Dass ein US-amerikanischer Staatsbürger bei einem Raketenanschlag
in Irak ums Leben gekommen ist, ist bedauerlich. So bedauerlich wie immer, wenn
Krieg ein Leben vernichtet. Doch dass US-Amerikaner in Irak sterben, weil ihre
Regierung sie gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung dorthin schickt,
diese Betrachtungsweise hat sich in Washington auch nach über 16 Jahren Krieg
noch nicht durchgesetzt. Deshalb wird man auch 2020 Luftschläge im Ausland
anordnen, um damit angeblich das Leben von US-Staatsbürgern zu schützen, wie
US-Außenminister Mike Pompeo die Vergeltungsschläge auf proiranische Milizen in
Irak und die somalische Terrormiliz Al-Shabab begründete.
Doch im Gegensatz zur somalischen Regierung, die um Unterstützung gebeten hat,
braucht und will die irakische sie nicht, denn die zieht Iran den USA vor.
Teheran ist mittlerweile die einflussreichste Macht im Land – eine Entwicklung,
die zwar nicht positiv ist, aber durch den US-amerikanischen Angriffskrieg 2003
überhaupt erst möglich wurde. Die US-Amerikaner versuchen nun seit Jahren
verzweifelt, ihre eigenen Versäumnisse wieder zurechtzubomben. Doch nur ein
kompletter Abzug aus dem Land, wo einst auch der Islamische Staat im Zuge des
Kampfes gegen die US-amerikanische Besatzung entstanden ist, wäre ein echtes
Geschenk an die Welt für 2020 und auch für Washington die sinnvollste Option,
wenn ihnen wirklich etwas am Leben ihrer Staatsbürger liegt.
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