Die Tarifverhandlungen für die etwa 55.000
Ärztinnen und Ärzte in den bundesweit rund 500 kommunalen Kliniken
gehen in die entscheidende Phase. Daran lässt der Marburger Bund (MB)
vor dem heutigen dritten Aufeinandertreffen mit der Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) keinen Zweifel: „Wir kommen
jetzt in eine Phase der Tarifverhandlungen, die den weiteren Weg
weisen wird: Einigung oder Zuspitzung und Eskalation“, sagte Rudolf
Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes.
Die Ärztegewerkschaft will durch eine Reform der Regelungen zum
ärztlichen Bereitschaftsdienst eine bessere Planung der Dienste,
klare Höchstgrenzen und zwei freie Wochenenden im Monat
tarifvertraglich festschreiben. Ein zentraler Punkt dabei ist die
Arbeitszeitdokumentation, die in vielen Krankenhäusern von pauschalen
und nachträglichen Kappungen der geleisteten Arbeitszeit geprägt ist.
Der Marburger Bund fordert daher, dass die Anordnung von
Bereitschaftsdienst zukünftig nur unter der weiteren Voraussetzung
zulässig ist, dass die Arbeitszeiterfassung automatisiert,
manipulationsfrei und durch vom MB lizensierte Systeme erfolgt.
Im Hinblick auf die weitere Tarifentwicklung fordert der Marburger
Bund eine lineare Gehaltserhöhung um fünf Prozent und die
tarifvertragliche Gleichstellung der Ärztinnen und Ärzte im
Öffentlichen Gesundheitsdienst. Grundvoraussetzung für die
Tarifeinigung ist eine Tarifsicherungsklausel, mit der eine Anwendung
der Kollisionsnorm im Tarifeinheitsgesetz ausgeschlossen werden kann.
„Die Geduld unserer Mitglieder ist nicht unendlich. Wir wissen aus
vielen Rückmeldungen der Basis, dass es eine klare Erwartung gibt:
Die Gesamtarbeitslast, insbesondere im Bereitschaftsdienst, muss
sinken. Es darf auch die Arbeitgeber nicht gleichgültig lassen, dass
ein wachsender Teil der Ärztinnen und Ärzte eine Vollzeittätigkeit
nicht mehr ertragen kann und einen Teilzeitvertrag als Ausweg sieht.
Jetzt, in dieser Runde, muss sich etwas ändern. Die VKA sollte sich
im Klaren darüber sein, dass wir aktionsbereit und aktionswillig
sind, wenn bei den Verhandlungen keine echten Fortschritte erzielt
werden können“, bekräftigte Henke.
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