Echtzeitsimulation: Fraunhofer-Forscher entwickeln neue Simulationswerkzeuge für die Industrie (mit Bild)

Am Computer erstellte Simulationen sind Standard bei der
Flugzeugentwicklung. Die Berechnung einer exakten Simulation nimmt
viel Zeit in Anspruch. Das Fraunhofer IGD, die weltweit führende
Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing, entwickelt
Verfahren, die eine erste Simulation in Echtzeit ermöglichen.

Eine neue Tragfläche entsteht am Computer. Ist ihr Auftrieb
tatsächlich besser als bei den Herkömmlichen? Eine Computersimulation
kann hierüber Aufschluss geben. Der Bauplan wird in den Rechner
geladen und nach mehreren Stunden gibt es das Ergebnis. Erst jetzt
können weitere Verbesserungen vorgenommen werden. Forscher des
Fraunhofer IGD entwickeln deshalb Verfahren, die erste
Simulationsergebnisse in Echtzeit liefern. Dafür nutzen sie moderne
leistungsfähige Graphikkarten für die notwendigen Berechnungen.

„Wir verknüpfen Simulation und Darstellung direkt auf der
Graphikhardware“, erklärt Dr. André Stork, Abteilungsleiter
„Industrielle Anwendungen“ des Fraunhofer IGD. „Der Benutzer kann so
interaktiv das Simulationsergebnis durch Konstruktionsänderungen
beeinflussen. Eine erhebliche Beschleunigung der Entwicklungszeit in
Verbindung mit einer Verringerung der Kosten ist dadurch gegeben.“ Am
Fraunhofer IGD konzentriert man sich zurzeit auf dynamische
Strömungs- und Verformungssimulationen, die vor allem in der
Luftfahrt- und Automobilindustrie benötigt werden. Die
Echtzeitfähigkeit der Simulation ermöglicht eine schnelle Überprüfung
von Ideen und Produktvarianten im digitalen
Produktentwicklungszyklus.

Dem erhöhten Bedarf der Industrie nach schnellen
konstruktionsbegleitenden Simulationswerkzeugen für funktionale
digitale Produktprototypen, wird mit dieser Entwicklung Rechnung
getragen. Der notwendige Spagat zwischen Genauigkeit und
Geschwindigkeit der Berechnungen ist dabei eine besondere
Herausforderung für die Fraunhofer-Forscher. Das Fraunhofer IGD
stellt seine aktuellen Entwicklungen zu Echtzeitsimulationen auf der
Euromold 2010 (1. bis 4.12.) in Frankfurt in Halle 11.0 Stand E124
vor. Interessierte Fachbesucher können dort auch mehr zu den Themen
„Wissenschaftliche Visualisierung von Simulationsergebnissen“ und
„Fotorealistische Darstellung von digitalen Szenen auf Basis
physikalischer Modelle und Messungen“ erfahren.

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Konrad.Baier@igd.fraunhofer.de
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