Ergebnispräsentation zur Umfrage „Schweizer Pensionskassen 2012“

Swisscanto Holding AG /
Ergebnispräsentation zur Umfrage „Schweizer Pensionskassen 2012“
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Medienmitteilung

Schweizer Pensionskassen erreichen Vorgaben nicht

Zürich, 22. Mai 2012 – Die Ergebnisse der Umfrage von Swisscanto bei den
schweize­rischen Pensionskassen zeigen, dass im Berichtsjahr 2011 die
Renditeerfordernisse nicht erfüllt wurden. Das hat zu einer weiteren
Verringerung der Deckungsgrade geführt, wobei die privatrechtlichen
Vorsorgeeinrichtungen im Durchschnitt noch immer über 100% liegen. Die
Erreichung der notwendigen Sollrenditen wird auch im laufenden Jahr die grösste
Herausforderung für die Verantwortlichen sein.

Die aktuelle Umfrage mit 326 teilnehmenden Kassen, die zusammen 2,5 Mio.
Versicherte und ein Vorsorgevermögen von CHF 426 Mia. vertreten, ermöglicht
fundierte und differen­zierte Aussagen zur aktuellen Lage der beruflichen
Vorsorge in der Schweiz. Sie vermittelt einen Einblick in Struktur,
Organisation, Anlagen und Performance der teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen.

Leicht negative Performance verringert die Deckungsgrade

Die ermittelte Nettoperformance bietet jeweils einen aussagekräftigen und leicht
verständ­lichen Hinweis auf die aktuelle Finanzierungssituation der
Pensionskassen. Für das Jahr 2011 beziffert sie sich auf durchschnittlich -0,32%
und führte damit zu einem leichten Substanzverlust. Die erzielten Renditen
bewegen sich überwiegend im Bereich zwischen
-2,5% und +2,5%. Ein positives Resultat vermochte mit 46% knapp die Hälfte der
Teilnehmer zu erzielen.

Die unbefriedigenden Kapitalerträge belastet die berufliche Vorsorge schon seit
einigen Jahren. Der Rendite-Durchschnitt aller teilnehmenden Kassen über 5 Jahre
liegt mit rund 0,2% p.a. nur knapp im Plus, und das trotz des sehr guten
Ergebnisses für 2009.

Die Deckungsgrade haben aufgrund der Vorsorgeverpflichtungen, welche mit höheren
Zinssätzen rechnen, stärker nachgegeben. Bei den privaten Kassen musste ein
Rückgang von rund 106% auf 103% verzeichnet werden, bei den öffentlich-
rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung von 98% auf rund 95%.

Zunahme der Sanierungsmassnahmen bei öffentlich-rechtlichen
Vorsorgeeinrichtungen

Es überrascht nicht, wenn im aktuellen Umfeld zahlreiche Vorsorgeeinrichtungen
weiterhin Sanierungsmassnahmen durchführen müssen. Für das laufende Jahr sind es
bei den privaten Kassen 19% (Vorjahr 20%), bei den öffentlich-rechtlichen aber
überraschende 38% (34%). Die meistgenannte Massnahme bildet mit 70% die
Reduktion der Verzinsung (bei umhüllendem Vorsorgeplan), es folgen
Sanierungsbeiträge der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.
Die Reduktion der Verzinsung wie auch die Erhebung von Sanierungsbeiträgen
trifft die Aktiven stärker, weil sie dank der gesetzlichen Garantien für die
Rentner auch deren Kapital mit finanzieren müssen. Die Umfrage hat einen Anteil
der Rentner an der Gesamtzahl der Destinatäre von knapp 25% ergeben, wovon zwei
Drittel Altersrentner sind.

Im vergangenen Jahr waren die politisch festgelegten Grössen für die
Mindestverzinsung und den Mindestumwandlungssatz abermals höher als die
erzielten Renditen, was die Unterdeckung der Vorsorgeeinrichtungen verstärkt
hat. Angesichts der anhaltend tiefen Zinsen bleiben die Aussichten für die
Erzielung der notwendigen Sollrenditen weiterhin höchst unsicher und stellen die
Verantwortlichen vor schwierige Aufgaben.

Absicherungen gegen Inflations- und Währungsrisiken gesucht

Die herrschende Unsicherheit ist eng verknüpft mit den weiterhin schwer
prognostizierbaren Aussichten für den Euroraum. Die Stützungsmassnahmen der EZB
führen zu einer massiven Ausweitung der Geldmenge, gleichzeitig sind die
defizitären Länder zu strengen Sparmass­nahmen verpflichtet. Die Tiefzinspolitik
bei anhaltend schwachem Wachstum birgt die Gefahr deflationärer Tendenzen,
während die Geldmengenausweitung zu einer beschleunigten Inflation führen
könnte. Je nach der erwarteten Entwicklung hätten die Kassen völlig
unter­schiedliche Strategien anzuwenden. Die Umfrage zeigt auf, dass generell
von einem Andauern der herrschenden Verhältnisse mit tiefen Zinsen und einer
geringen Inflation ausgegangen wird. Von einer stark steigenden Inflation ging
kein Teilnehmer aus und 35% erwarten leicht steigende Preissteigerungen. Alle
übrigen Teilnehmer erwarten eine konstante, teilweise fallende Inflation.

Wie setzen die Kassen ihre Erwartungen konkret um? Zum Schutz vor Inflation
werden Realwerte wie Immobilieninvestitionen und Aktien von 72% bzw. 60% der
Teilnehmer genannt. Es folgen Rohstoffe (40%) und Cash (37%) sowie Gold (31%).
Inflationsgeschützte Anleihen und vor allem Staatsanleihen kommen erst am
Schluss und spielen damit nur eine untergeordnete Rolle.

Generell hat die teilweise dramatische Währungsentwicklung der letzten zwei
Jahre die Notwendigkeit von Währungsabsicherungen unterstrichen. In der Tat
nehmen rund zwei Drittel der an der Umfrage beteiligten Kassen auf ihren
Fremdwährungsanlagen in unter­schiedlichem Ausmass Absicherungen vor. Diese
werden primär für Obligationen Fremd­währung eingesetzt, und zwar im
Durchschnitt zu zwei Dritteln, wobei eine vollständige Absicherung nur bei einem
Viertel erfolgt. Es folgen – gemessen am Ausmass der Absicherung – Commodities,
Private Equity und Aktien Ausland. Am Schluss der Liste finden sich die Anlagen
in Hedge Funds.

Tiefzinsumfeld als ständige Herausforderung

Die Asset Allocation hat auch im vergangenen Jahr kaum Änderungen erfahren. Der
Anteil des Obligationenvermögens am Gesamtvermögen hat vor allem kursbedingt
leicht von 36,7% auf 37,3% zugenommen. Die aktuell tiefen Obligationen-Zinsen
bergen für Anleger in Obligationen erhebliche Kursrisiken. In der Umfrage wurde
deshalb auch gezielt nach den Veränderungen in diesem Segment gefragt.
Erkenntlich wurde, dass rund die Hälfte der Kassen im vergangenen Jahr
Änderungen bei der Zusammensetzung des Portefeuilles vorgenommen hat. Im
Vordergrund stand dabei der Abbau von Staatsanleihen zugunsten von
Unternehmensanleihen. Jeder fünfte Teilnehmer hat ausserdem den Anteil in
Emerging-Markets-Anleihen ausgebaut.

12. Umfrage Schweizer Pensionskassen von Swisscanto

An der diesjährigen Umfrage beteiligten sich 326 (Vorjahr 361) Pensionskassen,
die rund 2,5 Mio. Destinatäre und ein Vorsorgevermögen von CHF 426 Mia.
vertreten. Nennenswert ist, dass die Anzahl Destinatäre und das Vorsorgevermögen
im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben ist, obwohl die Anzahl Teilnehmer um
rund 10% abgenommen hat. Dies weist auf die weiter sinkende Gesamtanzahl der
autonomen und teilautonomen Kassen zugunsten von Sammeleinrichtungen und auf die
stetige Zunahme an Umfragen hin, die eine erhebliche Belastung für die
Teilnehmer darstellen. Die Repräsentativität der Daten ist weiterhin sehr hoch.
Die Umfrage von Swisscanto liefert für viele Bereiche der 2. Säule die einzigen
verlässlichen und statistisch abgesicherten Angaben.

Dank ihrer Aussagekraft und transparenten Erfassung bieten die Umfrageergebnisse
den Verantwortlichen in den Vorsorgeeinrichtungen, aber auch den Interessierten
in Politik, Wissenschaft und Medien ein wertvolles und viel genutztes
Hilfsmittel.

Detail-Auswertung
Weiterführende Informationen sowie detaillierte Resultate mit Grafiken und
Kommentaren sind ab sofort unter www.swisscanto-pk-studie.ch abrufbar.

Im kommenden September wird Swisscanto erneut einen ausführlichen Studienband
mit Analysen und Kommentaren von Fachleuten publizieren.

Ihre Kontaktperson:
Beat Amstutz, Leiter Kommunikation
Telefon +41 58 344 43 21, beat.amstutz@swisscanto.ch

Roman Kappeler, Stv. Leiter Kommunikation
Telefon +41 58 344 44 42, roman.kappeler@swisscanto.ch

Swisscanto Holding AG, Waisenhausstrasse 2, 8021 Zürich
www.swisscanto.ch

Swisscanto – ein führender Asset Manager

In der Schweiz ist Swisscanto einer der führenden Anlagefondsanbieter,
Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten
Vorsorge. Das Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Kantonalbanken verwaltet
Kundenvermögen von CHF 52,8 Mia. und beschäftigt 390 Mitarbeitende in Zürich,
Bern, Basel, Pully, London, Frankfurt am Main, Mailand und Luxemburg (Stand 31.
März 2012).

Als ausgewiesener Spezialist entwickelt Swisscanto qualitativ hochstehende
Anlage- und Vorsorgelösungen für private Anleger, Firmen und Institutionen. Als
Fondsanbieter wird Swisscanto national und international regelmässig
ausgezeichnet. Weiter ist Swisscanto für seine Vorreiterrolle bei nachhaltigen
Anlagen sowie für die jährlich publizierte Studie „Schweizer Pensionskassen“
bekannt.

Ergebnispräsentation zur Umfrage „Schweizer Pensionskassen 2012“:
http://hugin.info/134397/R/1613504/513833.pdf

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Source: Swisscanto Holding AG via Thomson Reuters ONE
[HUG#1613504]

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