Selbst seine Kritiker gestehen Sarrazin
meist zu, dass er auf einen wunden Punkt hingewiesen hat: Um die
Integration vieler muslimischer Einwanderer steht es eher schlecht.
Von der Zustimmung, die Sarrazin erfährt, sind die Parteien
aufgeschreckt worden. Es wird genau zu beobachten sein, ob sie das
Anliegen des Unglücksboten auch noch ernst nehmen, nachdem er bald
kaltgestellt worden ist.
So unterschiedlich die Volksentscheide zum Hamburger Gymnasien,
zum Rauchverbot in Bayern oder der Protest gegen Stuttgart 21 und der
Fall Sarrazin auch gelagert sind: Sie deuten auf eine starke
Entfremdung zwischen den Parteien und dem Volk hin. Die Parteien
setzen sich wegen reeller oder angeblicher sachpolitischer und
internationaler Zwänge immer mehr über den Bürgerwillen hinweg. Und
das Volk reagiert darauf zunehmend mit Ärger und Empörung.
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