Nachdem sich zum Wochenschluss die Gemüter der Finanzmarktteilnehmer wieder etwas beruhigt haben und in dieser Woche keine herausragenden politischen Termine anstehen, dürfte der Blick wieder den konjunkturellen Datenveröffentlichungen gelten. Europäische Daten werden dabei wohl nicht den größten Markteinfluss entwickeln. Zum einen steht das Economic Sentiment auf der Agenda, das nach den schwachen vorläufigen PMIs der Eurozone ebenfalls nachgeben dürfte. Darüber hinaus werden in dieser Woche die endgültigen PMIs des Industriesektors bekannt gege-ben. Neben diesen, werden auch erste deutsche Preiszahlen veröffentlicht. Sinkende Benzinpreise dämpfen den Preisdruck und daher wird das Thema Inflation bei den Marktteilnehmern eine unter-geordnete Rolle spielen. Hohes Interesse wird dagegen traditionell dem US-Einkaufsmanagerindex (ISM) zuteil. Die regionalen Industriebefragungen fielen gemischt aus, auch in ihren Zusammen-setzungen. Insofern sollte der ISM-Index nur einen leichten Rücksetzer aufgrund der Verunsiche-rung über die europäischen Entwicklungen erleiden. Daneben richtet sich das Augenmerk auf die Lage am Arbeitsmarkt. Wir positionieren uns etwas oberhalb der Konsensschätzung von 150 Tsd. neuen Beschäftigungsverhältnissen.
Aktienmärkte: I
Der Dax schaute am Freitag nochmals kurz über die Marke von 6.400 Zählern. Allerdings ging dem deutschen Leitindex im weiteren Verlauf sukzessive die Kraft aus, so dass dieser schlussend-lich in die Minuszone abrutschte. Gestern hatte der Aktienmarkt hierzulande geöffnet. Zu Beginn vollzogen die Indizes eine Erholungsbewegung, welche insbesondere von neuen Wahlumfragen in Griechenland begünstigt wurde. Demnach hat die konservative Partei Nea Dimokratia (diese unterstützt den Sparkurs) die Nase wieder knapp vorn. Wenig später rückten die Probleme Italiens und insbesondere die von Spanien wieder in den Fokus, deren Renditen gestern einen ordentlichen Satz nach oben vollzogen. In Spanien braucht die angeschla-gene Großbank Bankia wohl mehr als 15 Mrd. Euro um gerettet zu werden, nachdem zunächst von einer „Rettungssumme“ von 9 Mrd. Euro ausgegangen worden war. Nicht allein deshalb wird es für Spanien immer schwerer, sich über die Finanzmärkte zu refinanzieren.
In unseren vergangenen Equity Daily–s hatten wir mehrfach auf die Bedeutung der 55-Wochen-Linie hingewiesen. Mit dem Wochenschlusskurs von 6.339 Punkten wurde das Short-Signal, wel-ches bereits in der Vorwoche ausgelöst wurde, nachhaltig bestätigt. Damit muss unter charttechnischen Gesichtspunkten davon ausgegangen werden, dass sich die Abwärtsbewegung noch fortsetzen wird. In der Vergangenheit konnte beobachtet werden, dass Bewegungen von mindestens 500 Punkten, nach dem Bruch, vollzogen wurden. Dies bedeutet, ausgehend vom „Ausbruchslevel“ dass perspektivisch ein Rutsch unter die psychologisch wichtige Marke von 6.000 Zählern zu erwarten ist. Damit würde auch die für den weiteren Verlauf so wichtige 200-Tage-Linie (aktuell bei 6.198 Punkten) unterschritten werden. Die nächsten, tragfähigen Unterstüt-zungen finden sich bei 5.915 und 5.857 Zählern. Auf der Oberseite hat sich der Bereich um 6.430 Zählern als massive Barriere herauskristallisiert.
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