So lässt sich Wasserenergie auch ohne
Staudämme nutzen: Bei St. Goar am Rhein hat das Frankenthaler
Unternehmen KSB AG heute zwei Flussturbinen in Betrieb genommen. Sie
wandeln die Kraft des Rheinstroms in elektrische Energie um und
speisen sie in das Stromnetz ein. Dazu muss kein Wasser angestaut
oder umgeleitet werden.
Nach einem erfolgreichen Betrieb der beiden Prototypen, die
stromabwärts hinter St. Goar verankert sind, will KSB die
neuentwickelten Stromerzeuger kommerziell nutzbar machen. „Wir
glauben an eine Energieversorgung, die gleichzeitig auf
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit
zielt“, so Prof. Dieter-Heinz Hellmann, Vorstandsmitglied der KSB AG.
Mit der Entwicklung der Flussturbine eröffne sein Unternehmen eine
neue Möglichkeit, im Bereich der „kleinen Wasserkraft“ sauber und
grundlastfähig Energie zu gewinnen.
Begleitet wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Forsten und
Verbraucherschutz in Mainz. Umweltministerin Margit Conrad reiste
eigens zur Inbetriebnahmefeier nach Frankenthal, wo sie das
Startsignal für die von der Firmenzentrale aus kontrollierte
Stromeinspeisung gab. „Neue Energie schafft Arbeit in
Rheinland-Pfalz. Erneuerbare-Energien-Technologien und
Effizienztechnologien haben sich zu dynamischen Leitmärkten der
deutschen Wirtschaft entwickelt, die Wachstum und
Beschäftigungszuwachs bieten“, so Conrad. Die Ministerin würdigte die
Errichtung der Pilotanlage zum Test von zwei Flussturbinen, die
klimaschonend und umweltverträglich Strom erzeugen. Sie seien ein
weiterer Schritt der KSB AG, Innovationen am Markt zu etablieren.
„KSB ist ein wichtiger Arbeitgeber im Land, der sich mit großem
Erfolg auf dem Wachstumsmarkt Energie und Klimaschutz bewegt und für
Exportstärke steht. Die Flussturbinen-Pilotanlage ist ein Beispiel
dafür, wie Fließgewässer durch den Einsatz moderner Technologien
hocheffizient und gleichzeitig fisch- und wasserwirtschaftlich
verträglich zu nutzen sind.“
Ministerin Conrad betonte überdies die Bedeutung der heimischen
Ressourcen: „Rheinland-Pfalz ist ein Land voller Energie mit Sonne,
Erdwärme, Wind, Wasserkraft und Biomasse. Deren Nutzung sorgt für
eine langfristige und gesicherte Energieversorgung. Wir entkoppeln
uns damit von steigenden Preisen für nichtregenerative Energieträger
und sorgen für regionale Wertschöpfung. Es ist unser erfolgreicher
Beitrag für den Klimaschutz.“ Die Landesregierung unterstütze den
Ausbau von Know-how und Technologiekompetenz im Energiesektor durch
institutionelle Förderung, Projektförderung sowie die Unterstützung
von Netzwerken und Verbundprojekten.
In Frankenthal mit dabei waren auch Vertreter der Wörrstadter
Juwi-Gruppe, die ihre Erfahrungen in der Nutzung erneuerbarer
Energien in das Projekt eingebracht haben.
Nach der Windenergie hat die Wasserkraft deutschlandweit unter den
regenerativen Energien den zweithöchsten Anteil. Dieser ließe sich
nach Ansicht von KSB noch steigern. Allein in Deutschland gäbe es ein
Potenzial von 6,8 TWh pro Jahr an Wasserkraft, das ohne
Querverbauung, also ohne Eingriffe in die natürlichen
Geländeformationen, zu nutzen wäre. Der deutsche Gesetzgeber
unterstützt Anlagen mit einer Leistung unter 500 kW durch eine
Einspeisevergütung von 12,67 Cent pro kWh. Marktpotenziale für die
„kleine Wasserkraft“ sieht KSB aber auch international, in Ländern
wie China, Indien und Russland, wo die Elektrifizierung des
ländlichen Raums kreative Lösungen erfordert.
Das Unternehmen KSB:
KSB ist ein international führender Hersteller von Pumpen,
Armaturen und zugehörigen Systemen für die Industrie- und
Gebäudetechnik, die Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie die
Kraftwerkstechnik und den hydraulischen Feststofftransport. Der
Konzern ist mit eigenen Vertriebsgesellschaften, Fertigungsstätten
und Servicebetrieben auf allen Kontinenten vertreten. Mehr als 14.000
Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von rund 1,9 Mrd. EUR.
Pressekontakt:
Ullrich Bingenheimer
Tel. +49 6233 86-2138, Fax 3456
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