Europäischer Schuhmarkt steht unter Druck

Der europäische Schuhmarkt ist von vielen Seiten Druck ausgesetzt. Preise,
Wetter und Schließungen von Fachgeschäften sind nur drei Faktoren, die auf den
Schuhmarkt starken Einfluss haben. Bei vielen Schuhherstellern wurden in den
vergangenen Jahren durchweg Umsatzrückgänge verzeichnet.

In den vergangenen Jahren war der Markt in der Schuhbranche zwar gering,
konnte aber immer ein gewisses Wachstum aufweisen. Das ungewöhnlich warme und
sehr trockene Wetter der letzten Jahre haben sich auch auf dem Schuhmarkt
bemerkbar gemacht. Einige Schuhmodelle waren zwischenzeitlich gar nicht mehr
gefragt, das Überangebot und der damit zusammenhängende Wettbewerb üben
zusätzlichen Druck auf den Schuhmarkt aus. Die Europäer investieren zahlenmäßig
zwar nicht weniger auf dem Schuhmarkt, sondern kaufen ihre Schuhe auf Grund des
großen Angebotes vor allem im Internet günstiger ein.

Nahezu das komplette Sortiment verzeichnet schwache Absatzzahlen. Winterschuhe waren in den letzten Perioden kaum gefragt. Nur Sneaker konnten punkten. In Europa lag die jährliche Wachstumsrate in den vergangenen Jahren meist bei 0,7 %. Eine dynamische Entwicklung ist einzig bei den Sneakern festzustellen. Mittlerweile haben sich diese Schuhe zu Alltagschuhen entwickelt. Sie können sowohl im Büro, als auch in der Freizeit getragen werden. Da ist es fast schon logisch, dass sich der Absatz bei Sneakern in den letzten Jahren auf dem europäischen Schuhmarkt fast verdoppelt hat. Ebenfalls gefragt sind Freizeitschuhe mit textiler Oberfläche und aus Leder wie zum Beispiel italienische Tod’s Schuhe, die in vielen Varianten von Sneakers und Mokassins bis zu Boots und Stiefeln zu finden sind.

Der zunehmende E-Commerce setzt den traditionellen Fachhandel immer mehr unter Druck. Die Besucherfrequenz in den europäischen Innenstädten ist ebenfalls rückläufig. Immer mehr Fachgeschäfte haben in den vergangenen Jahren schließen müssen. Dazu kommt noch, dass Bekleidungs- oder Sportgeschäfte ihre Schuhabteilungen aufgerüstet haben.

Konsumenten kaufen ihre Schuhe immer öfter zusammen mit andrer Outdoor-
oder Sportkleidung. Zudem bauen die Hersteller ihre Onlineaktivitäten ebenfalls
ständig weiter aus. Dadurch bleibt der Fachhandel auf der Strecke. Und Nachhaltigkeit
spielt auch auf dem Schuhmarkt eine immer
bedeutendere Rolle
. Der Kunde geht immer mehr hin zu fair und umweltfreundlich produzierten
Schuhen. Hier besteht in den kommenden Jahren ein Wachstumspotenzial.

Ein weiterer Aspekt, wie in jeder anderen Branche auch, ist die zunehmende
Vermarktung von Schuhen in den sozialen Netzwerken. Kunden schauen sich vor der
Kaufentscheidung die Bewertungen genau an und wählen dann oft ganz gezielt die
eine oder andere Marke.