Energieversorgung – Anforderungen an die Politik

Der Energieverbrauch in Deutschland ist von 1991 bis 2009 – auch
konjunkturbedingt – um immerhin fast 9 Prozent zurückgegangen. In
ihrem Entwurf für ein Energiekonzept verfolgt die Bundesregierung
gleichwohl ein noch ambitionierteres Ziel: Bis 2020 soll der
Energieverbrauch um weitere 20 Prozent sinken. Damit die Versorgung
zudem klimafreundlicher wird, ist ein Ausbau der erneuerbaren
Energien vorgesehen. Bei all dem kann jedoch leicht die Frage nach
der Wirtschaftlichkeit aus dem Blick geraten. Das Institut der
deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat daher zehn Anforderungen für eine
Energiepolitik der Zukunft formuliert, die sowohl dem Klimaschutz als
auch der Versorgungssicherheit der Energieverbraucher und der
Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe Rechnung trägt.

Im Bereich der erneuerbaren Energien muss insbesondere die
Stromgewinnung aus Wind und Sonne kostengünstiger werden.
Netzbetreiber beispielsweise sind derzeit verpflichtet, den Anbietern
der grünen Energie Einspeisevergütungen zu zahlen, welche meist
direkt auf die Strompreise umgelegt werden. Zwischen 2000 und 2010
haben so Unternehmen und Verbraucher diese Form der Stromproduktion
mit knapp 61 Milliarden Euro finanziert. Damit es mit dem Einstieg in
die Energiepolitik der Zukunft auch klappt, ist der Staat vor allem
in puncto Innovationsförderung gefragt. Der Bund geizt allerdings
schon länger mit Ausgaben für die Energieforschung. Aktuell stellt er
hierfür rund 500 Millionen Euro jährlich zur Verfügung – Anfang der
1980er Jahre, im Gefolge der zwei großen Ölkrisen, waren es noch 1,5
Milliarden Euro.

Hubertus Bardt: Energieversorgung in Deutschland – Wirtschaftlich,
sicher und umweltverträglich, IW-Positionen Nr. 45, Köln 2010, 58
Seiten, 11,80 Euro. Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter:
www.iwmedien.de

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