Fazit und Ausblick – Was die Krypto-Besteuerung 2025 und danach bringt (Teil 4 von 4)

Fazit und Ausblick – Was die Krypto-Besteuerung 2025 und danach bringt  (Teil 4 von 4)
Bitcoin& Co. (Bildquelle: iStock-920931664)
 

Zeit für eine abschließende Bilanz: Was sind die größten Vor- und Nachteile? Und was kommt als Nächstes?

1. Die Vorteile: Klarheit, Planbarkeit und Anlegerschutz

-Rechtssicherheit: Zuvor umstrittene Fragen (z. B. keine 10-Jahresfrist bei Staking) sind nun verbindlich geklärt. Das erleichtert die steuerliche Planung erheblich.

-Attraktiver Standort: Die Steuerfreiheit nach einem Jahr macht Deutschland weiterhin zu einem interessanten Ort für langfristige Krypto-Investments.

-Praktikable Vereinfachungen: Die Anerkennung von Tageskursen statt Sekundenkursen sowie die neue Claiming-Regel beim Staking nehmen Anlegern unnötigen bürokratischen Druck.

-Moderne Verwaltung: Die explizite Einbeziehung von Steuerreports zeigt, dass die Finanzverwaltung endlich in der digitalen Realität angekommen ist.

2. Die Nachteile: Bürokratie, Unsicherheit und Ungleichbehandlung

-Hoher Dokumentationsaufwand: Der bürokratische Mehraufwand für Privatanleger ist die größte Schattenseite. Lückenlose Aufzeichnungen erfordern Disziplin und technisches Know-how.

-Offene Baustellen: Für NFTs und Liquidity Mining fehlen weiterhin klare Vorgaben. Anleger müssen mit Analogschlüssen und Einzelauskünften arbeiten.

-Abhängigkeit von Drittplattformen: Die Pflicht, Daten von (teilweise ausländischen) Börsen zu sichern, birgt praktische Risiken. Geht eine Plattform wie FTX insolvent, sind Daten oft unwiederbringlich verloren – zulasten des Anlegers.

-Gefahr uneinheitlicher Behandlung: Ob Steuerreports akzeptiert werden, kann von der Sachkenntnis einzelner Finanzbeamter abhängen – ein Einfallstor für Uneinheitlichkeit.

3. Der Blick in die Zukunft: DAC8 und das Kryptowerte-Steuertransparenzgesetz

Die Reise ist noch lange nicht zu Ende. Ab 2026 stehen die nächsten großen Veränderungen an:

-Umsetzung der DAC8-Richtlinie: Krypto-Anbieter müssen Transaktionsdaten ihrer Kunden an nationale Finanzbehörden melden. Diese Daten werden künftig EU-weit automatisch ausgetauscht.

-Kryptowerte-Steuertransparenzgesetz: Deutschland wird die DAC8-Vorgaben in nationales Recht überführen.

Konsequenz:

Die Zeit der „anonymen“ Krypto-Transaktionen für steuerliche Zwecke läuft ab. Finanzämter erhalten zunehmend direkte Daten von Börsen und Plattformen. Eine korrekte Deklaration wird nicht nur Pflicht, sondern für die Behörden deutlich einfacher überprüfbar.

Fazit: Professionelle Hilfe wird immer wichtiger

Das neue BMF-Schreiben ist ein zweischneidiges Schwert:

Es bringt lang ersehnte Klarheit, erkauft diese aber mit erheblicher Bürokratie und neuen Risiken.

Mit Blick auf die kommende Transparenzoffensive (DAC8) wird die Unterstützung durch steuerliche Expertise – sei es durch einen Steuerberater oder spezialisierte Software – nahezu unverzichtbar.

Der deutsche Gesetzgeber und die Finanzverwaltung senden ein eindeutiges Signal:

Kryptowerte sind im Steuerradar angekommen – und werden dort bleiben.

Für Anleger gilt daher:

informiert bleiben, dokumentieren, und im Zweifel professionellen Rat einholen.