Irgendwie wirken alle erleichtert, ja beinahe
froh, dass sie jetzt so einen schönen Begriff für eine so furchtbare
Realität parat haben. Es ist unbestreitbar ein Fortschritt, dass
sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen nicht mehr einzig
den Tätern als ein individuelles moralisches Versagen angelastet
wird, mit dem die Institution Kirche nichts zu tun hätte. Ein Mann
wie der Kölner Kardinal Joachim Meisner, zeitlebens in
Habachtstellung zur Verteidigung der heiligen Mutter Kirche, war
glaubhaft zutiefst erschüttert darüber, dass sich Priester – versehen
mit der sakramentalen Weihegnade – auf so abscheuliche Weise an
Schutzbefohlenen vergreifen und damit auch ihre geistlichen Gelübde
verraten konnten.
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