Frankfurter Neue Presse: Unterschätzte Gefahr des rechten Terrors. Leitartikel von Politikchef Dr. Dieter Sattler.

Um den speziellen Fall des Attentäters
zu verstehen, bedarf es aber darüber hinaus der (Sozial-)Psychologie.
Dass ein Mann, der mit 32 Jahren noch bei seiner Mutter lebt,
ausgerechnet ein Jugend-Zeltlager angreift, dürfte kein Zufall sein.
Schon in Adornos „Studien zum autoritären Charakter“ ist nachzulesen,
dass der faschistische Persönlichkeitstypus oft auch von Sexualangst
getrieben ist.

Der Feind, den es zu vernichten gilt, wird entsprechend sexuell
aufgeladen. Wenn der Täter andeutet, er habe mit den Jugendlichen den
Keim des marxistischen Multikulturalismus ausrotten wollen, ist die
Verbindung von politischem und sexuellem Hass direkt gegeben.
Gefangen in seinem paranoiden Weltbild war ihm möglicherweise gar
nicht mehr klar, dass er in Wahrheit völlig unschuldige junge Leute
ermordete. Wir trauern mit Norwegen.

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