Es gibt ja Leute, die wissen alles schon vorher.
Sogar bei der SPD. Noch bevor die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“
sich am Dienstag präsentiert hatte, war das flügelübergreifende
Urteil gesprochen. „Das ist ein Machtkampf innerhalb der Linkspartei,
der auch noch Näherungswerte an die AfD hat“, sagte der eher
konservative Johannes Kahrs. Und Ralf Stegner, dem immer noch das
Etikett „Parteilinker“ anhaftet, sieht „notorische Separatisten“ am
Werk. Dass Kahrs und Stegner damit auch die eigenen Genossinnen und
Genossen abqualifizieren, die bei „Aufstehen“ mitmachen, ist das
eine. Das Wichtigere aber ist: Sie sind mal wieder drauf und dran,
eine Chance für mehrheitsfähige linke Politik zu ignorieren. Das kann
sich – bei allen berechtigten Zweifeln im Einzelnen – niemand
leisten, der das Land nicht dem Zweikampf zwischen Merkels
Stillstandspolitik und dem rechten Rand überlassen will.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell