Prominente Politiker, Journalisten und Würdenträger versammelten
sich am Donnerstag im angesehenen Zita-Kino in Stockholm für die
Premiere des Dokumentarfilms „Endless Corridor“ – ein Film, erzählt
vom britischen Oscar-Preisträger und Schauspieler Jeremy Irons, der
sich mit den Ereignissen rund um das Khojali-Massaker befasst, in dem
am 25.-26. Februar 1992 613 Männer, Frauen und Kinder getötet wurden.
Die Vorstellung, organisiert im Rahmen der Kampagne Gerechtigkeit
für Khojali, wurde vom litauischen Produzenten/Regisseur der
Dokumentation, Aleksandras Brokas besucht, der beinahe fünf Jahre an
dem Werk gearbeitet hatte.
Brokas erklärte dem Publikum, er habe mit Filmleuten aus 15
Ländern an dem Projekt gearbeitet, um einen unabhängigen Blickwinkel
auf die Lage in der Region zu bieten. „Der Weg hin zu Freiheit und
Unabhängigkeit ist in allen ehemaligen Sowjetrepubliken sehr ähnlich:
Er kostet sehr viel.“ sagte er. „Die Tragödie von Khojali erzählt
davon, wie zynisch und inhuman Menschen über das Schicksal anderer
entschieden haben.“
Währenddessen wies Lionel Zetter, Direktor der European Azerbaijan
Society (TEAS), darauf hin, dass nach wie vor trotz internationaler
Bemühungen keine Lösung für den Konflikt um Bergkarabach gefunden
worden sei. „Daher hoffe ich, dass der Film die Aufmerksamkeit wieder
auf diese belagerte Region lenken wird.“
Der Film folgt dem litauischen Journalisten Richard Lapaitis auf
einer Reise zurück nach Aserbaidschan, 20 Jahre nachdem er über den
Konflikt um Bergkarabach und das Khojali-Massaker als
Kriegsjournalist berichtet hatte – eine Geschichte, die ihn, so sagt
er, seitdem nicht mehr loslässt.
Die Dokumentation zeigt, wie er Überlebende der Tragödie
wiedertrifft, die sich an ihre herzzerreißenden Geschichten erinnern,
als sie vor den armenischen Bomben flohen und dabei viele geliebte
Menschen in einem „endlosen Korridor“ (Endless Corridor) auf der
Suche nach Sicherheit verloren.
Man hört jedoch auch von den für das Massaker Verantwortlichen,
nämlich armenischen Befehlshabern, ihren Kriegsstrategien und
Begründungen. Trotz mehrerer Resolutionen der Vereinten Nationen und
anderer internationaler Organe, die nach einem bedingungslosen
Rückzug rufen, besetzt Armenien auch weiterhin Bergkarabach und die
umliegenden aserbaidschanischen Provinzen.
Das Mittags-Event umfasste außerdem die schwedische
Veröffentlichung des Buches „Khojali Witness of a War Crime: Armenia
in the Dock“ (Zeugen von Kriegsverbrechen in Khojali: Armenien auf
der Anklagebank). Der Herausgeber Ian Peart erklärte, das Buch habe
zwei Ziele: die Menschlichkeit der Opfer zu zeigen und objektive
Fakten aus einer internationalen Perspektive zu liefern. „Nach der
Lektüre dieses Buches werden sich die Leser hoffentlich fragen: –Was
kann ich tun, um zu helfen?– Es darf nie wieder zu einer Wiederholung
derartiger Verbrechen kommen.“
Der vollständige Film wird jetzt von internationalen Verleihfirmen
gezeigt und vertrieben.
Pressekontakt:
Ian Peart
Ian.peart@teas.eu
+994-502901018