Europa nach dem Brexit: Deloitte stellt in Brexit-Briefing #12 vier Szenarien für die Zukunft Europas vor

– Deloitte präsentiert vier grundlegende Szenarien, wie sich Europa nach dem
Brexit bis 2030
entwickeln könnte
– Entscheidende Faktoren werden die Art der Beziehung zum Vereinigten Königreich
und die digitale
Wettbewerbsfähigkeit Europas sein
– Angesichts des relativ engen Zeitrahmen bis zum Ende der Übergangsfrist rät
Deloitte, 2020 für
entsprechende Business-Vorbereitungen und Geschäftsverlegungen zu nutzen

Nach mehr als dreieinhalb Jahren Brexit-Debatte ist es nun soweit: Ab 1. Februar
ist Großbritannien nicht länger Mitglied der EU. Doch was ändert sich mit dem
Stichtag? Auf den ersten Blick nicht viel, die Übergangsfrist der EU läuft noch
bis Ende des Jahres. Was danach passiert – ob geordneter Ausstieg oder harter
Brexit – ist unklar. Sicher scheint nur, dass in knapp elf Monaten eine neue Ära
beginnt. Deloitte befasst daher schon mit möglichen Szenarien für die
Europäische Union für das kommende Jahrzehnt und präsentiert diese im neuen,
zwölften Brexit-Briefing unter dem Titel „Beyond Brexit – Scenarios for the
Future of Europe 2035″.

„Das Thema Thema Brexit wird uns noch länger begleiten – zumindest bis Ende des
Jahres, wenn die Übergangsfrist der EU ausläuft, aber wahrscheinlich auch
deutlich darüber hinaus“, sagt Dr. Alexander Börsch, Chefökonom bei Deloitte.
„Die Übergangsfrist gibt Unternehmen, die bisher abgewartet haben noch einmal
die Gelegenheit, sich für alle möglichen Fälle zu rüsten. Nach wie vor ist keine
Option zum Ausgang dieser Trennung ausgeschlossen und ein harter Brexit Ende des
Jahres möglich. Ebenso relevant ist aber die langfristige Perspektive über 2020
hinaus und die Frage, wie sich Europa in der nächsten Dekade entwickeln könnte.

Deshalb haben wir in unserem neuen Briefing die möglichen Brexit-Konsequenzen
unter zwei Gesichtspunkten betrachtet: Wie konstruktiv wird das Verhältnis
zwischen UK und EU nach dem Brexit? Und welche ist die wichtigste treibende
Kraft, die Europa in 2030 prägen wird? Wir haben uns hier aus vielen
Möglichkeiten für die digitale EU-Wettbewerbsfähigkeit entschieden, da diese die
größte Auswirkung auf die europäische Wirtschaft und die Zukunft Gesamteuropas
haben dürfte. Auf Basis dieser zwei Treiber haben wir Szenarien entwickelt, die
die mögliche Zukunft Europas beschreiben.“

Ausgang des Brexit und digitale EU-Entwicklung formen die Zukunft Das Ergebnis
dieser Analyse stellt Deloitte im neuen Brexit-Briefing vor: Die vier
grundsätzlich unterschiedlichen Szenarien stellen mögliche Zukunftsbilder vor,
die als Richtschnur für die Strategie von Unternehmen hilfreich sein können. Die
Szenarien alternieren dabei in einer Dimension zwischen gütlicher UK/EU-Einigung
einerseits und künftiger Konkurrenz andererseits, in der anderen zwischen den
möglichen Positionierungen der beiden Parteien in Bezug auf die digitale
Wettbewerbsfähigkeit (Anführer / Nachzügler). Ein sechsminütiges Video innerhalb
des Briefings verdeutlicht die vier sehr unterschiedlichen Zukunftsszenarien
anschaulich und gibt einen spannenden Einblick, wohin die Reise gehen könnte.

Szenario 1: Neustart und Beschleunigung („Reset & Acelerate“)

In diesem Szenario haben die Verhandlungen zu einer schnellen und klaren
Einigung geführt, was die weitere wirtschaftliche Verflechtung beidseits des
Ärmelkanals betrifft: Beide Seiten kooperieren eng, und gehen die nötigen
Investitionen an. Ein digitaler Masterplan hat den Übergang in ein Europa
ermöglicht, das digital-ökonomisch im globalen Wettbewerb mithalten kann.

Szenario 2: Gutes altes Europa („Good Old Europe“)

Dieser Fall betrachtet das Szenario, in welchem ein langer und mühsamer Weg bis
zu einer verbindlichen und umfassenden Brexit-Einigung führt. Ein solcher
Prozess zieht Kräfte und Fokus von den wichtigen anderen Zukunftsfragen ab.
Entsprechend gebremst verlaufen die Bemühungen zu einer grundlegenden
europäischen Neuausrichtung. Doch auch hier gibt es noch etliche Möglichkeiten
für Europa, sich zu spezialisieren und dank „guter alter“ europäischer Werte
seinen Platz in der digitalen Welt zu finden und auszubauen.

Szenario 3: Europa als Maßstab („Benchmark Europe“)

Dieser Ausblick wird von einem schlecht gestalteten Brexit und einem Erstarken
des populistischen Nationalismus beherrscht, die das Verhältnis zwischen EU und
UK nachhaltig beschädigt haben. Nichtsdestotrotz sieht dieses Szenario durchaus
Chancen für die EU: Hier wurde der Brexit als Weckruf verstanden und für eine
radikale, beschleunigte Modernisierung der gemeinsamen, digitalen Agenda und
Strategie genutzt. Als Ergebnis sieht dieses Szenario eine Union, die dank
gezielter Investitionen in Innovationen und eines praktikablen Rahmens für
moderne Technologien und Geschäftsmodelle neue Standards für Datenaustausch und
ein modernes Europa geschaffen hat, das seinen Platz in der digitalen Zukunft
bestens behaupten kann.

Szenario 4: Überleben („Staying Alive“)

Dieses Szenario skizziert eine eher unschöne EU-Zukunft, in der Wachstum,
Mitglieder- und Marktstabilität von anhaltender Uneinigkeit über die
wirtschaftliche Beziehung zu Großbritannien geprägt sind. Die EU und UK sind zu
Konkurrenten geworden, die sich gegenseitig das Leben schwermachen und sowohl
internationale Investitionen als auch gemeinsame Innovationen durch mangelnde
gemeinsame Standards eher bremsen als fördern. Dennoch bieten auch hier
bilaterale Verträge und eine verstärkte Spezialisierung den Europäern noch
Chancen für Wachstum und Wohlstand, wenngleich die Abhängigkeit von globalen
Playern beträchtlich gewachsen ist.

„Das neueste Briefing mit der Szenario-Analyse basiert nicht ausschließlich auf
Experteninterviews und Workshop-Ergebnissen, wie sonst in der Szenario-Planung
üblich; erstmals fließen auch Resultate aus Quellen ein, die dank eines
neuartigen Tools namens –Deep View– auf Basis von ünstlicher Intelligenz
entstanden sind“, erläutert Dr. Florian Klein, Stratege und Gründer des Deloitte
Center for the Long View. „Neben Design und Methodologie der Analyse war uns vor
allem eines wichtig: Wir wollten mit unserem neuen Briefing nicht nur aufzeigen,
welche Auswirkungen die unterschiedlichen Szenarien unsere Zukunft beeinflussen
werden, sondern möchten zu einem verstärkten Nachdenken über das Europa von
morgen anregen. Denn wenngleich der Brexit-Ausgang unkalkulierbar ist, die
digitale Stellung Europas liegt in den Händen der Europäer.“

Inhaltlich verantwortlich für die Brexit Briefings ist Dr. Alexander Börsch,
Chefökonom und Head of Research bei Deloitte und Dr. Florian Klein, Head of the
Deloitte Center for the Long View.

Brexit-Briefing #12 samt dem entsprechenden Video sowie alle weiteren Angeboten
und Artikel von Deloitte rund um den Brexit finden Sie hier: https://www2.deloit
te.com/de/de/pages/strategy/topics/Brexit-Studien-und-Fachbeitraege.html

Über Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk
Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und
Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland
von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von
Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende
Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung
ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that
matters – für die mehr als 312.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames
Leitbild und individueller Anspruch zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine
„private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung
nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre
verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind
rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt)
erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere
Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf
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