Angela Merkel hat erneut versichert, was sie im
Wahlkampf angekündigt hat: Sie will – wenn denn eine Regierung
zustande kommt – für die gesamte Wahlperiode als Kanzlerin im Amt
bleiben, dreieinhalb weitere Jahre also. Das ist nachvollziehbar. Die
CDU hat kein Interesse, den Wettbewerb um den Titel als Partei der
gebrochenen Versprechen und des Führungschaos gegen die SPD zu
gewinnen. Den Wunsch nach einer Ablösung Merkels tragen vor allem die
Gegner der CDU vor sich her. In der CDU gibt es zwar den Wunsch nach
Erneuerung, aber auch das Bewusstsein, dass Merkel nach wie vor viele
Wähler bindet – und dass die Lage der Partei mit einem neuen Chef
oder einer neuen Chefin nicht unbedingt einfacher wird. Dass Merkel
vier Jahre bleibt, ist damit nicht gesagt: Neue Rahmenbedingungen,
die einen geänderten Zeitplan begründen können, lassen sich
definieren, wenn sich die Lage beruhigt hat.
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