Frankfurt am Main – Die Agrargewerkschaft IG BAU hat die Tarifverträge für Saisonarbeitskräfte gekündigt. Mit der EU-Freizügigkeit seit dem 1. Mai dieses Jahres ist die Notwendigkeit, die Mindestbedingungen für osteuropäische Arbeiter zu regeln, entfallen. „Wer aus den neuen EU-Ländern zum Arbeiten in hiesige Agrarbetriebe kommt, hat nun die gleichen Rechte wie jeder andere Arbeitnehmer hierzulande“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel auf der Sitzung des IG BAU-Gewerkschaftsbeirats in Frankfurt. „Das heißt, für sie gelten die normalen Tarifverträge des Agrarsektors. Wir haben in dem Bereich damit unsere Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort umgesetzt“, betonte er.
Bisher wurde die Zahl der Saisonarbeitskräfte durch Kontingente begrenzt. Im Schnitt kamen pro Jahr 330 000 vornehmlich als Erntehelfer nach Deutschland. Für sie waren gesonderte Tarifverträge notwendig, die unter anderem Lohn, Unterbringung und Verpflegung regelten.
Mit der Änderung verdienen die Arbeiter aus Osteuropa deutlich mehr. Der Lohn der normalen Tarifverträge ist um bis zu zehn Prozent höher als der in den Tarifverträgen für die Saisonarbeitskräfte. „Das ist der Preis, den die Arbeitgeber für die von ihnen geforderte Arbeitnehmerfreizügigkeit zahlen müssen“, sagte Wiesehügel. „Es darf hierzulande keine Gerechtigkeit zweiter Klasse geben.“
Ruprecht Hammerschmidt
Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt
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