen Datenmengen sowie agiles
und kollaboratives Arbeiten sind Fähigkeiten – so genannte Future 
Skills -, die für die künftige Arbeitswelt immer wichtiger werden. 
Bereits heute werden schon 60 Prozent des Weiterbildungsbudgets für 
Future-Skills-Maßnahmen eingesetzt. Der Studie zufolge werden die 
befragten Unternehmen in diesem Bereich ihre Anstrengungen 
verstärken: Stellen sie heute ihren Mitarbeitern im Durchschnitt 3,7 
Tage pro Jahr für weiterbildende Maßnahmen zur Verfügung stellen, 
werden es in fünf Jahren schon fünf Tage pro Jahr sein.
   „Der künftige Weiterbildungsbedarf ist enorm“, sagt Volker 
Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes.
„Digitale Instrumente sind eine gute Möglichkeit, den Bedarf zu 
decken und die bestehende Belegschaft gezielt weiterzubilden. Eine 
wesentliche Voraussetzung dabei ist der ständige Abgleich zwischen 
Personalabteilung und Mitarbeiter, um zu definieren, welche 
Fähigkeiten vorhanden sind und welche für die Zukunft gebraucht 
werden. Weiterbildung wird ein wesentlicher Bestandteil von 
Arbeitsverträgen sein und das Arbeitsleben ständig begleiten.“
   Die Analyse von Stifterverband und McKinsey Wie Future Skills die 
Personalarbeit verändern ist das zweite von vier Diskussionspapieren,
die im Rahmen der Future-Skills-Initiative des Stifterverbandes 
erstellt wurden. Die erste Studie Future Skills: Welche Kompetenzen 
in Deutschland fehlen beleuchtete den massiven Bedarf an 
Technologiespezialisten und Weiterbildung bis zum Jahr 2023. In den 
zwei noch folgenden Papieren zu den Veränderungen am Arbeitsmarkt 
durch Digitalisierung werden konkrete Herausforderungen und 
Handlungsoptionen für Bildungseinrichtungen und die Politik im 
Mittelpunkt stehen.
   Die Studie Wie Future Skills die Personalarbeit verändern zum 
Download finden Sie unter https://www.future-skills.net
Pressekontakte:
Stifterverband
Peggy Groß
T 030 322982-530
peggy.gross@stifterverband.de
www.stifterverband.org
McKinsey
Kirsten Best
T 0211 1364688
kirsten_best@mckinsey.com
www.mckinsey.de
Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell