Mit dem nordkoreanischen Raketentest steigen die
Chancen auf Verhandlungen und ein vorläufiges Ende der Nuklearkrise.
Denn Pjöngjang verkündet: Der Aufstieg zur Atom- und Raketenmacht sei
abgeschlossen. Es ist wichtig, dass die USA diese Signale als
Gelegenheit für die Aufnahme von Gesprächen sehen. Sondiert werde
bereits, hieß es in Peking. Nur ein Dialog der USA mit Nordkorea kann
die Weichen auf Abrüstung stellen. Diktator Kim Jong-un nimmt nur die
USA ernst. Alles andere ist illusorisch. Peking hat keinen
ausreichenden Einfluss mehr auf den Nachbarn – und ist nun zu harten
Sanktionen bereit, die das Risiko eines Regimewechsels beinhalten.
Kim hat vor, den Trick seines Vaters zu wiederholen: Erst unbeirrt
aufrüsten, dann Zugeständnisse machen und üppige wirtschaftliche
Vorteile kassieren. Die Waffentechnik wird er dabei nicht völlig
aufgeben, er wird bloß die Tests aussetzen. Das ist unbefriedigend,
aber das beste Ergebnis, das erreichbar ist.
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