Einführung von Körperscannern auf deutschen Flughäfen verzögert sich

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Die Einführung der so genannten Körperscanner auf deutschen
Flughäfen verzögert sich um mehrere Monate. Das bestätigte ein
Sprecher der Bundespolizei NDR Info, dem Informationsradio des
Norddeutschen Rundfunks. Grund sind die strengen Vorgaben der
Bundesregierung zum Schutz der Intimsphäre der Flugpassagiere.
Ursprünglich sollten die auch „Nacktscanner“ genannten Geräte zu
Testzwecken in den Sommermonaten auf einigen Flughäfen installiert
werden. Das wird jetzt frühestens im Herbst passieren. Die
Ausstattung aller Flughäfen mit Körperscannern soll frühestens Mitte
2011 beginnen.

Vor allem die Forderung nach einer Verfremdung der abgebildeten
Körper der Passagiere macht den Herstellern Schwierigkeiten. Die
Strahlen der Körperscanner können die Kleidung der Passagiere
durchdringen und so die Körperumrisse abbilden. Die
US-amerikanischen Sicherheitsbehörden verlangen, dass diese
Original-Bilder für eine mögliche Nachkontrolle gespeichert werden.
Das Bundesinnenministerium verlangt dagegen die sofortige Löschung
dieser Bilder. Auf dem Bildschirm der Geräte darf nur eine Art
Strichmännchen erscheinen, auf dem die Körperregionen markiert sind,
in denen der Passagier möglicherweise Waffen oder Sprengstoff
versteckt hat. Zurzeit prüft die Bundespolizei in Lübeck, ob
Körperscanner grundsätzlich in der Lage sind, die Anforderung zu
erfüllen.

Die Bundesregierung hatte entschieden, die Einführung von
Körperscanner zu prüfen, nachdem der Sprengstoff-Anschlag eines
Nigerianers auf ein US-amerikanisches Passagierflugzeug Ende des
vergangenen Jahres vereitelt worden war. Der Mann hatte den
Sprengstoff in seiner Unterhose versteckt.

10. Juli 2010/IB

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