Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei warnt vor einer Kriminalisierung der Muslimbrüder. „Ich fordere, dass wir die Bruderschaft in den Demokratisierungsprozess miteinbeziehen“, sagte der ägyptische Oppositionsführer dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Niemand darf ohne triftigen Grund vor Gericht gestellt werden. Ex-Präsident Mursi muss mit Würde behandelt werden.“ Das sei die „Voraussetzung für eine nationale Versöhnung“. Der Oppositionsführer will sich von den Militärs nicht als Feigenblatt missbrauchen lassen: „Meine rote Linie ist: Ich lasse mich mit niemandem ein, der Toleranz und Demokratie missachtet.“ Besonders bei der Bundesregierung hofft ElBaradei auf Nachsicht für die Absetzung Mursis: Gerade die Deutschen wüssten, „wie schwierig es ist, nach einer Diktatur eine Demokratie aufzubauen – und sie waren als Erste kritisch gegenüber Mursis antidemokratischer Politik“. Mit demokratischen Wahlen rechnet ElBaradei „spätestens in einem Jahr“. Von Berlin erhoffe sich Ägypten jetzt „finanzielle Hilfe und Rat beim Aufbau unserer Institutionen“.
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